Zwei spielen souverän auf

„Wenn es uns gelingt, den TuS Brake bei 25 Toren zu halten, haben wir sehr gute Chancen, dort zu gewinnen“, sagte Malte Mischok, Trainer der HSG Spradow, vor dem Spiel. In der Braker Sporthalle sah es zwischenzeitlich, beim Stand von 14:18, nicht so aus, als könne Mischoks Plan umgesetzt werden. Doch plötzlich verschmolz die HSG-Abwehr zu einer Einheit, an der die Braker Angreifer nur so abprallten. Als dann Frederik Iffland, wahrlich kein Leichtgewicht, zwei Gegenstöße lief wie weiland Christian Schwarzer beim TBV Lemgo, waren alle Zeichen auf Sieg gesetzt. So schön, wie dieser Erfolg auch war (Mischok: „Ein Riesenspiel von uns.“), 24 Stunden später stellten Trainer Malte und sein Vater, HSG-Handballikone Horst Mischok, als Augenzeugen fest, dass sie der Landesliga-Spitzenposition keinen Schritt näher gekommen waren. Klassenprimus Eintracht Oberlübbe hatte in der Spenger Sporthalle den mit Spielern aus der Oberligamannschaft verstärkten TuS Spenge II, mit 28:25 in seine Schranken gewiesen. Es blieb so bei zwei Punkten Differenz zwischen dem Ersten und Zweiten. Immerhin haben die Mischoks einen starken nächsten Gegner, nämlich den TuS Spenge II, auf Video festhalten können. Und sie haben gleich das Rezept, wie der Tabellenletzte zu schlagen ist, mitbekommen: Hinten mitunter rustikal decken und vorne geduldig spielen – Oberlübbe hat’s so gemacht.

Relativ leichtes Spiel hatte Verbandsligist Rödinghausen in Harsewinkel. Dieser hatte gleich sechs Stammspieler für seine in der Bezirksliga spielenden Reservemannschaft abgestellt, übrigens ohne Erfolg. Dennoch bestimmte zunächst die TSG das Spiel, weil der CVJM laut Interimscoach Michael Rieso „ein paar Dinge verpennt“ hatte. Nach 18 Minuten zog Rödinghausen erstmals mit mit 7:6 vorbei und blieb danach vorne. Mitte der zweiten Halbzeit waren die Fronten endgültig abgesteckt. Der CVJM führte 22:16 und strebte einem sicheren Sieg entgegen. „Wir haben zwar versucht, die Partie noch einmal zu drehen und zunehmend offensiver gedeckt, doch letztlich reichten unsere personellen Möglichkeiten nicht“, sagte Harsewinkels Trainer Mike Bezdicek. Der CVJM hätte noch deutlicher gewinnen können, wenn nicht TSG-Torwart René Pottmann 23 Bälle und drei Strafwürfe pariert hätte. Doch Rieso war vollends zufrieden. „Es gab nichts zu meckern.“ Durch diesen Sieg und die gleichzeitige Heimniederlage des VfL Mennighüffen (31:33 gegen Minden-Nord) setzte sich Rödinghausen wieder vor den Kreisrivalen auf Platz drei der Tabelle.

Handball ist in Telgte derzeit bei den Fans die angesagteste Sportart. 250 Besucher kamen zum Heimspiel des TV „Friesen“ Telgte gegen die SG Bünde-Dünne und sahen den 34:29-Sieg ihrer Mannschaft. Während die Fans feierten, waren die Verantwortlichen der Friesen nur mit dem Ergebnis zufrieden. Besonders auffallend war aus ihrer Sicht die schlechte Trefferquote, hinzu kamen etliche technische Mängel. „Wir haben rund 80 Angriffe gefahren und nur 34 Tore gemacht“, bemängelte TV-Trainer Alpár Jegenyés. Der Spitzenreiter der Landesliga-Staffel 2 agierte nicht meisterlich, was SGBD-Trainer Raoul Wittemeier auch aufgefallen war. Doch die eigenen Mittel reichten nicht, um Bonuspunkte aus Telgte mitzunehmen. „Unsere eigenen Fehler nutzte Telgte dann doch zu entscheidenden Treffern.“ Immerhin beträgt der Vorsprung der SGBD auf den abstiegsgefährdeten drittletzten Tabellenplatz, der von der HSG Rietberg-Mastholte eingenommen wird, noch vier Punkte, bei noch ausstehenden drei Spielen. Am Samstag daheim gegen TV Isselhorst, übrigens in der „Markt-Halle“, könnte die SG Bünde-Dünne die Versetzung perfekt machen.

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