HSG Spradow schlägt sich selbst
Bünde. Handball-Verbandsligist HSG Spradow ist es nicht gelungen, sich für die Hinspielniederlage gegen den TV Verl zu revanchieren. Beim 30:32 (12:17) gegen die Verler kamen die weit unter Form spielenden Spradower am Samstag in der Siegfried-Moning-Halle nicht einmal für einen Punktgewinn in Frage.
Wenn einmal von dem guten Beginn mit 2:0-Toren abgesehen wird, zeigten die Gastgeber nahezu über die gesamte Spielzeit ein grottenschlechtes, weil über und über mit Fehlern behaftetes Handballspiel gegen den TV Verl. Der Gast brauchte nur acht Minuten, um das Spiel auf 3:5 zu drehen und nur weitere 22 Minuten, um mit 17:12 schon zur Halbzeit die Vorentscheidung zu erwirken. Im zweiten Durchgang bauten die Verler den Vorsprung beim 23:15 und 24:16 in der 42. Minute sogar auf acht Tore aus.
Als die HSG Spradow nach zwischenzeitlichem 22:28-Rückstand sich aber ziemlich unerwartet bis auf vier Treffer (27:31) seinem Gast genähert hatte, verhinderten weitere technische Fehler und Fehlwürfe den möglichen Gleichstand. Hatte Dimitri Rausch eine schnelle Mitte zum 27. Torerfolg für die HSG Spradow genutzt, so verlor derselbe Spieler auf dem Weg zum möglichen 28:31 den Ball an Verls Fabian Raudies.
Wieder war die HSG auf dem Weg zum Anschlusstreffer. Doch dieses Mal verhinderte ein Schrittfehler Jan-Frederik Koebkes Versuch, das 28:31 zu erzielen. Endlich, im dritten Versuch gelang es Mirco Potthoff das ersehnte 28. Tor zu erzielen. Doch im Gegenzug machte Verls Tim Reithage in der Schlussminute mit dem 32:28 für den TV Verl alles klar. Zwei Treffer von Jan-Frederik Koebke zum 30:32 schönten nur noch das Ergebnis.
Spradows Mannschaftsverantwortlicher René Grohmann zählte am Ende des Tages 15 technische Fehler und 14 Fehlversuche. "So kannst du in der Verbandsliga kein Spiel gewinnen", kommentierte Trainer Malte Mischok Grohmanns Zahlen. Mehr wollte der sichtbar angefressene HSG-Trainer zum Spiel sagen, denn "die Zahlen sagen ja alles aus".
Seine "Leistung hinterfragen" muss aus Sicht des Trainers ein jeder Spradower Spieler. Selbst die gewohnt zuverlässigen Torhüter Björn Rollwitz und Frank Habbe konnten den Hausherren keinen Rückhalt bieten. So konnten zum Beispiel die Verler Yannik Sonntag und Leon Appelmann werfen, wie sie wollten. Kam der Ball durch die seit den letzten zwei Begegnungen doch sehr löchrige HSG-Abwehr, dann war ein Gästetreffer ziemlich sicher.
Nach dem 30:34 gegen Harsewinkel und dem 19:35 gegen Sundwig/Westig hagelte es mit dem 30:32 gegen Verl zum dritten Mal in der laufenden Verbandsliga-Saison über dreißig Gegentreffer. Das ist – wenn man so will – eine neue, bisher weitgehend unbekannte Qualität im Spiel der HSG Spradow. Nur dem HTV Sundwig/Westig gelang es im Hinspiel, über dreißig Tore zu erzielen.
Statt mit einem Sieg an Verl vorbei auf Platz acht zu ziehen, muss sich die HSG Spradow nach der Niederlage wieder nach unten orientieren. Und es droht weiteres Ungemach, denn am kommenden Sonntag um 18 Uhr ist in Rödinghausen beim Spiel gegen den CVJM wieder Derby-Zeit. Der brach in Gütersloh kräftemäßig nach der Pause völlig zusammen.
Spradow – Verl 30:32 (12:17)
HSG Spradow: Habbe, Rollwitz, (20. – 56.Minute); Orgel (5), Iffland (7/3), Theise (2/2), J.-F. Koebke (3), T. Koebke (1), M. Langer (1), Brockschmidt (2), Taubenheim (1), Rausch (5), Potthoff (3).
TV Verl: Schmidt; Sonntag (10/5), Zanghi, Hesse (4), Raudies (2), Fischedick (1), Reithage (4), Bode (2), Appelmann (6/2), Fröbel (3), Werning, Kunze.
Zuschauer: 120.
Schiedsrichter: Günter Hoppe/ Günter Warkus
Siebenmeter: 5/6 (Iffland trifft den Pfosten) : 7/9 (Sonntag scheitert zweimal an Habbe).
Zeitstrafen: 6 gegen Spradow (J.-F. Koebke 2, Theise 2, Orgel, T. Koebke) – 2 gegen Verl (Fröbel 2).
Torfolge: 2:0, 2:2, 3:2 (6. Minute), 3:5, 4:7 (12.), 5:10 (17.), 6:12 (21.), 9:15, 12:17 (30.), 12:19, 15:23, 16:24 (42.), 20:25 (47.), 22:28, 25:30 (56.), 26:31 (57.), 29:32 (59.), 30:32.
Nächstes Spiel: Sonntag, 8. Februar, 18 Uhr beim CVJM Rödinghausen.