Mischok warnt vor Endphase

Dabei war allein die 29:36 (12:18)-Schlappe der SG Bünde-Dünne in der Landesliga bei der HSG Porta Westfalica als nicht ganz unerwartet einzuordnen. Zwar hatte SGBD-Trainer Peter Schläger den Tabellenfünften im Vorfeld gut analysiert und sein Team vor allem auf den gefährlichen Rückraumspieler Stefan Coors einzustellen versucht, zwei schnelle Zeitstrafen gegen Routinier Andreas Bock machten die Abwehrtaktik mit einer vorgezogenen Deckung gegen Coors jedoch schnell zunichte. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wofür Andreas die Zeitstrafen bekommen hat. Aber es ist müßig darüber zu streiten. Weil wir danach keinen Ausschluss riskieren durften, mussten wir je nach Angriffs- oder Abwehrsituation immer zwei Leute wechseln. Das hat Porta umgehend zu schnellen Angriffen gegen unsere oft noch nicht geordnete Abwehr ausgenutzt und so schon in der ersten Hälfte den Grundstein für den späteren Sieg gelegt“, sagte Schläger. Da die SGBD-Abwehr Coors im weiteren Verlauf des Spiels nicht wirklich in den Griff bekam, brachte den Gästen auch eine kämpferische Steigerung im zweiten Durchgang nichts Zählbares mehr. Schläger: „Wir hatten nach rund 40 Minuten zwei-, dreimal die Chance, bis auf zwei Tore zu verkürzen. Nachdem uns das nicht gelungen war, kamen wir nicht mehr für einen Punktgewinn in Frage, auch wenn die Niederlage am Ende doch etwas zu hoch ausgefallen ist.“

20 Minuten vor Spielanpfiff genießt Rödinghausens Trainer Michael Rieso immer eine Tasse Kaffee, im Foyer oder vor der Gesamtschulsporthalle. „Das ist ein Ritual, das muss einfach sein“. So auch vor dem Heimspiel gegen die HSG Lahde/Quetzen. Kaffee trinkend, gab sich der zum Saisonende scheidende CVJM-Trainer durchaus optimistisch hinsichtlich des Spielausganges. Sein Gefühl sollte ihn nicht täuschen, allerdings nur für ganze fünf Minuten. Riesos Sieben legte nämlich mit drei schnellen Treffern einen furiosen Start hin, so dass die gut 100 Zuschauer glauben mochten, dass die Negativserie von drei Niederlagen sein Ende haben werde. Doch es war nur ein Strohfeuer, das nach weiteren fünf Minuten verlosch.

Die Rödinghauser Offensivabteilung verlor schnell ihre Linie, es wurde nur noch Stückwerk produziert und so dem Gast leicht gemacht, das Spiel zu kippen. Dass es am Ende mit 22:28 in ein kleines Debakel endete, brachte den Coach mächtig in Rage. Es fielen heftige Worte, wie „Ich habe die Schnauze voll“. Und Rieso weiter: „Wir haben besonders im Angriff das Spiel verloren. Da waren wir niveau- und ideenlos“. Bezogen auf Akteure seiner Mannschaft, die während des Spieles und besonders in Auszeiten das Wort führen: „Hier weiß jeder alles besser und meint, zu jedem Thema seinen Senf abgeben zu müssen. Wenn die Herren denken, dass ich die Brocken hinwerfe: Ich mache definitiv keinen vorzeitigen Abgang. Mein Ausscheiden zum Saisonende als Alibi zu benutzen, ist falsch. Wir ziehen das hier zusammen durch oder saufen zusammen ab.“ Nachdem sich Rödinghausens Trainer ein wenig beruhigt hatte, blickte er schon auf das nächste Landesligaspiel voraus. „Es sind dank der Elsener Niederlage immer noch acht Punkte, die uns vom Abstiegsplatz trennen. Doch beim ersten Abstiegskandidaten TuRa Elsen muss ein Punkt her, um den Abstand zu wahren“.

Solch markige Worte fand Malte Mischok, Trainer des Bezirksligisten HSG Spradow, nicht,nach dem enttäuschenden 25:31 gegen die HSG EURo. „Wir hatten nach Eduard Moraschs Ausfall mit Daniel Overlack und Julian Brandt nur zwei Spieler, die auf die kompakte EURo-Abwehr Druck machten. Das war definitiv zu wenig“, fand der Trainer der Niederlage Ursache.

Dass dann noch verschiedene Undiszipliniertheiten mehrfach zum Unterzahlspiel führten, und zudem noch fünf Strafwürfe ausgelassen wurden, erklärt für Mischok auch die Höhe der Niederlage. Nach der zweiten Saisonniederlage brennt in Spradow noch längst nicht der Baum. Doch der Trainer sieht den Vorsprung auf den ersten Verfolger, der zur Zeit wieder die TG Herford ist, um zwei Punkte auf fünf geschmolzen. „Wir haben noch viele schwere Spiele vor uns, zum Beispiel in Herford. Wir sind längst nicht durch“.

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