Neuer Spitzenreiter siegt souverän

Der CVJM Rödinghausen, der einen Punkt, aber auch ein Spiel weniger auf dem Konto hat, könnte dann Spradow wieder oben ablösen. Doch im Moment des Triumphes tanzten Trainer Malte Mischok und sein Team den Siegerreigen. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, tönte es genussvoll aus über ein Dutzend Männerkehlen in der Siegfried-Moning-Halle vor rund 200 Zuschauern. „Wir genießen die Situation erst einmal, gleich wie es weiter geht“, machte Mischok keinen Hehl daraus, dass dieser Spitzenplatz durchaus das Ziel seiner Bemühungen sei. „Als Vizemeister der letzten Spielzeit strebst du schließlich nicht einen Mittelfeldplatz an.“

Noch bevor der erste Pfiff der nicht immer sicheren Schiedsrichter Lakebrink und Stückstätte (Gütersloh/Herzebrock) ertönte, musste Mischok seine Strategie umändern. Beim Warmmachen brach bei Eduard Morasch die alte Verletzung im Schultergelenk wieder auf. An einen Einsatz des Linkshänders war nicht mehr zu denken. So musste der gerade 17-jährige Manuel Taubenheim von der ersten Minute an auf das Parkett. „Eigentlich wollte ich Eduard gegen Dirk Schnake ansetzen“, bakannte Mischok. Am Ende freute er sich, mit welcher „Unbekümmertheit“ Youngster Taubenheim gegen den Spielertrainer der HSG EURo verteidigte.

Der Auftakt verlief für Spradow holprig und es vergingen 22 Minuten bis zur ersten Führung. Alexander Volsdorf und Torben Sturhan drehten mit ihren Treffern das 8:9 in ein 10:9, nachdem Spradow schon 3:6 zurück gelegen hatte. Dieser Vorsprung wurde dank stabilisierter Abwehr bis zur Halbzeitpause auf 15:11 ausgebaut.

Auch im zweiten Durchgang waren die Gastgeber weitgehend Ton angebend und führten im Prinzip immer mit bis zu fünf Treffern. Nur einmal kam die HSG EURo etwas auf, dank ihres „Alleinunterhalters“ Sören Hersemann, der auf insgesamt elf Treffer kam, aber zweimal von der Strafwurf-Marke an Keeper Björn Rollwitz scheiterte. Das 20:18 aus der 40. Minute war sechs Minuten später mit Dimitri Rauschs Treffer zum 25:20 vergessen.

Gegen die immer offensiver deckenden Gäste setzte Trainer Mischok auf die agilen Jan-Frederik Koebke und Dimitri Rausch – mit sichtbarem Erfolg. Rausch wackelt die Gästeabwehr ein zweites Mal aus: 26:11. Nach zwei weiteren Koebke-Treffern zum 28:24 war das Spitzenspiel in der Siegfried-Moning-Halle drei Minuten vor Abpfiff entschieden. „Wir haben unseren Vorsprung relativ sicher verwaltet, so dass der Sieg mehr als verdient ist“, freute sich auch der Spradower Mannschaftskapitän Torben Sturhan. „Wir waren weitgehend souverän.“

HSG Spradow: Rollwitz, Beschorner (bei einem Siebenmeter); Brand (2), Taubenheim (2), Iffland (4), Sturhan (5/1), Heise, Rausch (4), D. Langer, Overlack (2/1), Volsdorf (8), J.-F. Koebke (3), Schulz.

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