Die zwei Gesichter der HSG
Dass die Liga ausgeglichen sein würde, war vielen Experten schon vor der Saison klar. Mit dem CVJM hat nun auch das letzte Team die weiße Weste verloren. Am Tabellenende sind mit dem HCE Bad Oeynhausen und SW Wehe zwei Aufsteiger noch ohne Sieg. Doch davor geht es eng zu. Den Zwölften Oberlübbe und den Zweiten Rödinghausen trennen nur zwei Punkte. An der Spitze steht EURo dank eines hauchdünnen 23:22-Derbysiegs gegen Oberlübbe.
CVJM Rödinghausen
Am Sonntag stand für CVJM-Trainer Hartmut Rittersberger ein geballtes Handball-Programm auf dem Plan. Erst beobachtete »Max« den Hiller Sieg gegen Lahde, dann schaute er sich in Bad Oeynhausen die kommenden zwei Gegner seiner Sieben an. Zunächst geht es für die Wiehen-Sieben gegen den HCE, danach wartet Großenmarpe. Der TVG setzte sich vor 250 Zuschauern mit 34:27 durch – ein Fingerzeig für die nächsten CVJM-Duelle. Was Rittersberger freute, war das rege Interesse an der Landesliga: »Diese Liga zieht die Besucher in die Halle. In Hille war’s voll, beim Derby in Oberlübbe soll auch die Hölle los gewesen sein und in Oeynhausen saßen 250 Leute auf der Tribüne.« Über eine volle Halle durfte sich der Coach auch beim eigenen Gastspiel bei der HSG Porta freuen. Etwa 300 Zuschauer waren da. »50 bis 60 sogar aus Rödinghausen. Unsere Fans haben uns toll unterstützt«, lobte Rittersberger den Anhang. Geholfen hat es nur bedingt. Nur beim 4:2 lag der CVJM in Führung, ansonsten musste er stets knappen Rückständen hinterherlaufen und holte immerhin noch einen Punkt. »Und damit müssen wir zufrieden sein, auch wenn mehr drin war.«
BZ-Prognose: Der Punktverlust gegen einen Mitfavoriten wirft Rödinghausen gewiss nicht um. Schließlich hielt man Porta auf Distanz. Während die Tormaschine am Sonntag nicht ansprang, funktionierte wenigstens die Deckung. Sonntag gegen den Vorletzten HCE ist ein Sieg Pflicht.
HSG Spradow
Die Schlagzeile nach dem 31:23-Sieg der Spradower über Altenbeken/Buke lieferte Gunnar Heise: »Spradow mit den zwei Gesichtern«, sagte er angesichts von zwei starken Heim- und zwei völlig verkorksten Auswärtsauftritten. Und damit lag er absolut richtig. Denn in der heimischen Siegfried-Moning-Halle scheint sich die Sieben von Trainer Malte Mischok deutlich wohler zu fühlen und ihre Stärke besser abrufen zu können. »Ich hoffe, mi dem Sieg haben wir den Hebel umgelegt und das Vertrauen in uns zurückgewonnen«, sagte der erleichterte Mischok nach dem Sieg. Der Schlüssel zum Erfolg lag einmal mehr in der Defensive. »Wir haben gut und aggressiv gestört«, lobte der Coach. Besonders zufrieden zeigte sich der Übungsleiter mit der Leistung des in der kompletten vergangenen Saison wegen eines Kreuzbandrisses lange ausgefallen Julian Brandt. »Er kommt endlich wieder rein und hat gut gespielt«, freute sich Mischok.
BZ-Prognose: Die Spradower haben erneut gezeigt, zu welchen Leistungen sie fähig sind und haben sich das zuletzt verloren gegangene Selbstvertrauen zurückerobert. Nun gilt es aber, diese Stärke auch auswärts abzurufen.
SG Bünde-Dünne
Die Bilanz nach vier Spielen kann sich sehen lassen. Die SGBD steht an der Tabellenspitze und hat 8:0 Punkte auf dem Konto. Beim 41:24 gegen den TuS Jöllenbeck III lieferte die Sieben von Peter Schläger eine furiose Angriffsleistung ab. Nach dem 22:8-Pausenstand schaltete die SGBD verständlicherweise mehrere Gänge zurück. »Das ist aber auch normal«, sagte Schläger.
BZ-Prognose: Vom Tabellenstand her sollte sich niemand blenden lassen. Die SG Bünde-Dünne spielt bislang eine starke Saison. Ein Blick auf die Tabelle zeigt aber, dass bis auf die Spvg. Versmold alle bisherigen Gegner im unteren Drittel zu finden sind. »Am Samstag gegen die TSG Altenhagen-Heepen II wird es deutlich schwerer werden«, ist sich Schläger sicher. Erst nach dem fünften Spiel zeigt sich, was der tolle Start wert ist. Die SGBD darf nicht nachlassen.