Mischoks Anweisung überhört

Lange hatte Malte Mischok in der zweiten Hälfte gewartet, bevor er die grüne Karte zückte und bei den Zeitnehmern eine Auszeit anordnete. 25 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen – beim Stand von 30:30. Die Anweisungen, die der Übungsleiter dann gegeben hat, bekamen aber anscheinend nicht alle seine Akteure mit. Denn vier Sekunden vor dem Abpfiff fasste sich Malte Langer ein Herz – und verwarf. »Das war so nicht abgesprochen. Eigentlich sollte Alexander Volsdorf werfen oder über die rechte Seite abgeschlossen werden«, sagte Mischok. Böse war er seinem Schützling allerdings nicht. »Er ist noch jung und darf auch einen Fehler machen«, nahm der Übungsleiter Langer in Schutz.
Da dieser Abschluss erfolglos blieb und auch die Gäste keinen Angriff mehr aufbauen konnten, trennten sich die Teams laut Mischok mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Mit dieser Einschätzung lag er auch vollkommen richtig. Denn beide Teams nahmen sich nicht viel – sowohl was die Deckungsarbeit als auch die Offensivbemühungen betraf. »Das Ergebnis passt so. Ob das Spiel gut war oder nicht, sei mal dahin gestellt. Wir haben auf jeden Fall nicht gut agiert und nicht gut gedeckt«, ärgerte sich Mischok.
Zunächst hatten die Spradower in der Siegfried-Moning-Halle leichte Vorteile und führten zwischenzeitlich mit 10:7 und 11:8. Entscheidend absetzen konnten sie sich aber nicht. Zur Pause war der Vorsprung auf ein Tor und ein 14:13 zusammengeschmolzen. Viel besser sah es auf beiden Seiten auch im zweiten Durchgang nicht aus. »Da haben wir viel zu leichte Gegentore bekommen. Erst in den letzten fünf Minuten ging es wieder«, berichtete der Übungsleiter.
Nun lagen die Spradower auch einmal im Rückstand. Erstmals gingen die Gäste in Hälfte zwei beim 19:18 in Führung. Lange konnten sie diesen Vorsprung aber nicht halten. Schon beim 22:21 hatten die Gastgeber wieder die Oberhand. Die Führung wechselte nun ständig hin und her. Einen Vorteil konnte sich aber keine Mannschaft erarbeiten. Denn zu schlecht traten sie vor den gegnerischen Toren auf. Da dann auch noch der letzte Wurf der Spradower nicht erfolgreich abgeschlossen wurde, mussten sie sich mit dem 30:30 zufrieden geben.
»Der Knackpunkt war heute unsere Abwehr. Da haben wir nicht gut gestanden. 30 Gegentore sind gegen Porta eindeutig zu viel, 30 Treffer in der Offensive sind dagegen in Ordnung. Aber auch da haben wir teilweise zu überhastet agiert«, bilanzierte Mischok, der auch seinen Torhütern Björn Rollwitz und Sven Nolte »schon bessere Tage« bescheinigte.

HSG Spradow: Rollwitz, Nolte – Sturhan (8/4), Volsdorf (5), Scholz (4/3), Overlack (3), Heise (3), Rausch (3), M. Langer (2), Morasch (1), Iffland (1), Koebke, Schulz, D. Langer.

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