Elastischer Beton als Grundlage des Erfolges

Ausschlaggebend für den überraschend deutlichen Erfolg über den Angstgegner der letzten Saison, TV Hille, war die neue Deckungsvariante, ein 3:2:1-System, mit der den starken Distanzwerfern des Gastes „früh der Raum genommen wurde“, befand HSG-Trainer Malte Mischok. Und wenn die Gäste einmal Spradows elastischen Abwehrbeton durchbrachen, war da immer noch Torwart Björn Rollwitz mit gutem Stellungsspiel und Reflexen. So hatten der neue Keeper, der neue Coach und das neue Abwehrsystem vor gut 200 Zuschauern einen großartigen Einstand. Die ersten Akzente aber setzte in Ennigloher Siegfried-Moning-Halle der Gast aus Hille mit dem 0:2 aus Spradower Sicht. „Wir waren ein wenig angespannt und nervös“, erklärte Mischok den holprigen Start seiner Sieben. Diese fand dann schnell zu sich, spielte lange und erfolgreiche Angriffszüge und machte hinten dicht. Beim 3:3 nach zwei Treffern von Daniel Overlack und Sören Schulz war Spradow schon dran. Der Gast konnte nur noch bis zum 7:5 für Spradow (16. Minute) einigermaßen mithalten. Dann folgten 20 Minuten, in denen die neue Abwehrvariante von Spradow perfekt gespielt wurde. Die HSG setzte sich auf 12:5 zur Halbzeit und auf 15:5 in der 36. Minute ab und nur unverbesserliche Pessimisten zweifelten zu diesem Zeitpunkt noch an einem Sieg.

„Ja, es lief in dieser Spielphase sehr gut in der Abwehr“, befand Mischok – doch war er mit der Angriffsleistung nicht ganz zufrieden. „Da hätte ich mir von den Mittelspielern hier und da mehr Druck gewünscht“. Fakt aber war auch, dass Spradow über seinen jungen Spielmachern Julian Brandt und Mario Mylius recht gut strukturierte Angriffe vortrug und die Fehlwurfquote absolut im Bereich des Erträglichen blieb. Auch in der zweiten Halbzeit wurden den Gästen nur ganze fünf Treffer zugestanden. Unrühmlicher Höhepunkt im Hiller Angriffsspiel war der Abschuss von Kreisspieler Torben Eisberg durch den eigenen Mitspieler Sebastian Hoppmann. Der Kopftreffer streckte Eisberg einige Zeit zu Boden. Das heimische Team hingegen spulte sein neues Programm sehr gut ab, wozu auch die in der Abwehr gewonnenen Bälle und Konter gehörten. Und es scheint, wenn sich diese Form in den nächsten Spielen bestätigt, dass Spradow den Blick zukünftig nach oben richten kann.

HSG Spradow: Rollwitz, Nolte (ab 46. Minute); Morasch (6/2), Brandt (3),Mylius, Iffland (1), Schulz (2), Sturhan, Rausch (1), Overlack (4), M. Langer (2), D. Langer, Volsdorf (5).

Schreibe einen Kommentar