Liebesgrüße an den Letzten

Bünde(BZ). Das Beste kommt nach der Partie: Verfolger TuS Brake patzt sensationell beim Tabellenletzten LIT NSM III und bereitet Malte Mischok einen schönen Samstagabend. Zuvor hat Handball-Landesligist HSG Spradow seine Aufgabe gegen Kellerkind TuS Nettelstedt II souverän gelöst: Am Ende steht es 25:23 (14:10) für die HSG.

Was Trainer Malte Mischok besonders gut am Spiel seiner Mannschaft gefallen hat? »Das Ergebnis aus Nordhemmern«, sagt der HSG-Coach mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Seine Spieler haben sich nach getaner Arbeit gerade wieder frisch gemacht, da trudelt die frohe Kunde aus der LIT-Arena ein. Schlusslicht NSM III schlägt Brake vollkommen überraschend mit 26:25. Spradows ärgster Rivale im Aufstiegsrennen ist damit wieder bis auf zwei Punkte distanziert – dafür gibt’s Liebesgrüße an den Letzten. Zwar hat Spradow schon drei Duelle gegen seine Verfolger verloren, doch gegen Teams von unten hält sich die HSG ganz im Gegensatz zur Konkurrenz schadlos – es könnte im Aufstiegsrennen entscheidend sein.

Das Duell mit den seit der Winterpause verstärkten Nettelstedtern ist ein guter Beleg für Spradower Souveränität. Die erste Halbzeit gefällt Mischok dann auch außerordentlich gut – mit kleinen Abstrichen. »Wir haben das am Anfang sehr gut gemacht«, lobt der Trainer sein Team. Spradow liegt zwar zunächst mit 0:1 hinten, setzt sich dann aber schnell über 3:1 und 6:3 auf 11:5 ab. Die Nettelstedter reiben sich derweil früh an den Unparteiischen Hülsmann/Lefelmann auf. »Wir haben hier doch eh keine Chance«, raunt Sebastian Winkler bei einer Spielunterbrechung beim Blick auf die Schiedsrichter. Die beiden Männer an den Pfeifen verteilen schon in der ersten Halbzeit einige Zeitstrafen. Spradow nimmt die Entscheidungen aber anders als in der Vorwoche ohne Murren hin. Nach dem 11:5 müssen die Spradower Daniel Overlack und Jan Frederik Koebke fast zeitgleich für zwei Minuten auf die Bank. Nettelstedt II nutzt auch diese Überzahlsituation, um beim 12:9 wieder bis auf drei Tore heranzukommen. »Von der ersten bis zur 20. Minute haben wir sehr gut agiert und die Angriffe bis auf den Punkt ausgespielt«, sagt Mischok. Bis zur Pause schleicht sich dann aber doch der Schlendrian bei seinem Team ein und in die Kabine geht es nur mit 14:10. Die Schiedsrichter tun Spradow zudem mit Zeitstrafen gegen den Gegner nicht unbedingt einen Gefallen. »Hinten haben wir in Überzahl drei- oder viermal nicht gut ausgesehen. Da muss man kompakter stehen und etwas konsequenter sein«, bemängelt Mischok.

Nach dem Seitenwechsel spielt seine Mannschaft ihren Stiefel weiter souverän herunter und setzt sich vom 14:10 wieder auf 17.11 ab. Die Führung bleibt beim 19:13, 24:18 und 25:19 hoch. Doch schon in der 54. Minute wirft Spradow sein letztes Tor. »Wir hätten uns schon eher auf neun Tore absetzen müssen«, sagt Mischok. Stattdessen kommt Nettelstedt II noch einmal heran. Die Gäste stellen auf eine offene Manndeckung um und verkürzen mit vier Toren in Folge zum 25:23. Doch dann ist die Zeit abgelaufen. »Der Sieg war nie in Gefahr«, stellt Mischok fest. »Am Ende haben wir uns aber etwas dumm angestellt und die Bälle leichtfertig hergeschenkt. Sechs Tore Vorsprung hätten die Kräfteverhältnisse etwas besser ausgedrückt. Phasenweise war bei uns die Konzentration nicht mehr ganz so hoch. Da haben wir es uns selber etwas schwer gemacht.«

HSG Spradow:Habbe (1. – 44.), Rollwitz (ab 44.) – Brockschmidt (2), Rausch (2), J. F. Koebke (5), Theise (3/3), Taubenheim (1), Heise (1), Overlack (1), M. Langer (5/3), Potthoff (2), Iffland (3), T. Koebke, D. Langer.

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