Ein gebrauchtes Wochenende

Schon nach fünf Minuten rieben sich die Zuschauer des Duells zwischen der HSG Spradow und TuS Brake das erste Mal die Augen. Nicht die leicht favorisierte HSG legte sogleich vor, sondern der Gast, der leicht und locker einen 3:0-Vorsprung herauskonterte, jeweils nach schwachen Würfen von Till Orgel (2) und Daniel Overlack. Die Szenen glichen sich nach Spradows 6:4-Führung. Sebastian Theise vergab leichtfertig einen Siebenmeter, und Overlack fand zum zweiten Mal in Brakes Schlussmann Sven Kirschnick seinen Meister. Drei Gegentore nacheinander ließen den Außenseiter jubeln. Als das Spiel mit 25:27 für die HSG Spradow verloren war, hatte der Braker Torhüter ein Dutzend Paraden und vier gehaltene Strafwürfe auf der Habenseite seines Kontos.

War es nun eine in dieser Saison noch nicht da gewesene Abschlussschwäche der HSG Spradow, oder wie in Harsewinkel ein überragender gegnerischer Torhüter, der das Spiel im Grunde entschied. Spradow blieb mit 25 Toren deutlich unter seiner bisherigen Trefferquote von 32,7 pro Spiel. Da die Abwehr zum dritten Mal 27 Gegentore zuließ und so im Schnitt blieb, dürfte die Ursache für die unerwartete Niederlage tatsächlich im Angriff zu suchen sein. Spielmacher Malte Langer saß virusgeschwächte unter den Zuschauern. "Er fehlt uns an allen Ecken und Enden", sagte Mischok über seinen Schlüsselspieler. Krank waren unter der Woche auch Till Orgel und Sebastian Theise; der agile Dimitri Rausch fehlte natürlich auch. Spradow darf nicht noch einmal so pomadig in ein Spiel gehen und dann nicht mehr die Kurve kriegen, wie nun gegen den TuS Brake.

Schreibe einen Kommentar