Hochzeit, Handball, Hochzeit
HSG Spradow
Der Auftakt hat es für die HSG in sich gehabt. Und nach den personellen Sorgen in der Vorbereitung ist Trainer Malte Mischok auch klar gewesen, dass sein Team gegen die HSG EURo nur in der Außenseiterrolle war. Doch nach der 21:29-Niederlage musste sich der Coach darüber ärgern, dass mehr drin gewesen wäre. Vielleicht hätte den Spradowern ein erfahrener Spieler wie Torben Sturhan, der seine Laufbahn vor der Saison beendet hatte, gut getan. Doch er schaute sich das Spiel nur von der Tribüne aus an. Da somit keiner so recht das Heft in die Hand nehmen konnte, war bezeichnend, dass ausgerechnet der Jüngste im Team die meisten Tore erzielte. Manuel Taubenheim übernahm die Verantwortung, die ein 18-Jähriger einbringen kann, und erzielte sechs Treffer. »Er war unbekümmert und hat ein super Spiel gemacht, während die anderen nicht die Traute hatten voranzugehen«, sagte Mischok. Daher liege in den kommenden Wochen noch viel Arbeit vor ihm. »Natürlich war der Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit ganz klar die Konsequenz aus den zweieinhalb Wochen, die wir nicht vernünftig trainieren konnten. Es gibt nach dieser Partie keine Gründe, warum ein Spieler beim Training fehlen sollte. Denn wir müssen die Zeit, die wir in der Vorbereitung verloren haben, jetzt aufholen«, sagte der Trainer, der nun einen ersten Eindruck davon bekam, wo sein Team wirklich steht. In den kommenden Einheiten müssen auch die vielen technischen Fehler (15) sowie die 17 Fehlwürfe angesprochen werden. »Ich habe keine Erklärung dafür, warum es dazu gekommen ist. Auch wenn einige länger ausgefallen sind, muss ich ja wohl erwarten können, dass sie einen Ball fangen oder vernünftig auf Tor werfen können«, ärgerte sich Mischok. Nur Gunnar Heise durfte sich an diesem Abend wahrscheinlich alles erlauben: Der Linksaußen hatte vormittags im Dammhaus seine Freundin Olga standesamtlich geheiratet, einen Tag später folgte die kirchliche Trauung. Der Bräutigam spielte zwischen den Festen trotzdem mit und entging allen Fouls: Dem Hochzeitsfoto stand nichts mehr im Weg.
Das war gut: Das Drumherum war klasse. Spradow hatte sich eine Lichtshow zum Einlaufen einfallen lassen, die Tribüne war am Freitagabend recht voll.
Das muss besser werden: Gute Kulisse, schlechte Leistung auf dem Parkett. Das war in Spradow auch schon ‚mal andersherum. Besonders die Torausbeute gilt es Samstag bei Verbandsliga-Absteiger Handball Lemgo III zu verbessern. Zumindest dann, wenn auf die gewohnt gute Abwehr kein Verlass mehr ist.