Die schnellen Gegenstöße sitzen

Bünde. Der HSG Spradow ist in der Handball-Bezirksliga ein weiterer Befreiungsschlag gelungen. Das Team von Trainer Pascal Vette gewann gestern Abend auch in der Höhe verdient mit 30:18 (15:8) gegen den TSV Hahlen II und verbesserte sich in der Tabelle auf Rang sechs.

„Wir sind von Beginn an gut ins Spiel gekommen und haben keinen Zweifel an unserem Siegeswillen aufkommen lassen“, freute sich Spradows Trainer Pascal Vette nach dem Spiel über den deutlichen Erfolg. Vor allem der schnelle Gegenstoß entwickelte sich schon früh zur gefährlichsten Waffe seines Teams. Die ersten drei Treffer durch den zweimal erfolgreichen Daniel Langer und Sebastian Flechtner resultierten aus diesen Spielzügen. Allein in der ersten Hälfte erzielte Spradow sieben ihrer 15 Tore durch Gegenstöße. Und diese liefen zumeist nach immer dem selben Schema: Der trotz einer heftigen Erkältung bärenstark haltende Dirk Bartz leitete den Ball sofort und punktgenau auf den durchstartenden Flechtner weiter, der das statisch wirkende Hahlener Team immer wieder überlief. Letztlich erzielte Flechtner nicht weniger als neun Tore als bester Werfer seines Teams. Da zur guten HSG-Abwehr mit dem überragenden Bartz auch noch ein schlecht werfender Gästeangriff kam, war es kein Wunder, dass sich Spradow schon frühzeitig absetzen konnte. Nach 14 Minuten führten die Gastgeber 7:2, was TSV-Trainer Christian Kemenah bewog, eine frühe Auszeit zu nehmen. Wirkliche Besserung brachte diese nicht für sein Team. Spradow blieb konzentriert, kam in der 22. Minute durch Daniel Langer zum 10:4 und führte kurz vor der Pause mit 15:7, ehe Hahlen II noch der letzte Treffer des ersten Durchgangs gelang.

„Jetzt dürfen wir bloß nicht einbrechen“, meinte Bartz in der Halbzeitpause. Zunächst schien eine solche Befürchtung aber unbegründet. Bis zur 39. Minute führte Spradow 19:12 – doch dann leisteten sich die Gastgeber eine unkonzentrierte Phase. Neun Minuten blieben sie ohne Treffer, kassierten zudem zwei Zeitstrafen und Hahlen II kam auf 19:15 heran. Vette reagierte und brachte mit dem für dieses Spiel reaktivierten Holger Siebeneiker einen routinierten Akteur aufs Feld. Vor allem aber war es erneut Bartz, der die aufkommende Hoffnung im Gästelager sofort im Keim erstickte. Gegen einen frei vor ihm auftauchenden Akteur eroberte er den Ball mit einer Glanzparade und leitete den Gegenstoß auf Malte Langer ein, der zum 20:15 traf – und nur Sekunden später erhöhte Flechtner mit dem nächsten Gegenstoß auf 21:15.

Die letzten zehn Minuten gerieten dann zu einem lockeren Schaulaufen für die HSG. Spätestens mit Dimitri Rauschs 23:16 in der 54. Minute war der Sack endgültig zu. Spradow stockte das Ergebnis gegen einen resignierenden Gegner zu einem Kantersieg auf. Bezeichnenderweise erzielte Flechtner den 30. HSG-Treffer in der Schlussminute durch einen Gegenstoß, und zum Abschluss hielt Bartz seinen 20. Ball an diesem Abend.

HSG Spradow: Bartz; Kruse (3), Flechtner (9), Iffland (3), Rausch (5), M. Langer (5), D. Langer (3), Tacke, Overlack (2/2), Siebeneiker.

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