Mischok schäumt vor Wut

»22 Fehlversuche: Mehr brauche und möchte ich zu dem Spiel nicht sagen. Den Rest kann sich jeder denken«, ärgert sich Trainer Malte Mischok über den Auftritt seiner Mannschaft in den 60 Minuten. »So kann man in keiner Liga ein Spiel gewinnen. Einige Spieler sollten sich hinterfragen, was los ist, wenn man zwischenzeitlich schon mit neun Toren zurück liegt. Und sie sollten sich besser überlegen, wo sie den Ball hin werfen«, schäumt Mischok vor Wut.

Die Leistung der Spradower hat dem zum Saisonende scheidenden Coach von der ersten Minute an nicht gepasst. Zunächst sieht es allerdings so aus, als können die Hausherren den Negativtrend der vergangenen beiden Spiele stoppen. Christian Brockschmidt und Frederik Iffland per Siebenmeter bringen ihr Team mit 2:0 in Führung. Die nötige Sicherheit und den erhofften Schwung bringen diese beiden Treffer aber nicht. Stattdessen können die Spradower beim 3:2 durch Dimitri Rausch nach etwa fünfeinhalb Minuten den letzten Vorsprung der gesamten Begegnung notieren.

Dank der vielen Fehlversuche, Ballverluste und eines starken Patrick Schmidt im Tor, können sich die Verler schon Mitte des ersten Durchgangs deutlich absetzen. Über ein 4:7 geht es bis zur 17. Minute auf 5:10 weiter. Und schon jetzt ist klar: An diesem Abend können die Gastgeber nicht mehr für die Wende sorgen. Ganz im Gegenteil. Schon zur Pause ist die Partie so gut wie entschieden. Bis dahin gelingt es den Gästen, sich auf 17:12 davonzumachen.

Die Hoffnung auf Besserung bei Spielern, Verantwortlichen und Zuschauern im zweiten Durchgang ersticken die Verler direkt nach dem Wechsel. Tim Reithage und der überragende Yannick Sonntag, der von der HSG über die gesamten 60 Minuten kaum zu stoppen ist und zehn Tore erzielt, legen die Treffer 18 und 19 für die Gäste nach. Erst nach mehr als drei Minuten markiert Jan Frederik Koebke das erste Tor der Hausherren zum 13:19.

Kurz darauf bekommt Koebke zwei Minuten aufgebrummt und muss von der Bank aus mit ansehen, wie der Rückstand weiter auf 13:21 anwächst. Dann erwischen die Spradower noch einmal eine gute Phase. Mit einem Lauf von vier Toren in Folge verkürzen sie durch Iffland, Till Orgel, Mirco Potthoff und nochmals Iffland auf 20:25 – und noch sind knapp 14 Minuten zu spielen.

Mit einer Auszeit unterbrechen die Verler allerdings den Lauf und können sich kurze Zeit später bereits über den Sieg freuen. Denn die HSG bekommt es einfach nicht hin, die sich bietenden Möglichkeit zu nutzen, um es noch einmal spannend zu machen. Stattdessen zieht Verl auf 22:27 davon.

Nun ist den stark ersatzgeschwächten Gästen anzumerken, dass ihnen langsam die Puste ausgeht. Das ist der Grund, warum die Spradower am Ende doch noch zu einem knappen Endstand von 30:32 kommen. Gefährdet ist der Erfolg der Gäste aber zu keinem Zeitpunkt mehr.

»Ich kann gut verstehen, dass unser Trainer so sauer ist. Mit so einer Leistung kann man einfach kein Spiel gewinnen«, muss Rückraumspieler Till Orgel nach der Partie eingestehen. »Verl war schnell auf den Beinen. Da haben wir ganz schlecht ausgesehen. Außerdem hatten wir nicht den nötigen Biss, um das Spiel doch noch zu drehen«, resümierte Orgel weiter.

Schreibe einen Kommentar