Große und kleine Baustellen

Fehlerzahl ist zu hoch

Eigentlich hätte Trainer Thomas Berg nach dem grandiosen 26:21-Sieg im Verbandsliga-Derby bei der HSG Spradow vor Freude schweben müssen. Doch der ehemalige Bundesliga-Torwart und ehrgeizige Coach des CVJM Rödinghausen war einen Tag nach dem Triumph schon wieder damit beschäftigt, was verbessert werden muss. »Wir haben insgesamt 15 Fehler gemacht. Das ist eindeutig zu viel«, sagte Berg. »Außerdem muss man so ein Spiel bei einer zwischenzeitlich so hohen Führung noch deutlicher gewinnen. Aber es ist natürlich auch immer schwer, die Konzentration und Anspannung dann hoch zu halten«, sagte Berg.

Kecmans Zukunft fraglich

Zeljko Kecman ist angekommen. Der Bosnier lieferte im Derby mit sieben Toren sein bisher stärkstes Spiel im CVJM-Trikot ab. »Man merkt, dass er immer besser bei uns zu Recht kommt«, lobte Trainer Berg. Nach dem Spiel gegen Sundwig/Westig am Sonntag geht es für »Poldi« aber zunächst in die Heimat. »Ich fliege für zwei Wochen zurück«, sagte er nach dem Derbysieg in gutem Deutsch. In Ostwestfalen fühlt sich der Linkshänder pudelwohl und doch ist seine Zukunft offen. Kecman hat in der deutschen Botschaft in Sarajevo zwar einen Antrag auf eine Arbeitserlaubnis abgegeben. Ob dieser bewilligt wird, ist aber fraglich. »Zeljko hat sich hier hervorragend integriert«, sagt Karl Hellmann aus dem CVJM-Vorstand, bei dem Kecman derzeit lebt. Sollte Kecman keine Arbeitsgenehmigung erhalten, müsste er Deutschland für drei Monate wieder verlassen. Um das zu verhindern, legen sich die CVJM-Verantwortlichen mächtig für Kecman ins Zeug – und dabei geht es ihnen um mehr als nur Handball. Sportlich hätte Berg bald wieder eine Alternative mehr. Stefan Listing saß nach seiner langwierigen Erkrankung am Samstag wieder umgezogen in Sportsachen auf der Tribüne. Ein Einsatz kommt zwar vor den Ferien nicht in Frage, »aber man will gerade in so einem Derby dabei sein«, sagte Listing.

Mischok hat Redebedarf

Nach der Schlappe im Derby hat Malte Mischok Redebedarf. Erst analysiert er das Spiel minutenlang mit Till Orgel, dann spricht er mit seinem Vater Horst. Es sind die immer gleichen Fehler, die den Spradower Trainer auf die Palme bringen. »Langsam müssen wir sie abstellen«, fordert er nach drei Niederlagen. Auch wenn Spradow punkt- und sieglos Letzter ist, besteht kein Grund zur Panikmache. Selbst nach einer möglichen Niederlage in Mennighüffen tut Spradow gut daran, die Ruhe zu bewahren. Am Sonntag geht es in die Herbstferien, die HSG kann Optimismus tanken und dann mit frischem Mut ins Heimspiel gegen Ladbergen gehen. Spätestens dann muss aber ein Sieg her.

CVJM II als Titelfavorit

Timo Schäfer, Trainer des TuS Brockhagen II, ärgerte sich gar nicht sonderlich über das 20:27 seines Bezirksligisten gegen Aufsteiger Rödinghausen II: »Gegen fünf von denen habe ich selber in der Verbandsliga gespielt. Die stehen nicht immer zur Verfügung, aber wir hatten heute das Pech, dass alle da waren.« Vor allem am Kreis und mit Mittelmann Tobias Hellmann hatte die Deckung Probleme. Allerdings gelang es den Gastgebern, die Partie bis zum 20:21 offen zu gestalten. »Dann hat Hellmann das Kommando übernommen. In der Konstellation ist das die beste Mannschaft der Liga. Daher bin ich auch nicht böse. Ist Rödinghausen so besetzt wie heute, bekommen alle Teams Probleme.« Beim CVJM sehen sie das ganz entspannt, schließlich hat das Team keinen Druck. Und Kreisläufer Lennart Pamp und Tobias Hellmann werden in den kommenden Wochen nur sporadisch zur Verfügung stehen. Eine kleine Baustelle gab es aber schon am Sonntag: Da Sascha Vogtschmidt im Urlaub ist und Tobias Leimbrock kurzfristig absagen musste, hatte Trainer Jens Grotemeier nur einen Torwart dabei. Als sich Nico Meyer dann in der 40. Minute verletzte, war die Aufregung groß. »Wir haben schon überlegt, welchen Feldspieler wir ins Tor stellen«, sagte Grotemeier. Zu seinem Glück konnte Meyer aber doch weitermachen.

SGBD zweimal vorne

Besser könnte es nicht laufen: Die SG Bünde-Dünne steht mit 6:0 Punkten an der Tabellenspitze der Landesliga. Auch die Reserve (5:1 Zähler) steht ganz vorne: in der Kreisliga A. »Wir können im Moment mit einem breiten Grinsen durch die Stadt laufen«, freut sich Vorstandsmitglied Guido Mailänder. »Wir dürfen uns allerdings von den Tabellen nicht blenden lassen. Es sind erst drei Spieltage absolviert.« Und doch kann die SGBD mit einer gewissen Lockerheit an den letzten Spieltag vor den Herbstferien herangehen. Anders als im Vorjahr: »Da standen beide Teams am anderen Ende der Tabelle«, erinnert sich Mailänder.

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