Konsequente Abwehrarbeit belohnt

Bünde. Die Entscheidung fiel in der Defensive. Dank einer konsequenten Abwehrarbeit konnte die HSG Spradow im Derby der Handball-Landesliga die SG Bünde-Dünne in Schach halten und mit 32:26 (14:12) einen verdienten Sieg feiern.

Auch wenn das Ergebnis am Ende etwas zu deutlich ausfiel, war der Sieg der HSG Spradow in jeder Beziehung verdient, was auch Bünde-Dünnes Trainer Peter Schläger einräumen musste. „Wir haben es Spradow in der zweiten Halbzeit selten schwer gemacht“, bedauerte Schläger, „und sind letztendlich an deren solider, stets fairer Abwehr gescheitert“. Der Trainer des Stadtderby-Siegers, Malte Mischok, frohlockte schon Minuten vor dem Abpfiff und herzte jeden seiner Bankspieler. Mischok freute sich vor allem über die „Dominanz“ in der zweiten Halbzeit. „Da haben wir unsere Angriffe prima ausgespielt und den Vorsprung souverän ausbaut“.

Vorentscheidend war Spradows Auftritt direkt nach dem Seitenwechsel. Zwar scheiterte Alexander Scholz von der Marke an Dirk Bartz, reagierte danach schneller als die SGBD-Abwehrspieler und setzte den Nachwurf zum 15:12. Als dann Scholz zum 16:13 und 17:13 traf, war ein vier Tore betragender Vorsprung herausgespielt, den das Schläger-Team nicht mehr verkürzen konnte. „Wir haben dann zu wenig Druck aufbauen können“, bedauerte Peter Schläger. „Uns fehlte der Zug zum Tor“. Spradows Abwehr hatte sich voll auf den Gästeangriff eingestellt, so dass die Offensivabteilung mit Dimitri Rausch, Daniel Overlack und Eduard Morasch ziemlich entspannt Treffer um Treffer erzielte, oder über ihren Kreisspieler Frederik Iffland zu Strafwürfen oder zu weiteren Toren gelangen konnten. Als Rausch in der 50. Minute zum 25:20 einnetzte und HSG-Keeper Björn Rollwitz einen Strafwurf Christian Brockschmidts parierte, war das Spiel so gut wie entschieden. Ifflands dritter Torerfolg zum 28:22 war in der 54. Minute des Kreisspielers letzte nennenswerte Aktion. Drei Minuten später verdrehte er sich das linke Knie und musste verletzt ausscheiden. Den Siegestanz und den Gesang seiner Mannschaft „Derbysieger, Derbysieger, he, he, he“ konnte Iffland nur sitzenderweise verfolgen – ein kleiner Wermutstropfen am Rande des Sieges der HSG über den Stadtnachbarn.

Horst Droese eilte nach Schlusspfiff über das Spielfeld, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass dieses Derby so emotionsarm verlaufen ist, auf Spieler- wie auf Zuschauerseite“, merkte Spradows jubelnder Vorsitzender noch schnell an – er selbst war Mitte der ersten Halbzeit von den Schiedsrichtern nach einem Wortwechsel von seinem Posten als Hallensprecher auf die Tribüne geschickt worden. HSG-Abteilungsleiter Horst Mischok freute sich etwas stiller über den „hochverdienten, klaren Derbysieg“ seiner Mannschaft. „Den hätten wir schon in der ersten Halbzeit klar machen müssen“, befand der Handballchef.

HSG Spradow – SG Bünde-Dünne 32:26 (14:12)

HSG Spradow: Rollwitz, Nolte; Scholz (10/9), Iffland (3), Schulz, Sturhan (1), Rausch (4), Heise, M. Langer (3), D. Langer, Overlack (6), Volsdorf, Morasch (4), J.-F. Koebke (1).

SG Bünde-Dünne: Bartz, Feist; Brockschmidt (4/3), Witt (6), Steinmeier (4), T. Koebke (4), Wittemeier, Wilmsmann (2), Beckmann, Paffrath (4), Koch (2/1), Sander, Hollmann.

Zuschauer: 350

Schiedsrichter: F. Begemann / U. Koch.

Siebenmeter: 10/9 (Scholz scheitert an Bartz) : 5/4 (Brockschmidt scheitert an Rollwitz).

Zeitstrafen: 6 gegen Spradow (Iffland, Overlack, Malte Langer, Morasch 2, Daniel Langer), 4 gegen Bünde (Wittemeier 3, Wilmsmann).

Rote Karte: Wittemeier (41. Minute, dritte Zeitstrafe).

Spielverlauf: 0:2, 1:3, 4:3, 5:4, 7:5 (17.), 8:6, 10:9, 12:9 (24.), 14:12 (30.) 17:13 (34.), 19:16 (42.), 20:17, 24:18 (47.), 27:21, 28:24 (54.), 30:24, 30:26 (58.), 32:26.

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