Mischok fühlt eine Niederlage
»Das Ergebnis passt«, räumte Malte Mischok nach der Punkteteilung ein. Dem Trainer war dennoch deutlich anzumerken, dass ihm die Ausbeute überhaupt nicht passte – auch wenn in der Tabelle »überhaupt nichts passiert« ist. Am Ende fehlten gestern Abend nur Zentimeter zum Sieg. In allerletzter Sekunde donnerte Rückraumriese Alexander Volsdorf einen direkten Freiwurf an der Mauer vorbei an den linken Pfosten. Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden, hatte Spradow in den 60 Minuten zuvor genug gehabt.
Den Punktverlust schrieb Malte Mischok allerdings der Abwehr zu. »Das Spiel haben wir in der Deckung verloren«, sagte Mischok – obwohl sein Team gar nicht verloren hat. Die Aussage zeigt, wie sich das Ergebnis für den Trainer anfühlt.
Die Angriffsleistung war in Ordnung, sieht man einmal von zwei verworfenen Siebenmetern von Daniel Overlack und Frederik Iffland, die in der heißen Phase des Spiels an Torwart Jens Pothmann scheiterten, ab. Zudem traf Julian Brandt bei einem Tempogegenstoß freistehend nur an den Pfosten und zahlreiche Bälle wurden nach Ballgewinnen in der Abwehr wieder leichtfertig hergeschenkt.
Im ersten Durchgang wechselten die Führungen ständig hin und her, keine Mannschaft konnte sich auf mehr als ein Tor absetzen. Nach Wiederbeginn hatten die Gäste ihre beste Phase, als sie sich beim 18:15 und 19:16 auf drei Tore absetzten (39.). Manuel Taubenheim von Rechtsaußen, Alexander Volsdorf und Kreisläufer Frederik Iffland mit einem Tor aus dem Rückraum schafften aber den Ausgleich zum 19:19. Die Führungen wechselten wieder ständig, nach einem 24:25 ging die HSG mit 26:25 in Führung. Auch beim 27:26, 28:27 und 29:28 lag die HSG vorne, am Ende reichte es aber nach dem 29:29 etwa 30 Sekunden vor dem Ende nicht zum Sieg. »Die Angriffsleisutng war in Ordnung. Unser Tempospiel hat uns nach dem Drei-Tore-Rückstand wieder heran gebracht, hinten waren wir aber nicht aggressiv genug«, sagte Mischok. »Wir haben uns immer zu sehr zurückfallen lassen und dann Tore aus dem Rückraum kassiert.« Außerdem hatte das Torwartduo Björn Rollwitz/Sven Nolte nicht seinen besten Tag erwischt: »Wir haben sie oft alleine gelassen«, räumte Mischok zwar ein, »aber die Torhüter haben uns auch nicht mit dem einen oder anderen Unhaltbaren geholfen.«
Immerhin macht die Angriffsleistung Mut: Mit Frederik Iffland (5), Rückraummann Volsdorf (5), Dimitri Rausch (4) und dem starken Jan Frederik Koebke (7) hat Spradow eine starke Achse, die sowohl aus dem Rückraum als auch aus dem schnellen Spiel und in Eins-zu-Eins-Situationen überzeugen kann. Nur die sonst so sattelfeste Abwehr konnte ihre gewohnte Leistung nicht auf das Parkett bringen. »Aber wir sind trotzdem auf einem guten Weg, von dem wir uns nicht abbringen lassen sollten«, sagte Mischok.
HSG Spradow: Rollwitz (1. – 12., 31. – 45.), Nolte – Iffland (5), Rausch (4), Koebke (7), Taubenheim (1), Heise (1), Overlack (6/6), Volsdorf (5), D. Langer, M. Langer, Brandt, Sturhan.