»Ich bin nicht wehmütig«
Bünde(BZ). Der Abschied naht: Malte Mischokist am Samstag (19 Uhr) im Auswärtsspiel bei der TSG Harsewinkel zum (vorerst) letzten Mal als Trainer für die Handballer der HSG Spradow verantwortlich. Über die sechs Jahre bei der HSG mit zwei Aufstiegen und dem Klassenerhalt in der Verbandsliga sprach Sportredakteur Gerrit Noltemit dem 41-Jährigen.
Herr Mischok, am Samstag endet eine lange Zeit als Trainer der HSG. Wie ist Ihre Gefühlslage vor dieser Partie? Malte Mischok:Ich gehe so in das Spiel, wie in alle anderen Begegnungen in den zurückliegenden sechs Jahren auch. Ich mache mir noch keine Gedanken darum, dass es mein letztes Spiel als Trainer der HSG Spradow ist. Erstmal ist man froh, dass die Spielzeit rum ist – und dass wir sie erfolgreich mir dem vorzeitigen Klassenerhalt abgeschlossen haben. Der Entschluss, nach dieser Saison aufzuhören ist ja nicht erst gestern gereift – und die Mannschaft hat mir in der vergangenen Woche schon einen tollen Abschied bereitet. Ich bin auch überhaupt nicht wehmütig. Das wird vielleicht kommen, wenn die neue Saison wieder los geht und ich dann noch keinen neuen Verein habe. Und wenn ich im Sommer nicht die Planungen für die Vorbereitung mache und mich die Langeweile überkommt, wird es vielleicht durchschlagen. Sonst interessiert es mich noch nicht.
Was bleibt Ihnen besonders in Erinnerung? Mischok:Ein besonderes Erlebnis bleibt nicht hängen. Es war insgesamt ein tolles Erlebnis, Trainer der HSG gewesen zu sein, und es war eine super schöne Zeit. Die Jahre waren unterm Strich sehr, sehr erfolgreich. Daher kann ich durchweg positiv zurückblicken. Ich habe das Glück gehabt, dass ich immer Spieler hatte, die sich voll engagiert haben. Es hat immer Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten. Daher habe ich immer auf einem relativ hohen Niveau gestöhnt. Denn andere Trainer hatten sicher mehr Probleme. Es überwiegt die Freude, dass wir es geschafft haben, ein paar Spradower Jungs zu Verbandsligaspielern zu machen. Das ist die schönste Erkenntnis. Es war auch toll, mit gestanden Spielern wie Till Orgel oder Sebastian Theise zu arbeiten. Aber die Entwicklung von Spielern wie den Langer-Brüdern oder Dimitri Rausch verfolgt zu haben, ist eine schöne Erfahrung gewesen. Es hat mir ganz besonderen Spaß mit den Spielern gemacht, die alle sechs Jahre mit dabei waren. Das ist auch eine Bestätigung für mich, dass nicht alles verkehrt gewesen sein kann, was ich gemacht habe.
Direkt nach Ihrer aktiven Zeit als Kreisläufer der HSG haben Sie das Traineramt übernommen. War es die richtige Entscheidung? Mischok:Es hat sich im Endeffekt gezeigt, dass der Job als Trainer genau mein Ding ist. Es soll auch definitiv in dieser Richtung für mich weiter gehen. Für meine erste Trainerstation war es gut, ein Team zu haben, das leicht zu trainieren ist.
Hätten Sie vor sechs Jahren daran gedacht, nach zwei Aufstiegen in der Verbandsliga zu spielen? Mischok:Wir sind bei meiner ersten Trainerstation in der Bezirksliga gestartet. Dass wir sechs Jahre später den vorzeitigen Klassenerhalt in der Verbandsliga geschafft haben, ist eine tolle Leistung. Viele hätten uns bei meinem Start sicher für verrückt erklärt, wenn wir es vorausgesagt hätten.
Warum war es aus Ihrer Sicht der richtige Zeitpunkt, um jetzt aufzuhören? Mischok:Es ist unterm Strich für beide Seiten gut, dass jetzt Schluss ist. Es war eine lange Zeit für mich in Spradow. Daher ist es wichtig, dass jetzt ein neuer Trainer kommt und neue Ideen einbringt. Das ist der Lauf der Dinge und ich bin mit mir absolut im Reinen. Auch für mich als Trainer ist es wichtig, mal etwas anderes zu machen und etwas Neues kennenzulernen.
Was erwarten Sie am Samstag bei Ihrem Abschiedsspiel? Malte Mischok:Es geht für uns um nichts mehr. Das ist bei Harsewinkel als Tabellenvierter auch der Fall. Aber wir möchten das Spiel natürlich gewinnen. Wir wollen versuchen, die Saison positiv abzuschließen. Ich freue mich auf das letzte Spiel. Es ist aber schwer, die Anspannung hochzuhalten, wenn man das Saisonziel frühzeitig erreicht hat. Christian Brockschmidt und Tim Koebke fallen aufgrund ihrer Schulterprobleme aus. Daher müssen wir sehen, was am Ende für uns herausspringt.