Neuer Coach sieht genügend Potenzial für den Klassenerhalt

Bünde. Als Spieler war Markus Hochhaus ein echter Wandervogel. Allein acht Bundesligastationen, von der SG Leutershausen über SG Flensburg-Handewitt bis zum TuS N-Lübbecke, einem Abstecher 2002/2003 in die Swiss Handball League bei St. Otmar St. Gallen, und schließlich von 2003 bis 2011 beim Oberligisten Eintracht Oberlübbe, markierten Hochhaus? Handballerkarriere. Als Trainer war Markus Hochhaus sogleich beständig. Von 2011 an trainierte der 26-fache Nationalspieler den Bezirksligisten TuS Hartum, der dort zurzeit auf einem Abstiegsplatz steht. Jetzt ließ Hochhaus seinen Trainervertrag beim Hiller Verein auflösen, um ab dem 21. Dezember zum Vorletzten der Verbandsliga, der HSG Spradow zu wechseln. NW-Mitarbeiter Ulrich Finkemeyer sprach mit dem künftigen HSG-Trainer.

Herr Hochhaus, die Situation beim neuen Verein Spradow ist genauso prekär, wie beim alten. War es dennoch reizvoll, den für Sie ersten Wechsel als Trainer zu vollziehen?

MARKUS HOCHHAUS: Ich bin schon mehrmals von Seiten der HSG Spradow angesprochen worden. Einmal als Spieler, als Spradow in einer Aufstiegssituation war. Im Frühjahr fragte René Grohmann, ob ich die Nachfolge von Malte Mischok antreten wolle. Da hatte ich schon beim TuS Hartum verlängert. Jetzt ist die Situation in Hartum, bedingt durch den Weggang von drei Leistungsträgern im Sommer, derart unbefriedigend, dass ich auf eine neuerliche Anfrage seitens des Klubs interessiert reagiert habe.

Ist es nach fast fünf Jahren in Hartum auch die sportliche Herausforderung der Verbandsliga, die primär dein Interesse geweckt hat?

HOCHHAUS: Natürlich, aber ich sehe bei der HSG Spradow auch genügend Potenzial, den Klassenerhalt zu schaffen. Till Orgel wird nach seiner Verletzungspause jetzt wieder spielen können, und mit Dennis Borcherding, der zum Rückrundenstart spielberechtigt ist, hat die Mannschaft, in der mein früherer Hartumer Spieler Daniel Danowsky neben Julian Peitzmeier immer besser ins Spiel findet, noch weiter an Qualität gewonnen.

Sie haben die HSG dreimal ausgiebig beobachtet, gegen LIT NSM II, in Hüllhorst und gegen Möllbergen. Hat die letzte Beobachtung des 21:38-Debakels Sie nicht abgeschreckt, nach Spradow zu wechseln.

HOCHHAUS: Keineswegs! Möllbergen ist in einer glänzenden Verfassung. Gegen diese Mannschaft kann man verlieren. Viel wichtiger sind die beiden letzten Hinrundenspiele gegen TG Hörste und TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck II. Die sollten gewonnen werden, damit wir uns ab dem 22. Dezember, dem ersten gemeinsamen Training, in Ruhe auf die Rückrunde vorbereiten können.

Laut Teammanager René Grohmann werden Sie mit der Mannschaft durchtrainieren, bis zum Rückrundenstart am 10. Januar in Mennighüffen. Werden Sie auch unter annähernden Wettkampfbedingungen die neue Mannschaft kennenlernen?

HOCHHAUS: Den Trainingsplan habe ich bereits erstellt. Der sieht vor, dass wir durchtrainieren und am Neujahrsturnier in Wehe teilnehmen. Das Pflichtspiel am 10. Januar gegen den starken VfL Mennighüffen kann man im weitesten Sinn als ein Vorbereitungsspiel unter Wettkampfbedingungen ansehen. Soll heißen: Gegen Mennighüffen kann man verlieren, wie gegen Möllbergen, dann aber wird es ernst.

Pascal Vette, Malte Mischok und Thomas Beschorner waren allesamt interne Trainerlösungen der HSG Spradow. Seit Zygfryd Jedrzej hat die HSG Spradow nicht mehr einen externen Trainer gehabt, der als Spieler ein Übermaß an nationalen und internationalen Erfahrungen gesammelt hat. Haben Sie gleich erkannt, wo der Hebel angesetzt werden muss, damit das Saisonziel, der Klassenerhalt erreicht wird?

HOCHHAUS: Die taktischen Veränderungen betreffen sowohl die Abwehr wie den Angriff. Die Abwehr muss flexibler werden, und in den Angriff muss eine klare Struktur gebracht werden.

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