Gegner ist kein echter Prüfstein

Bünde. Ungeachtet der eigentlich prekären Tabellensituation, zog der Drittletzte der Handball-Verbandsliga, HSG Spradow, seine von Trainer Malte Mischok ausgegebene Marschroute, lange und sichere Angriffe zu spielen, unbeirrt durch und belohnte sich mit einem sicheren 26:17 (12:9)-Erfolg über den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II. Mit diesem Sieg beendete Spradow eine lange Durststrecke von sechs Niederlagen, und nimmt nun mit 14:24 Punkten Rang elf ein, vier Punkte vor dem weiterhin Vorletzten TuS 97 II.

"Endlich habe ich mal wieder ein schönes Wochenende." Mit diesen Worten beendete Trainer Mischok am Samstagabend in der Siegfried-Moning-Sporthalle seine Spielanalyse; diese fiel nach sechs unschönen Wochenenden durchweg positiv aus. "Die Mannschaft hat sehr gut das umgesetzt, was ich von ihr gefordert habe", sagte Mischok. Nämlich lange und geduldig zu spielen, und dann mit Übergängen an den Kreis die Jöllenbecker 3:2:1-Deckung auseinander zu dividieren. Das gelang nach dem 0:1 aus der dritten Minute mit vier Treffern in Folge sogleich gut. Till Orgel war mit zwei Torerfolgen früh voll da, wie auch Frederik Iffland von der Siebenmeter-Marke, von der er noch fünfmal sicher treffen sollte. Dass Sebastian Theise, der als Sprinter ziemlich selten in Erscheinung tritt, nach einem verunglückten Angriffsversuch der Jöllenbecker, ganz allein vor dem properen Christian Trittin im TuS 97-Tor auftauchte und zum 3:1 einwarf, zeigte schon zu diesem frühen Zeitpunkt, dass Spradow keine große Gegenwehr vom abstiegsbedrohten Gast zu erwarten haben sollte. Nur einmal, um die 25. Spielminute, wurde es etwas eng. Doch der soeben eingewechselte Daniel Overlack (kam für den glücklosen Jan-Frederik Koebke) wuchtete bei seiner ersten Aktion gleich zum 10:7 für Spradow ein.

Danach hatte die solide Spradower Deckung den relativ harmlosen TuS-Angriff wieder weitgehend unter Kontrolle. Vorne trafen Orgel und Iffland in regelmäßigen Abständen, sowie Overlack mit seinen zwei weiteren Treffern zum 17:11 in der 38. Minute. Als dann noch Manuel Taubenheim seine eigene lange torlose Zeit mit zwei Treffern beendete, und Iffland von der Marke mit dem 22:13 den größten Abstand herstellte, hätten die großzügig pfeifenden Dortmunder Schiedsrichter Dirk Becker und Lars Fischer das ungleiche Duell der Liga-Neulinge und Kellerkinder, abpfeifen können. Die Bielefelder Gäste hatten längst resigniert; sie leisteten kaum noch Gegenwehr.

Durch diesen eminent wichtigen Sieg, überflügelte die HSG Spradow den TSV Ladbergen, der bei Spitzenreiter Sundwig/Westig erwartungsgemäß unterlag, und hat nun ein Vier-Punkte-Polster auf den weiterhin Vorletzten TuS 97 II.

Weiter geht es für Spradow am Samstag bei der Spvg. Steinhagen, einer Mannschaft, die sich nach der 32:33-Niederlage des VfL Mennighüffen bei Rödinghausen-Bezwinger TV Verl, wieder Hoffnung auf den Vize-Titel macht. Das aber interessierte Trainer Mischok nach dem eigenen souveränen 26:17-Erfolg, noch nicht so sehr.

Spradow – TuS 97 II 26:17 (12:9)

HSG Spradow: Rollwitz, Habbe (bei einem Siebenmeter); Orgel (7), Iffland (8/6), Theise (1), J.-F. Koebke, M. Langer, D. Langer (2), Brockschmidt (1), Taubenheim (2), Overlack (3), Volsdorf (2), Heise.

TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck: Trittin, Seliger (26. bis 47. Minute); Krebs (2), Kristen (1), Nolte, Richter (1), Stahlberg, Steinschmidt (4/3), Volmer (5), Zimmerling, Wernig (4), Braunheim, Bracklow.

Zuschauer: 100.

Schiedsrichter: Dirk Becker/Lars Fischer (Dortmund).

Siebenmeter: 6/6 : 3/3.

Zeitstrafen: 1 gegen Spradow (Iffland), 2 gegen TuS 97 II (Volmer, Nolte).

Torfolge: 0:1, 4:1 (9.), 6:2, 7:5 (16.), 9:5, 9:7, 11:7 (28.), 12:9 (30.), 14:9, 17:11, 17:12 (40.), 21:12 (51.), 24:15, 26:17.

Nächstes Spiel: Samstag, 14. März, um 18 Uhr bei Spvg. Steinhagen.

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