Schützenhilfe ist nötig

HSG Spradow
Zunächst einmal das Wesentliche: Die Osterferien haben der HSG gut getan. Beim unerwartet deutlichen 30:22-Sieg gegen das abstiegsbedrohte Kellerkind LIT Handball NSM III hatte die Mannschaft von Trainer Malte Mischok kaum Mühe. »Nach den Wochen davor war es wichtig, die Köpfe frei zu bekommen und neues Selbstvertrauen zu tanken«, sagte Mischok angesichts der Serie von vier Niederlagen in Folge.
Auch wenn sich Mischok nun öffentlich dagegen wehrt, vom Titel zu sprechen, ist die HSG noch im Rennen um den Aufstieg dabei. In der Landesliga dürften in dieser Saison mit höchster Wahrscheinlichkeit sogar 16 Minuspunkte zum Aufstieg reichen – das hat es in der Vergangenheit nicht oft gegeben. Die besten Karten im Aufstiegspoker hat immer noch Eintracht Oberlübbe, auch wenn Trainer Herbert Maß nach der 29:33-Heimpleite gegen den TuS Brake erkannte, dass »wir in dieser Form in der Verbandsliga nichts zu suchen haben«. Aber Oberlübbe hat immer noch zwei Punkte Vorsprung vor den Verfolgern HSG Detmold/Hiddesen und HSG Spradow. Die Detmolder verpassten am Samstag bei einer 27:30-Niederlage beim TV Hille die Chance, mit Oberlübbe gleichzuziehen. Allerdings dürfen die Lipper noch gegen Oberlübbe und Spradow antreten und haben damit den Aufstieg noch in der eigenen Hand. Das gilt auch für Oberlübbe, das allerdings ein schweres Restprogramm mit Spielen gegen Detmold und Vorjahres-Vizemeister HSG EURo hat.
Wenn Spradow noch aufsteigen will, müsste Oberlübbe mindestens drei Punkte abgeben. Denn den direkten Vergleich mit der HSG hat die Eintracht gewonnen. Spradow ist auf Schützenhilfe angewiesen und dürfte sich in den verbleibenden vier Saisonspielen keinen Ausrutscher mehr erlauben. Aber auch das Restprogramm der HSG hat es in sich. Immerhin kann die Mannschaft von Malte Mischok Detmold/Hiddesen (zu Gast am letzten Spieltag) und den Vierten TV Hille aus eigener Kraft auf Distanz halten.
Auch Hille hat seit dem Sieg gegen Detmold am Samstag Chancen im Aufstiegsrennen. Der Rückstand auf Oberlübbe beträgt drei Punkte, auf Spradow und Detmold einen Zähler.

CVJM Rödinghausen
Die Revanche für die Hinspielniederlage ist gelungen. Nach dem 21:34 beim TV Emsdetten II steigerte sich der CVJM im Rückspiel und schickte den abstiegsbedrohten Gegner mit einer 29:31-Niederlage auf die Heimreise. »Wir haben nicht vor unlösbaren Problemen gestanden«, sagte Trainer Wolfgang Prüm nach der Partie. Dass es am Ende noch einmal richtig spannend wurde – der CVJM geriet in der Schlussphase erstmals in Rückstand – lag an der schlechten Chancenverwertung. Zum Ende der Partie verwarf Rödinghausen zwei Siebenmeter und scheiterte mehrfach aus bester Abschlussposition frei durch.
Die Rödinghauser können die verbleibenden vier Verbandsliga-Saisonspiele ganz locker angehen und sie als Vorbereitung für die kommende Saison ansehen. Am kommenden Samstag in Harsewinkel hat zum letzten Mal der Sportliche Leiter Michael Rieso auf der Bank das Sagen, da Wolfgang Prüm noch einmal zeitgleich mit seinem Noch-Club TuSpo Meißen im Einsatz ist.

SG Bünde-Dünne
Die Pause in den Osterferien hat der SGBD richtig gut getan. »Wir haben da nicht so viel gemacht, eine Woche völlig pausiert und auch mal andere Dinge gemacht, anstatt mit dem Handball zu trainieren«, sagte Trainer Raoul Wittemeier nach dem 28:27-Sieg über die Ibbenbürener SpVg. Ausgeruht konnten die Bünder ein enormes Tempo in der Offensive anschlagen und den Druck über die gesamten 60 Minuten hoch halten. »Björn Ebert war nach dem Spiel klitschnass. Das zeigt, wie viel wir gearbeitet haben«, sagte der Coach. »Außerdem haben wir phasenweise richtig guten Handball mit Konzept gespielt«, lobte er. Angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz im Abstiegskampf und mit Blick auf das schwere Restprogramm der SGBD war der Erfolg noch viel mehr wert. Denn Schlusslicht TV Vreden (27:26 gegen die SG Sendenhorst), der Vorletzte HSG Hohne/Lengerich (27:27 gegen den Tabellendritten TV Isselhorst) sowie der Drittletzte Sparta Münster (32:24 beim SC DJK Everswinkel) konnten ebenfalls punkten. Daher müssen die Bünder wie von Wittemeier prophezeit doch noch ein, zwei Zähler in den verbleibenden vier Partien holen, um sicher in der Landesliga zu bleiben. Trotzdem bereitet der Coach sein Team auch schon auf die neuen Saison vor. Daher baut er bereits einige Nachwuchsspieler ein, die im kommenden Jahr in den Seniorenbereich wechseln. Gegen Ibbenbüren waren die bisherigen A-Jugendspieler Arne Weiler und Dennis Möllering dabei und zeigten keinen Respekt vor dem Gegner.

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