Herber Dämpfer für Spradow
Bünde. In der Handball-Verbandsliga endete die Erfolgsserie der HSG Spradow abrupt durch eine verdiente 24:33 (13:19)-Niederlage gegen TV Verl. Dabei liefen die ersatzgeschwächten Spradower nach 3:3 in der 6. Minute ständig einem Rückstand nach, der zur Halbzeit bereits sechs Tore betrug.
Spätestens nach 47 Minuten, beim Stand von 18:28 für Verl, war das Spiel bereits entschieden. HSG-Trainer Markus Hochhaus sprach dann von einem verdienten Verler Sieg. "Glückwunsch an Verl. Sie waren schneller und griffiger als wir", sagte Hochhaus. Der HSG-Trainer vermisste den kranken Dennis Borcherding in mehrfacher Hinsicht. Einmal in der Abwehr als vorgezogenen Spieler, und auch als Konterspieler sowie torgefährlichen Linksaußen.
"Wir haben noch nie 6:0-Deckung gespielt. Jetzt mussten wir derartig improvisieren." Zwar ließ Hochhaus zunächst Jan-Frederik Koebe auf Vorne-Mitte decken, stellte aber bald die Abwehr auf defensive Formation um. Diese neue Situation nutzte Verls Mittelmann Yannick Sonntag zu fünf Schlagwurf-Treffern in Halbzeit eins. Doch das Spiel verlor Spradow vorne im Angriff. Beide Außen blieben blass, außerdem gingen viele Bälle bereits im Aufbau verlustig, und viele zum Teil überhastete Würfe fanden nicht ihr Ziel, auch wurden Anspiele an den Kreis von leichtfüßigen Verlern abgefangen. So wurden die Gastgeber immer wieder ausgekontert. Das Pendel war bereits zur Halbzeit zu Ungunsten der Gastgeber ausgeschlagen.
Nicht einmal die roten Karten gegen Alexander Busche und TVV-Trainer Sören Hohelüchter in der 33. Minute konnten am Verlauf des relativ einseitigen Spieles etwas ändern. Die genannten Verler mussten vor der Ausführung eines Strafwurfes, zu dem Daniel Danowsky bereit stand, zu den Schiedsrichtern Jahnkuhn und Schäffer (Meißen/Möllbergen) Verwerfliches gesagt haben. Anders waren die Matchausschlüsse nicht zu erklären. Trainer Hohelüchter droht gar eine Sperre, weil die Schiedsrichter einen Bericht anfertigten. Dabei habe er "nichts gesagt", so Hohelüchter nach dem Spiel. Während die Spradower ziemlich geknickt das Feld verließen, erfreute sich der Trainer des TV Verl an der souveränen Vorstellung seiner Mannschaft. "Wir hatten Spradow von der ersten Minute an im Griff. Unser Sieg ist hochverdient", sagte Hohelüchter abschließend.
Durch die Niederlage der HSG und dem 29:25-Sieg der TG Hörste gegen CVJM Rödinghausen ist der Abstand der Spradower zum Vorletzten Hörste wieder auf drei Punkte geschmolzen. "Nächste Woche sieht es wieder anders aus", blickt Trainer Hochhaus positiv voraus, auf die Genesung von Dennis Borcherding hoffend. Am Sonntag geht für Spradow die Jagd nach den Punkten für den Klassenerhalt bei LIT Handball II weiter. Bei einer Mannschaft, die wie der TV Verl das rasend schnelle Handballspiel bevorzugt.