Leblose Darbietung in Hälfte eins
Steinhagen(sh/sp). Auch 26 Tore reichen der HSG Spradow nicht zum ersten Saisonsieg in der Handball-Verbandsliga. Zwar warf das Team nach viermal nur 19 erzielten Treffern dieses Mal mehr als 20 Tore, am Ende stand dennoch eine 26:33 (10:19)-Auswärtspleite bei der Spvg. Steinhagen.
Nach drei Minuten hatte Thomas Beschorner bereits genug. Der Trainer der HSG Spradow knallte frühzeitig die grüne Karte auf den Anschreibertisch – Auszeit! Drei Offensivfouls hatte sich die Mannschaft von Beschorner zu Spielbeginn geleistet – und legte damit unfreiwillig den Grundstein für den Erfolg der Gastgeber. »Wir hätten auch schon 0:5 zurückliegen können«, kritisierte Beschorner.
Denn offensiv präsentierten sich die Gäste, wie so oft in den vergangenen Wochen: harmlos und ohne richtiges Konzept. Die Steinhagener nutzten besonders in den Anfangsminuten die unsichere und fehleranfällige Spielweise der Gäste, um einen Tempogegenstoß nach dem nächsten zu fahren. Beschorner hatte noch im Vorfeld gewarnt, dass sich das tödlich auswirken könnte. Es kam wie befürchtet. Schon nach wenigen Minuten hatten die Steinhagener sich auf sieben Tore abgesetzt. Ein Polster, das im weiteren Verlauf enorm wichtig werden sollte.
Die starke Spvg.-Deckung um Jonas Bextermöller hielt die Gäste bis etwa zur 20. Minute bei lediglich vier Treffern, Torhüter Felix Strakeljahn nahm dem Kellerkind mit einigen Paraden bei eigentlich hundertprozentigen Chancen zusätzlich den Wind aus den Segeln. 19:10 hieß es zur Pause, Steinhagen hatte die Ambitionen von Beschorner, der im ganzen Spiel lediglich 18 Tore kassieren wollte, schon übertroffen.
»Das war eine unterirdische, leblose erste Halbzeit«, schimpfte Beschorner. »19 Gegentore bekommen wir sonst im gesamten Spiel. So kann man im Abstiegskampf nicht bestehen.«
Dann leisteten sich die Steinhagener aber ihren in dieser Saison fast schon üblichen Durchhänger. Die Spvg. agierte unkonzentriert und ließ frei vor einige Chancen liegen, Spradow robbte sich bis auf drei Tore heran und hatte sogar die Chance, auf zwei zu verkürzen. Der Retter in der Not hieß Joachim Vogel, der die Hausherren in dieser engen Phase mit drei schnellen Treffern wieder aus der Gefahrenzone brachte. Spradow fehlte in den Schlussminuten dann die Qualität in der Offensive, um noch einmal ein Comeback zu starten, vor allem nachdem sich Kreisläufer Frederik Iffland mit seiner dritten Zeitstrafe die rote Karte abholte. »In der Pause hatte es deutliche Worte gegeben. Das haushoch überlegene Team hat dann einen Gang zurückgeschaltet und wir haben uns am Riemen gerissen. Nach dem 23:26 sind wir aber in unser altes Muster zurückgefallen und ich habe einige Entscheidungen der Schiedsrichter anders gesehen«, sagte Beschorner.
Spvg. Steinhagen: Strakeljahn (1. – 42.), Brüggemeyer (ab 42.) – C. Blankert (6/1), Vogel (5), P. Blankert (5), Bextermöller (4), Maiwald (3), Peperkorn (3/1), Schulz (3/2), Uhlemeyer (2), Lewanzik (2).
HSG: Habbe (1. – 19, ab 30.), Giese (19. – 30.) – Danowsky (9/7), Iffland (5), Orgel (4), Peitzmeier (3), D. Rausch (2), David (1), Hohnsträter (1), P. Rausch (1).
Zeitstrafen: Spvg. 2, HSG 5.
Rote Karte: Iffland wegen dritter Zeitstrafe (58.).
Siebenmeter: 4/5 – 7/9.
Schiedsrichter: Rathmann/Zimmermann (Steinfurt).
Stationen: 3:1 (6.), 7:3 (14.), 11:4 (18.), 16:8 (26.), 19:10 (30.), 23:14 (38.), 25:18 (42.), 26:23 (49.), 30:24 (56.), 33:26 (60.).
So geht’s weiter: Samstag um 18 Uhr gegen den CVJM Rödinghausen.