Mai als Monat der Entscheidung
Zwar haben es die Spradower an den letzten drei Spieltagen nach der Osterpause weiterhin selbst in der Hand, sich den angestrebten Meistertitel zu sichern, doch der Ärger über die fünfte Niederlage im sechsten Spitzenspiel war vor allem Trainer Malte Mischok deutlich anzusehen. "Wir haben wieder einmal die Big Points liegengelassen", machte Mischok seinem Unmut Luft. "Wir kommen nach schwacher erster Hälfte in der zweiten Halbzeit super zurück, machen die Dinger im entscheidenden Moment aber nicht rein", spielte der HSG-Trainer auf die Phase zwischen der 47. und 50. Minute an. Seine Mannschaft hatte aus dem 20:17-Rückstand ein 20:20 gemacht, vergab anschließend im Angriff aber beste Chancen, so dass Porta vorentscheidend auf 23:20 davonzog und diesen Vorsprung bis zum Ende nicht mehr hergab.
Auch das sonst so zuverlässige Torhütergespann Daniel Habbe/Björn Rollwitz kam bei Mischoks Analyse nicht gut weg. "Da brauchst du auch mal Fänger, die einen Unhaltbaren halten", meinte Mischok angesichts der vielen einfachen Tore, die die HSG vor allem von Portas Rechtsaußen Pascal Busse kassierte. "Wir sind wieder im Rennen", stellte dagegen Portas Trainer Dennis Eichhorn zufrieden fest. "Wir haben es geschafft, durch eine aggressive Deckung Till Orgel und Frederic Iffland fast komplett aus dem Spiel zu nehmen und haben nie nachgelassen", meinte Eichhorn, dessen Team um den überragenden Oliver Glißmann bereits in der ersten Halbzeit mit einer starken Abwehrleistung den Grundstein zum Sieg gelegt hatte. "Jetzt müssen wir halt die letzten drei Spiele gewinnen", versuchte HSG-Abteilungsleiter Horst Mischok nach dem Spiel wieder positiv zu denken. "Wir haben noch zwei Heimspiele, es muss unser Anspruch sein, die erfolgreich zu gestalten, um Selbstvertrauen zu tanken."
Viel Grund zur Freude gab es hingegen im Lager der SG Bünde-Dünne. "Das wir den Gegner so beherrscht haben stimmt mich sehr zufrieden", sagte Trainerin Andrea Nobbe nach dem überraschend deutlichen 34:24 gegen den Tabellenvierten TuS Brake. "Vor allem freut mich, dass wir fast alles gezeigt haben, was der Handball zu bieten hat", lobte sie das variable Spiel ihres Teams, gegen das vor allem in der ersten Hälfte kein Kraut aus Brake gewachsen war. "Da war natürlich vor allem die Abwehr super", meinte Nobbe angesichts der nur acht Gegentore bis zum Seitenwechsel. Die überragende Leistung von Felix Görtz, der erst in der vergangenen Woche angesichts der prekären Tabellensituation von der zweiten Mannschaft wieder zum Kader der "Ersten" gestoßen war, überraschte die Trainerin keineswegs. "Er kennt doch die Mannschaft, und die anderen Spieler hören auf ihn." Görtz selbst dürfte angesichts seiner Galavorstellung vom Samstag kaum etwas anderes übrig bleiben, als auch die letzten drei Partien im Landesligateam mit aufzulaufen. Die Bereitschaft dazu signalisierte er bereits. "Wenn das gewünscht ist, helfe ich gerne. Es macht ja Spaß, in der Landesliga zu spielen", sagte "Emil", der vor dem Spiel gegen Brake bereits großen Anteil am Sieg der SGBD II gegen den CVJM Rödinghausen II gehabt hatte und so quasi zwei Spiele am Stück absolvierte. Da die SGBD für die Endphase der Saison mit Sven Pohlmann noch einen weiteren Akteur mit höherklassiger Erfahrung kurzfristig reaktivieren konnte, muss dem Nobbe-Team vor den letzten drei Aufgaben jedoch nicht bange sein. Allerdings ist dabei durchaus Augenmaß gefordert. "Vier Punkte brauchen wir noch", stellte Vorstandsmitglied Guido Mailänder sachlich fest. Bei den noch anstehenden Heimaufgaben gegen den TuS Lahde/Quetzen und die HSG Altenbeken/Buke sowie einem Gastspiel bei Schlusslicht TG Lage ist diese Ausbeute aber sicher möglich.
Das Restprogramm der Titelkandidaten
Die HSG Spradow empfängt am 26. April den Tabellendreizehnten LIT Handball NSM III in der Siegfried-Moning-Halle.
Eine Woche später, am Sonntag, 4. Mai, ist der TuS Lahde/Quetzen zu Gast in Bünde.
Das Saisonfinale steigt am Samstag, 10. Mai, um 18.30 Uhr beim TV Großenmarpe.
Die HSG Porta gastiert am 26. April in Großenmarpe und erwartet am Samstag, 3. Mai, den Tabellenachten Detmold/Hiddesen.
Zum letzten Spiel müssen die Portaner am 10. Mai um 19.30 Uhr zum Derby beim Tabellendritten HSG Euro reisen .