Kein Bünder Handball-Derby

Die Spradower haben ihren Willen durchgesetzt. Der Ärger über die Eingruppierung in die so genannte Münsterland-Staffel war bei Trainer Malte Mischok und Teammanager René Grohmann riesig. Als Mischok am späten Freitagabend ein Freundschaftsspiel gegen Isselhorst (Staffel 2) absagen wollte, wies der gegnerische Trainer darauf hin, dass Jöllenbeck II mit der Staffel 1 unzufrieden sei. Mischok griff erneut zum Telefonhörer, sprach mit den Jöllenbecker Trainern Heiko Nossek und Erik Husemann. Beide Clubs verständigten sich auf einen Tausch, Staffelleiter Friedhelm Krietemeyer gab am Samstagmorgen sein Okay. »Ich spiele lieber vor 100 Zuschauern, wovon 80 aus Löhne-Obernbeck kommen, als vor 20 gegen Vreden«, sagte Mischok am Samstag im Gespräch mit der BÜNDER ZEITUNG.

Gleichzeitig relativierte der Trainer seine harsche Kritik an der SG Bünde-Dünne: »Ich konnte die Entscheidung der Dünner für die Staffel 2 gestern nicht nachvollziehen und kann es heute auch immer noch nicht. In meiner Rage habe ich vielleicht etwas zu deutliche Worte gefunden. Mir ist schon bewusst, dass die SG Bünde-Dünne nicht für die Einteilung verantwortlich ist. Das macht immer noch der Staffelleiter.« Zu den eigenen Gründen für den Wechsel sagt Mischok: »Wenn wir wirklich so gut sind, dass wir aufsteigen können, dann steige ich lieber in der stärkeren Staffel auf. Am Ende habe ich die langen Fahrten in der Staffel 2 und werde dort nur Zweiter.«

Dass die Münsterland-Gruppe etwas einfacher ist, bestätigt Heiko Nossek. Der Ex-Coach des TuS Jöllenbeck II, der nun von Sven-Eric Husemann abgelöst wird, rechnet sich jetzt »insgesamt größere Chancen aus aufzusteigen«. Die landläufige Meinung, die Staffel 2 sei etwas leichter, stimmt demnach. »Wir hätten zwar gerne die Derbys gegen Brake und Gadderbaum gehabt, im Gegenzug hätten wir aber einen deutlich höheren Aufwand betreiben müssen, zum Beispiel bei der Spielvorbereitung«, sagte das Jöllenbecker Vorstandsmitglied.

Bünde-Dünnes Trainer Peter Schläger kann die Aufregung über die Staffeleinteilungen nicht verstehen: »Spradow muss für sich selbst entscheiden. Bei uns ist es so, dass wir nicht immer die gleichen Gegner in der Halle sehen wollen. Neutrale Bünder Handballfans müssen nun nicht zweimal die gleichen Gegner sehen. Und in der Staffel 1 hätten wir auch weite Fahrten gehabt, zum Beispiel nach Detmold, Lemgo, Altenbeken und zum TV Großenmarpe. Da kommt man über die A 30 schneller ins Münsterland.« Mit der Eingruppierung in Staffel 2 hatte Schläger nicht gerechnet. Der SGBD-Coach hat Freundschaftsspiel gegen die Klassenrivalen Isselhorst und Werther ausgemacht. »Das hätte ich bestimmt nicht getan, wenn ich gewusst hätte, dass wir in diese Gruppe kommen.«

Mit der neuen Entwicklung der Einteilungen können nun offenbar alle Beteiligten leben. Nur die Fans müssen auf ein Derby verzichten – zumindest in dieser Saison.

Schreibe einen Kommentar