HANDBALL-Bezirksliga: HSG-Aufholjagd nicht belohnt – Spradow 34:35

»Unser Abwehrverhalten war unter aller Kanone. 35 Gegentreffer sind einfach viel zu viel«, schimpfte Vette. Wieder hatten die Gastgeber – wie schon in der Vorwoche beim 29:29 in Grastrup – den Start vollkommen verschlafen. Vette: »Wir waren von Anfang an nicht richtig bei der Sache.« Eine Erklärung für den lethargischen Beginn seiner Sieben hatte der Übungsleiter indes nicht. Auch die vielen Gegentreffer der engagierten Gäste aus dem Kreis Minden-Lübbecke rüttelten die Hausherren nicht auf. Beim 4:9-Rückstand wurde es Pascal Vette zu bunt, der sich bis dahin bereits die Seele aus dem Leib gebrüllt hatte. In der Auszeit redete er Tacheles. »Ich musste ja reagieren. So konnte es nicht weitergehen.«
Die Standpauke wirkte. Nach 20 Minuten begannen die Spradower, sich am Riemen zu reißen und mehr zu investieren. Zumindest die Offensive kam nun in Fahrt. Die HSG kämpfte sich zur Halbzeit bis auf 16:18 heran und hatte sich wieder alle Chancen auf zwei Punkte und damit einem versöhnlichen Ausgang erarbeitet.
Doch der TV Hille wollte sich die Partie nicht so einfach aus den Händen nehmen lassen. Beim 24:20 lagen die Gäste wieder mit komfortablen vier Treffern in Front, ehe Spradow ernst machte. Innerhalb von zehn Minuten drehte die HSG den Spieß um und ging mit 32:31 in Führung. »Ich war mir sicher, dass wir das Ding nun nach Hause schaukeln«, sagte Pascal Vette. Doch der Chef-Coach irrte. Seine Spieler verstanden es nicht, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Und dass, obwohl der Tabellenzweite beim 34:34 kurz vor dem Abpfiff nicht nur in Ballbesitz, sondern obendrein auch noch in doppelter Überzahl war. Ein technischer HSG-Fehler und ein verwandelter Hiller Siebenmeter ließen den Spradower Traum vom Triumph jedoch zerplatzen. »Da haben wir uns wirklich nicht besonders clever angestellt. Eigentlich musst du einen solchen Gegner in eigener Halle schlagen«, sagte Pascal Vette. Zu allem Überfluss musste der Trainer gestern auch noch einen seiner wichtigsten Akteure verabschieden. Heiko Rullkötter zieht es beruflich nach Bremen. Der Routinier machte gegen Hille sein letztes Spiel für Spradow.

HSG Spradow: Oelgeschläger, Kurz – Iffland (1), Schulz, Kruse (2), Wittig, Mischok (1), Sturhan (10), Rausch (6), Rullkötter (4/2), Heise (5), Overlack (5/5), M. Langer, D. Langer.

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