Durchhänger bleibt ohne Folgen

Bünde. Das war ein Spieltag nach Maß für den heimischen Handball-Landesligisten HSG Spradow. Zunächst besiegt das Team von Trainer Malte Mischok nach relativ überlegen gespielten 60 Minuten die HSG Handball Lemgo III sicher mit 26:22 (16:10) und musste dabei nur eine kurze Schwächephase überstehen. Anschließend verloren alle anderen Spitzenteams ihre Spiele (siehe Kasten), so dass die HSG erstmalig die alleinige Tabellenführung übernommen hat.

Ohne zu wissen, wie der Spieltag verlaufen wird, begann Spradow in der Sporthalle des Gymnasiums am Markt ganz im Stil einer Spitzenmannschaft gegen den Tabellenletzten HSG Handball Lemgo III. Der 0:1-Rückstand war nach neun Minuten mit Julian Brandts Tempogegenstoß-Treffer zum 5:2 längst vergessen. Weiterhin sicher in der Abwehr und mit einem gut disponierten Sven Nolte im Tor zog Spradow mit viel Tempo auf 12:6 und zur Halbzeit auf 16:10 davon. Dabei ließen Iffland, Rausch und Heise noch gute Torgelegenheiten aus, um eine höhere Führung zu erzielen. Da traf es sich gut, dass Spradows Keeper Sven Nolte gleich zweimal den Lemgoer Siebenmeterschützen den Torjubel verweigerte.

Dann in der 45. Spielminute bittet Trainer Mischok stinkensauer seine Mannen zum Rapport. Seine Mannschaft hatte die gute Führung mit 19:17 schon fast verdaddelt. Zwei Siebenmeter vergab der sonst sichere Frederik Iffland. Mehrere Bälle wurden im Spielaufbau weggeschenkt. Dabei erzürnte sich Mischok vor allem an der Art und Weise, wie der 17. Treffer der HSG Lemgo III zustande kam. Vorne geht der Ball verloren. Den fälligen Gegenstoß pariert Nolte bravourös. Doch dann hat ein zweiter Lemgoer Spieler Zeit und Muße, völlig ungehindert den Abpraller aufzunehmen und einzunetzen.

Die Auszeit bringt zunächst nicht den erwünschten Erfolg. Nach Manuel Taubenheims Treffer zum 20:17 verkürzt der Gast auf 20:19 in der 50. Minute. Erst dann befreien Gunnar Heise, Jan-Frederik Koebke und Alexander Volsdorf die HSG Spradow mit ihren Treffern zum 23:19 vom Druck des engen Spieles. „Wir haben uns in dieser Phase das Leben selber schwer gemacht, konnten uns am Ende auf unsere Abwehr verlassen. Die ebnete schließlich den Weg zum noch deutlichen Erfolg“, sagte Mischok und hakte die Partie ab. Und mit Hinblick auf das nächste Spiel am Sonntag in Hille meinte der HSG-Trainer, dass es „besser gewesen wäre, Hille wäre nicht in die Spitzengruppe vorgestoßen, und wir Tabellenzweiter hinter Oberlübbe. Wir haben es natürlich auch selbst in der Hand, diese sehr gute Position zu verteidigen.“

HSG Spradow: Nolte, Rollwitz (40. – 43. u. 46. – 60. Minute); Taubenheim (3), Iffland (4/1), Heise (5), Rausch (3), Volsdorf (5), Koebke (1), J. Brandt (5), D. Langer.

Spradows Konkurrenz patzt
Die gute Kunde kam für die HSG Spradow nach dem Sieg über Lemgo aus den anderen Hallen. Die HSG Detmold/Hiddesen unterlag bei der HSG LIT III 29:34, Eintracht Oberlübbe verlor gegen TV Hille 28:32 und auch die HSG EURo zog mit dem 25:28 bei der HSG Löhne-Obernbeck den Kürzeren. „Dass wir jetzt ganz oben stehen, ist eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht“, kommentierte Spradows Trainer Malte Mischok die überraschende Tabellenführung für sein Team.

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