Nach Moraschs Ausfall kippt das Spiel

Für Spradows Rechtsaußen Morasch ist nach dem zweiten Auskugeln seines Wurfarm-Schultergelenkes die Serie wohl beendet, schätzt Mischok. „Wir werden wohl ohne ihn auskommen müssen und unsere Angriffs- und Abwehrkonzepte überarbeiten.“ Bis zu diesem Ausfall spielte das Mischok-Team zwar keinen überragenden Handball, hielt aber die mit der Empfehlung von sechs Siegen in Folge in die Siegfried-Moning-Halle gekommene HSG EURo mehr oder weniger auf Distanz. Nach vier Minuten stand es nach Treffern von Daniel Overlack (2) und Morasch 3:1 für die Gastgeber, die eigentlich schon 5:1 hätte vorne liegen müssen. Aber Morasch und Daniel Langer ließen zuvor zwei hochkarätige Chancen aus. Das sollte sich rächen. EURo ging seinerseits mit 5:4 in Führung, die Spradow bald wieder in 7:6 und 9:8 umkehrte.

Ihre beste Phase hatten die Gastgeber in den letzten vier Minuten vor der Halbzeit. Dimitri Rausch setzte sich zweimal energisch durch und Gunnar Heise schloss einen Gegenstoß zum 16:13 ab. Dann vergab Spradow durch Morasch ein Überzahlspiel, kassierte selbst einen Treffer und zu allem Überfluss scheiterte Torben Sturhan von der Strafwurfmarke an EURo-Torhüter Daniel Bekemeier. So wurden beim Stand von nur 16:14 für Spradow die Seiten gewechselt. Bis zum 19:16 und dem Ausfall Moraschs spielte Spradow noch recht ordentlich weiter, so dass der nun bald folgende 21:23-Rückstand Coach Mischok und die rund 100 Zuschauer dann doch überraschte. „Es war auch keiner mehr da, der das Heft in die Hand nahm“, bedauerte Mischok die Spielentwicklung. Zudem kamen durch Meckereien mehrere Zeitstrafen hinzu, „die uns unnötig geschwächt haben“. Die HSG EURo gab den Vorsprung nicht mehr aus der Hand, und zeigte, dass sie zur Zeit eine der stärksten Mannschaften der Liga ist. Kompromisslos in der Abwehr, mit einem guten Bekemeier im Tor, der Spradows Schlussmann Björn Rollwitz klar ausstach, ließen sich die Gäste auch nicht durch eine offene Manndeckung aus dem Konzept bringen. „So fiel mit 25:31 die Niederlage ein wenig zu hoch aus“, meinte Mischok, „weil wir zu früh resigniert haben“. Allein die fünf vergebenen Strafwürfe hätten rein rechnerisch die Niederlage mildern können.

HSG Spradow: Rollwitz, Oelgeschläger (ab 40. Min.); Brandt (5/1), Rausch (4/1), Mylius, Iffland (3), Schulz, Sturhan, Heise (2), Overlack (9/2), M. Langer, D. Langer, Morasch (2), Volsdorf.

Schreibe einen Kommentar