Ganz klare Sache für den Gast

Bünde. Und täglich grüßt das Murmeltier – Im Derby zwischen der HSG Spradow und Kreisnachbar CVJM Rödinghausen war es wie bislang immer: Rödinghausen landete einen sicheren Start-Ziel-Sieg. Nur kam in diesem siebten Pflichtspiel-Derby der Leistungsunterschied deutlicher als jemals zuvor zutage.

Besonders in der ersten Halbzeit, als der CVJM bereits nach neun Minuten mit dem 6:2-Vorsprung seine Favoritenstellung bestätigte und nach 22 Minuten mit 14:5 einen Klassenunterschied zur gastgebenden HSG Spradow aufzeigte. Die HSG Spradow mühte sich zwar, kam aber über 8:17 zur Halbzeit und 16:28 nach 52 Minuten nicht über eine 20:30-Niederlage hinaus.

"Wir haben nicht so schlecht verteidigt, doch bekamen wir wieder keinen kompletten Angriff hin", beklagte Spradows Interimscoach Julian Brandt nach der auch für ihn "verdienten" Niederlage gegen den CVJM. Was aber auch an der 3:2:1-Deckung des Gastes lag, die in der ersten Halbzeit die linke Spradower Angriffseite gekonnt vom eigenen Tor fern hielt. Mehrere Schrittfehler von Cedric Wehmeier und Daniel Danowsky verdeutlichten die Hilflosigkeit dieser Offensivabteilung des neuen Tabellenletzten der Handball-Verbandsliga.

"Besser kann man eine 3:2:1-Abwehr nicht aufziehen", freute sich dagegen CVJM-Trainer Pascal Vette, vor allem über den schon spielentscheidenden 17:8-Halbzeitstand. "Nur acht Gegentore in einer Halbzeit – das war spitze." Erst im zweiten Spielabschnitt, als der CVJM Rödinghausen nicht mehr so konzentriert verteidigte, trat der linke Spradower Rückraum durch Danowski mit vier Treffern etwas mehr in Erscheinung. Frederik Iffland profitierte ebenfalls von der Rücknahme des CVJM. Zahlreiche Abpraller nutze der Kreisspieler zu Treffern für die HSG Spradow.

Doch eine wirkliche Gefahr ging nicht mehr von den Gastgebern aus. Bis auf sechs Treffer konnte der permanente Rückstand einmal verkürzt werden, als Philipp Rausch in der 40. Minute von Rechtsaußen zum 12:18 traf. Mehr war für die HSG an diesem Abend vor rund 250 Zuschauern in der Siegfried-Moning-Sporthalle nicht drin. Unter anderem verhinderten Fehler in der Vorwärtsbewegung – zweimal "stahl" Rödinghausens Youngster Corbinian Krenz den Ball – sowie unvorbereitete Würfe, ein besseres Abschneiden der HSG Spradow. Als sich dann Krenz und Alexander Deuker den Ball mehrmals zuspielten und Deuker schließlich zum 24:15 für den CVJM einnetzte, stand die halbe HSG-Abwehr Spalier: Spradow hatte sich aufgegeben.

"Wir hatten mit mehr Emotionen gerechnet", sagte Mannschaftskapitän Christoph Mylius nach dem ungefährdeten 30:20-Erfolg seines CVJM Rödinghausen. Mylius hatte noch das Dienstagtraining geleitet und dabei seinen Mitspielern nahe gelegt, die schwache erste Halbzeit des Hüllhorst-Spieles zu vergessen. "Unsere konsequente Deckungsarbeit und das beinahe fehlerfreie Angriffsspiel im ersten Spielabschnitt hier gegen Spradow war eine gute Reaktion der gesamten Mannschaft", freute sich der Teilzeitvertreter von Coach Vette.

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