Ein selbstsicherer Neuling

Das Vertrauen des CVJM in die eigene Leistungsfähigkeit ist sicherlich aus den herausragenden Auftritten in Bünde und gegen Ligafavorit Altenbeken/Buke erwachsen, hat aber auch etwas mit den Neuzugängen zu tun. Ob die Gebrüder Stühmeyer oder Karim Ackermann, sie alle passen sich sehr gut in das Mannschaftsgefüge ein und verstärken den CVJM Rödinghausen eminent. Daniel Stühmeyer ist schon länger eine „Bank“ auf der Linksaußenposition, mannschaftsdienlich und torgefährlich zugleich. Sein Bruder Sven wurde von Trainer Michael Rieso im Spiel gegen TuRa Elsen zunächst nur in der Abwehr eingesetzt, im Wechsel mit Mittelmann Tobias Hellmann. Als sich dieser nach 20 Spielminuten sozusagen leer gelaufen hatte, durfte Sven Stühmeyer auch in der Angriffsmitte mitmischen. Und er machte seine Sache so gut, dass er nicht nur wegen seiner vier erzielten Tore über die fast gesamte Restspielzeit den Auswechselraum nicht betreten brauchte.

Da auch Karim Ackermann am Kreis immer da ist, wenn er angespielt wird, ist das Rödinghauser Mannschaftsgefüge, das von Martin Glüer und Jens Hellmann abgerundet wird, jetzt absolut Landesliga tauglich. Das weiß der Trainer, sonst hätte er nicht anfangs Stefan Aberle für Jens Hellmann auf der halbrechten Rückraumposition spielen lassen. Doch Rieso musste einsehen: „Es läuft bei Stefan noch nicht so rund wie in der letzten Saison“. Er wechselte Aberle nach 16 Minuten aus. Auch wollte der Trainer Manuel Hellmann, der in den letzten Spielen wenig Berücksichtigung fand, wieder einmal einsetzen. „Das war mein Plan“, sagte Rieso, „doch Manuel teilte mir tags vor dem Spiel mit, er wolle erst einmal nur in der zweiten Mannschaft spielen“. So hat der Aufsteiger immer noch eine kleine Baustelle, und zwar auf der rechten Außenbahn. Die konnte der etwas unglücklich agierende Mannschaftskapitän Benjamin Sturm gegen Elsen nicht beheben.

Bleibt das Warten auf die Genesung von Andreas Kruse. Der Routinier ist nach seinem Bänderriss wieder im Lauftraining. „Ich fühle mich schon recht stabil und werde bald mit dem Sprungtraining beginnen“, so der im Grunde optimistische Linkshänder. Da der Neuzugang geradezu auf seinen Einsatz brennt, muss er sich selbst „ein wenig bremsen“, um das Comeback nicht zu gefährden. Vielleicht ist „Jochen“ Kruse nach der nun folgenden fast vierwöchigen Landesliga-Spielpause wieder am Ball. Das hofft auch sein Trainer. „Wir können in jeden Fall am 7. November entspannt nach Großenmarpe fahren, da wir punktemäßig Luft nach unten haben“, äußerte sich der Trainer des Tabellensechsten abschließend bescheiden.

Ein wenig Luft nach unten verschaffte sich Klassenrivale SG Bünde-Dünne durch den 24:22-Erfolg beim TuS SW Wehe. „Bei all unseren Ausfällen war unsere Leistung aller Ehren wert“, meinte SGBD-Coach Peter Schläger angesichts der fehlenden Rüdiger Traub, Raoul Wittemeier, Kay Gentemann und Stephan Proksa zufrieden. Es sei wichtig, dass sein Team mit einem Erfolgserlebnis in die Spielpause gegangen ist. Schläger: „Und ich hoffe, dass uns der Sieg auch Selbstvertrauen für die danach anstehenden partien gibt.“

Dort, wo der CVJM Rödinghausen und die SGBD zur Zeit spielen, will Bezirksligist HSG Spradow eigentlich auch hin. Zwar wird auf Spradower Seite vom Landesligaaufstieg (noch) nicht direkt gesprochen – Malte Mischok bleibt erst einmal beim „wir wollen oben mitspielen“ – doch Trainer und Mannschaft verhalten sich, als gäbe es nur dieses eine Ziel. Mischok arbeitet akribisch und sucht die Perfektion im Spiel. „Wir müssen uns vorne noch verbessern und werden die vor uns liegende Spielpause entsprechend nutzen“, so Spradows Trainer nach dem 26:16-Kantersieg gegen den HCE Bad Oeynhausen. Auf der anderen Seite nimmt die Mannschaft die Trainerlektionen an, spielt die beste Abwehr der Liga und findet sich nach fünf Spielen auf dem ersten Tabellenplatz wieder. „Klar, es ist ein schönes Gefühl, wenn du da oben stehst“, gesteht der Trainer. „Doch es ist auch nur eine Momentaufnahme, und es kann noch viel passieren“, bleibt Mischok vorsichtig hinsichtlich einer Prognose.

So ist denkbar, dass Dimitri Rausch in naher Zukunft teilweise oder ganz als Spieler ausfällt und für Kompensation gesorgt werden muss. „Das wäre ein denkbar schlechter Fall“, so Mischok. Rausch, der jetzt eine Ausbildung in Gießen anfängt, weiß noch nicht, ob er wenigstens am Donnerstagtraining teilnehmen kann. Mischok: „Ein Training in der Woche müsste schon sein, sonst geht es nicht.“ Wenn Spradow am 8. November den Spielbetrieb, in Hille gegen den TuS Hartum, wieder aufnimmt, „werden wir hier Klarheit haben“, ist sich der Trainer sicher und er hofft bis da hin, dass sich eine gute Lösung finden wird.

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