Mischok schaut nicht auf Oberlübbe

HSG Spradow
Der Traum von der Meisterschaft rückt in immer größere Ferne – obwohl die HSG beim 29:23 beim TuS Brake eine grandiose Vorstellung ablieferte. Der Grund dafür ist, dass sich Spitzenreiter Eintracht Oberlübbe drei Spieltage vor dem Saisonende wieder gefangen hat und nach dem 28:25 beim TuS Spenge II eindeutig die besseren Karten im Aufstiegsrennen hat. »Es sind derzeit drei Mannschaften mit jeweils 18 Minuspunkten vorne dabei, und alle von denen hoffen, dass Oberlübbe noch patzt – nur wir befassen uns nicht mehr damit«, sagt Mischok. Auch Brake hatte nach Ansicht von Mischok noch Hoffnungen, oben eingreifen zu können. »Sie haben sicher noch spekuliert. Aber wir haben ihnen den Zahn gezogen«, sagte Mischok. Erfreulich war allerdings nicht nur die Leistung und der Sieg, sondern auch die Tatsache, dass nach Manuel Taubenheim ein weiteres Eigengewächs in die Mannschaft integriert wurde. Der A-Jugendliche Philipp Rausch debütierte in Brake und machte seine Sache in den fünf Minuten gut. »Er wird jetzt mit einem Doppelspielrecht fest dabei sein und soll Landesligaluft schnuppern und bei uns reinwachsen«, sagte Mischok über den 17-jährigen Bruder von Dimitri Rausch. Der wiederum hatte erneut Pech und musste bereits nach drei Minuten verletzt passen.
Das war gut:Die Taktik der Spradower ging auf: Immer wieder lockten sie die Braker hinten raus und nutzten das für Anspiele an den Kreis. »Brake sucht immer den Körperkontakt und ist sehr aggressiv. Das wussten wir und so ist es auch eingetroffen«, sagte Mischok. Zwar kam Alexander Volsdorf dadurch aus dem Rückraum nicht mehr zum Zug und wurde nur noch in der Defensive eingesetzt. Aber Jan Frederik Koebke, Daniel Overlack und Malte Langer übernahmen die Offensivarbeit.
Das muss besser werden:Viel Grund zum Meckern hatte Malte Mischok nicht. Nur die Phase nach dem Wechsel, als Brake mit einem 7:3-Lauf auf 19:15 davon zog, gefiel ihm nicht. »Das sah nicht so gut aus. Aber wir haben uns ja schnell gefangen«, sagte Mischok.

CVJM Rödinghausen
Die lange An- und Abreise hat sich gelohnt: Mit einem 29:22-Erfolg kehrte der CVJM von der TSG Harsewinkel zurück an den Wiehen. »Wenn man erst zwischen 22 und 22.30 Uhr wieder zur Hause ist, ist es schon besser, wenn man zwei Punkte im Gepäck hat«, sagte der Sportliche Leiter Michael Rieso. Zwar relativierte er den Erfolg etwas, da die Gastgeber auf den zweitligaerfahrenen Torwart Johny Dähne und Leistungsträger Manuel Mühlbrandt, die den drohenden Abstieg der Reserve aus der Bezirksliga verhindern sollen, verzichteten, doch am verdienten Sieg gab es nichts zu rütteln. »Wir haben nach dem 6:6 immer geführt und den Vorsprung auch gehalten«, sagte Rieso. Auch die engste Phase beim 16:14 überstand der CVJM schadlos und verteidigte den dritten Platz souverän. »Ich bin schon sehr zufrieden«, sagte Rieso und konnte das Team daher beruhigt an Coach Wolfgang Prüm übergeben. Der übernimmt ab sofort komplett das Kommando. »Rödinghausen war uns von der Spielkultur und Struktur her überlegen, die Pleite daher auch verdient«, sagte TSG-Coach Mike Bezdicek.
Das war gut:Die Rödinghauser haben ihrem Sportlichen Leiter gut zugehört: Denn endlich funktionierte das Angriffsspiel so, wie es Rieso immer wieder eingefordert hatte. Die Gäste blieben geduldig und warteten auf ihre Abschlusschance. »Wir haben teilweise auch in Kauf genommen, dass ein Zeitspiel droht, und auf dem Punkt zu Ende gespielt«, sagte Rieso. Auch die Deckung funktioniert einwandfrei. »Mit nur 22 Gegentoren war das sehr gut«, sagte Rieso.
Das muss besser werden:An der Chancenverwertung kann der CVJM noch arbeiten. »Wir haben noch den einen oder anderen Wurf vergeben. Daher ist Harsewinkel mit 29 Gegentreffern noch gut davon gekommen«, sagte Michael Rieso.

SG Bünde-Dünne
Mit der 29:34-Niederlage bei Spitzenreiter TV Friesen Telgte konnte Trainer Raoul Wittemeier leben. In der ersten Halbzeit sei sein Team im Rückzugsverhalten etwas zu langsam gewesen und sei durch zwei dumme Fehler kurz vor dem Seitenwechsel unnötig deutlich in Rückstand geraten. »In der zweiten Halbzeit haben wir dann Unentschieden gespielt«, stellte Wittemeier fest. »Der Gegner war sicherlich nicht übermächtig.«
Einer war am Sonntagabend nicht dabei: Tim Koebke. Der Linksaußen, der zur kommenden Saison zum Lokalrivalen HSG Spradow wechselt, spielt bis zum Serienende in der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A und lief dort schon beim Sieg gegen Rödinghausen II auf. »Tim hat mich gefragt, ob er in der zweiten Mannschaft spielen darf. So hat Tim die Möglichkeit zu spielen und Arne Weiler kann in der Landesliga Spielpraxis für die neue Saison sammeln.« Den Klassenverbleib hat die SGBD fast sicher. Wittemeier: »Auch Rietberg/Mastholte muss noch gegen Telgte spielen.« Theoretisch könnten die Bünder von Rietberg noch eingeholt werden und auf einen Relegationsplatz abrutschen. Davon geht im Bünder Lager aber niemand aus. Am Samstag ist mit Isselhorst erneut ein Topteam zu Gast.
Das war gut:Die SG Bünde-Dünne hat endlich wieder Torhüter mit ansprechenden Leistungen. Dirk Bartz und Dominik Feist entschärften fünf Siebenmeter. Das muss besser werden:Zu langsam: Die Bünder legten in der ersten Halbzeit ein schlechtes Rückzugsverhalten an den Tag.

Schreibe einen Kommentar