Ein mühevoller Arbeitssieg
Bünde (fin). Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen im Herbst. Handball-Landesligist HSG Spradow tat beim 30:25 (17:10) über die Turngemeinde Lage nichts anderes. Nach der soliden, aber für HSG-Trainer Malte Mischok viel zu niedrigen Pausenführung, kam Spradow einmal ins Straucheln, stürzte aber nicht. Mit diesem mühevollen Arbeitssieg, hat sich Spradow an der Tabellenspitze weiter festgesetzt.
Anfangs schien es, als wolle der hohe Favorit HSG Spradow, seinen noch sieglosen lippischen Gast TG Lage, aus dem Ausweichquartier "Sporthalle Marktgymnasium" schießen. Doch nach der 7:1-Führung wurde es ruhiger um die HSG und der selbsternannte "größte Außenseiter der Handball-Landesliga" (so der ehemalige Spradower Alexander Scholz, nun dienstältester Spieler der TG Lage), ärgerte seinen Gastgeber zum ersten Mal, als er bis auf 13:9 in der 25. Minute heranrückte, und ein zweites Mal, als es nach 17:10 zur Halbzeit kurz nach dem Wechsel nur noch 17:14 für die HSG Spradow stand.
Bereits in dieser 37. Minute nahm Spradows Trainer Malte Mischok die zweite Auszeit. Und im Gegensatz zum ersten Timeout, das der HSG-Trainer in der 25. Minute beanspruchte und seine Mannschaft nach 13:9 mit 17:10 wieder auf Siegeskurs brachte, verpufften jetzt Mischoks energische Worte. Denn nur zwei Minuten später stellte der Gast mit 19:18 erstmals Kontakt zum Tabellenführer her. "Wir haben in dieser Phase viel zu hektisch agiert", bemängelte Malte Mischok nach dem mühsamen Erfolg über den nach TuS Lahde-Quetzen und TuS Nettelstedt II dritten Landesliga-Aufsteiger.
Es war die seit der 31. Minute bestehende Manndeckung gegen Till Orgel, die Mischoks Sieben ziemlich aus dem Konzept gebracht hatte. Immerhin gelang es ein Unentschieden abzuwenden und nach drei Treffern von Sebastian Theise und zweien von Orgel, nach 48 Minuten ein beruhigendes 25:20 zu erzielen. Dieser Vorsprung wurde von der HSG Spradow dann bis zum Abpfiff in wenig überzeugender Manier verwaltet.
Trainer Mischok blieb trotz des Sieges hart in seinem Urteil. Die Leistung in der zweiten Halbzeit war für ihn "unterirdisch". Die Mannschaft müsse kritisch hinterfragen, warum sie durchgängig so "hektisch" agiert hat. Alexander Scholz hingegen war schon froh, dass seine TG Lage den Favoriten ärgern konnte. "Leider haben uns die routinierten Theise und Orgel vom Punktgewinn weggebracht", sagte der ehemalige Spradower, der nach zehnmonatiger Verletzungspause zufrieden war mit dem zweiten Saisoneinsatz für seinen Stammverein TG Lage. Der unzufriedene HSG-Trainer Malte Mischok hatte seiner Sieben dann doch kein Straftraining verordnet, wohl aber je drei Trainingseinheiten in den zwei Wochen Herbstferien, denn "wir haben viel aufzuholen".
HSG Spradow: Oelgeschläger, Rollwitz (ab 38. Minute); Taubenheim (1), Iffland (3), M. Langer (2), J.-F. Koebke (3), T. Koebke (2), Orgel (5), Theise (8/4), Potthoff (4), Volsdorf (2), D. Langer, Heise, Brockschmidt.