Ein ergiebiger Spieltag

Mit der niederschmetternden Bilanz von vier Niederlagen in Folge war die HSG Spradow in die zweiwöchige Spielpause gegangen und hatte damit vermeintlich alle Meisterschaftschancen verspielt. Da am vergangenen Spieltag aber Tabellenführer Oberlübbe überraschend gegen Brake verlor und auch Detmold/Hiddesen im Verfolgerduell in Hille unterlag, katapultierte sich die HSG mit dem Sieg gegen LIT III wieder auf den zweiten Tabellenplatz, mit nur noch zwei Zählern Rückstand auf Oberlübbe. Von eventuell neu aufgeflammten Titelambitionen wollte HSG-Trainer Malte Mischok aber nichts wissen. „Die Ergebnisse der anderen interessieren uns nicht, wir wollen einfach die Saison vernünftig zu Ende bringen“, sagte Mischok nach dem überzeugenden 30:22-Heimsieg.
Dabei zeigte seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit sowohl in der Defensive als auch im Angriff eine ganz starke Vorstellung und demonstrierte, dass die Spielpause dem dezimierten Kader mehr als gut getan hatte. Erstmalig wieder mit dabei war Dimitri Rausch, dessen Adduktorenprobleme sich jedoch erneut bemerkbar machten, so dass er in der zweiten Hälfte nicht mehr zum Einsatz kam. „Ich hoffe, dass es nichts Ernstes ist“, möchte Mischok beim kommenden Auswärtsspiel in Brake nur ungern auf seinen Mittelmann verzichten. Sollte die HSG auch dort bestehen, darf zumindest wieder etwas intensiver vom Titel geträumt werden.

Einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machte der andere heimische Landesligist SG Bünde-Dünne in der Parallelstaffel durch den schwer erkämpften 28:27-Erfolg über die Ibbenbürener Spielvereinigung. Das Team von Trainer Raoul Wittemeier hat mit nunmehr 19 Zählern die magische 20 Punkte-Grenze, die wohl zur Versetzung genügt, fast erreicht. Doch das Restprogramm mit zwei Auswärtsspielen (in Telgte und Hohne/Lengerich) und zwei Heimspielen (gegen TV Isselhorst und SC Nordwalde), hat es in sich. Bis auf die HSG Hohne/Lengerich sind es Top-Mannschaften, die der SGBD das Leben wohl schwer machen werden. Doch Raoul Wittemeier und seine Sieben haben durch den letzten Erfolg Selbstbewusstsein getankt. Als wirklich geschlossene Einheit aufgetreten, absolvierte die SG Bünde-Dünne eines ihrer besten Saisonspiele. Und weil aus Sicht des Trainers „alle bis zum Umfallen gekämpft haben“, ist sich dieser sicher, dass mit einer ähnlich guten Einstellung der letzte Sicherheitspunkt noch geholt werden kann.

Souveränität ließ der Fünfte der Verbandsliga, CVJM Rödinghausen, beim 31:29-Sieg über den hochgradig vom Abstieg bedrohten TV Emsdetten II, sehr oft missen. Eigentlich hatte das von Trainer Wolfgang Prüm betreute Team nur zwei gute Phasen innerhalb der 60 Spielminuten. Die erste, als Stefan Listing mit zwei Treffern, Benjamin Ziege und Sascha Kampeter nach 12:12-Unentschieden bis zur 27. Minute ein 16:13 erzielten. Die zweite passable Spielphase konnte zwischen der 35. und 41. Minute geortet werden, als der CVJM aus wiederum einem Unentschieden (20:20), einen Drei-Tore-Vorsprung (24:21) erspielte. Auch hiernach folgte wieder ein gewisser Leistungseinbruch in der Offensivabteilung, den der Sportliche Leiter des CVJM und dieses Mal nicht auf der Bank sitzende Michael Rieso, den Kopf schüttelnd mit „ich hatte nie gedacht, dass eine Mannschaft so viele Fehler machen kann, wie hier die eigene“, kommentierte. Erst Martin Glüers vier Kraftakte machten es möglich, dass sich der CVJM von 26:26 auf 30:29 überhaupt wieder vor seinen Gast setzten und letztlich auch behaupten konnte.
Auch wenn für Trainer Prüm nicht alles rund lief, war er zumindest mit der kämpferischen Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden. Sie habe „richtig gekämpft“ und sei so in der Summe zu einer „guten Teamleistung“ gelangt, meinte Prüm.
Eine Marke hat das Team vom Wiehen durch den Sieg am Sonntag in jedem Fall übersprungen: Nun kann der weiterhin Tabellenfünfte auch rechnerisch nicht mehr aus der Verbandsliga absteigen. Drei Auswärtsspiele und ein Heimspiel stehen noch aus, bei zehn Punkten Vorsprung auf den nun Vorletzten TV Emsdetten II. Mit dieser Konstellation können beim Aufsteiger wohl unter dem Strich alle zufrieden sein.

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