Fulminanter Endspurt rettet Punkt

Bünde. Im letzten Pflichtspiel des alten Jahres reichte es für Handball-Verbandsligist HSG Spradow nur zu einem 23:23 (9:13)-Unentschieden gegen Eintracht Oberlübbe. Letztlich war es jedoch eher ein gewonnener Zähler. Spradow lag zwischenzeitlich völlig unerwartet mit bis zu sieben Toren hinten. Doch durch einen fulminanten 5:1-Endspurt zog das Team von Trainer Malte Mischok nach 18:22 noch gleich und rettete so einen Punkt.

Vier Gleichstände in der ersten Halbzeit, und ein fünfter in der 59. Minute und zugleich der 23:23-Endstand, markierten die wenigen positiven Stationen der HSG Spradow im Spiel gegen Oberlübbe. Im Grunde hechelte Spradow seinem Gast von Anfang an hinterher und lag sogar einmal mit sieben Treffern (9:16, in der 35. Minute) hinten. Da war es fast ein kleines Wunder, dass am Ende noch ein Remis dabei heraus kam.

Nach Till Orgels fünften Torerfolg, dem 23. für seine Farben, hatte Spradow sogar noch zwei Chancen auf den Siegtreffer. Die erste nahm Trainer Malte Mischok seiner Mannschaft, als er eine vielversprechende "zweite Welle" nach 59:36 Minuten mit einer Auszeit unterband. "Ich wollte den letzten Angriff durchsprechen und auch ein wenig Zeit gewinnen", verteidigte Mischok seine Spielunterbrechung. Die zweite Chance, erstmals in Führung zu gehen und zugleich den zweiten Punkt zu erringen, nahm das Schiedsrichtergespann Hoppe/Warkus der HSG. Frederik Iffland soll mit einem Fuß auf der Kreislinie gestanden haben. So gehörten die letzten vier Sekunden der Eintracht aus Oberlübbe, ohne dass sich am Spielstand etwas änderte. Coach Mischok war über diese seiner Meinung nach falsche Entscheidung der Schiedsrichter ("Wie kann das so gepfiffen werden, wenn ein Abwehrspieler noch vor Iffland im Kreis steht") so erbost, dass er nach dem Schlusspfiff direkt auf Referee Günter Warkus zuging und dessen letzte Aktion kritisierte: "Das kann doch wohl nicht wahr sein!" Der zückte die rote Karte und bescherte Mischok wohl zwei Spieltage Sperre.

"Wir haben einen Punkt gewonnen", war dennoch anschließend nicht nur Trainer Malte Mischoks Meinung, so auch die von Spradows Handball-Urgestein Horst Mischok. Die Mannschaft habe Charakter gezeigt und sieben Tore aufgeholt, freute sich des Trainers Vater über die Punkt-Rettung in den Schlussminuten.

Mit diesem Teil-Erfolg bleibt Spradow als Aufsteiger auch im vierten Spiel in Folge unbesiegt und "überwintert" einen Punkt hinter Nachbar CVJM Rödinghausen (11:11 Punkte) auf einem guten achten Platz. Die Eintracht aus Oberlübbe bleibt nach ihrem dritten Unentschieden auf dem letzten Platz der Verbandsliga haften. Weiter geht es für Spradow am 11. Januar nächsten Jahres bei der HSG Gütersloh, die in Harsewinkel 18:26 unterlag und nun mit ebenfalls 10:12 Punkten einen Platz hinter Spradow aufgrund des schlechteren Torverhältnisses rangiert.

Spradow – Oberlübbe 23:23 (9:13)

HSG Spradow: Rollwitz, Habbe (14. bis 53. Minute); Orgel (5), Iffland (4), Theise (1/1), J.-F. Koebke (2), T. Koebke, M. Langer (1), D. Langer (1), Brockschmidt (2), Taubenheim (5), Volsdorf (2).

Eintracht Oberlübbe: Halstenberg, Potthoff (n. e.); Lukowski, Sikkema, Meynert (1), Bekemeier (11/5), Bröenhorst (3), Eickenjäger (2), Eikmeyer (1), Halfbrodt, Krietemeier (5), Fischer.

Zuschauer: 120.

Schiedsrichter: Günter Hoppe/Günter Warkus (Paderborn).

Siebenmeter: 1/3 (Theise und Iffland scheitern an Halstenberg) : 5/5.

Zeitstrafen: 4 gegen Spradow (M. Langer, D. Langer, Volsdorf, J.-F. Koebke), 3 gegen Oberlübbe (Eickmeyer, Krietemeier, Fischer).

Rote Karte: Nach Spielschluss gegen Spradows Trainer Malte Mischok.

Torfolge: 0:1, 2:3, 4:5 (10. Minute), 7:8, 8:9 (19.), 8:13 (27.), 9:16 (35.), 11:16, 15:18 (44.), 18:20, 18:22 (52.), 21:23 (58.), 23:23 (59.).

Nächstes Spiel: Sonntag, 11. Januar, 17 Uhr bei der HSG Gütersloh

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