Die rote Laterne hängt in Spradow

Hille (sp). Mit Leidenschaft Handball gespielt und bis zum Umfallen gekämpft hat Landesligist Spradow. Nach dem 23:25 (13:12) bei Mitaufsteiger HSG EURo steht die Mannschaft von Trainer Malte Mischok aber auch nach dem vierten Saisonspiel noch mit leeren Händen da.

Der 36-jährige Coach wollte und konnte seiner Formation nach der Schlusssirene keinen Vorwurf machen. »Von der Leistung her war das ein Quantensprung«, sagte Mischok. »Die Spieler haben das Herz in die Hand genommen und nicht mehr so ängstlich gespielt.« Geholfen hat es im Resultat wenig. Und das, obwohl Spradow bis zur 55. Minute meistens in Führung gelegen hatte. Am Ende schwanden bei der HSG die Kräfte. In Mischoks arg dezimierten Kader fehlten die Alternativen.
Gerade in der Abwehr wusste die HSG zu überzeugen. Alexander Scholz wurde 60 Minuten lang für EURo-Spielertrainer Dirk Schnake als Sonderbewacher abgestellt. Im Zentrum deckte Spradow kompakt, zwang EURo zu Würfen über die Außen. Einen Großteil dieser Versuche entschärfte ein wieder einmal gut aufgelegter Torwart Björn Rollwitz. Nur im Angriff – gerade im Rückraum – fehlte die Durchschlagskraft. Zu Beginn der Partie setzte sich Spradow schnell ab. Beim 6:2 und 10:6 hatten die Gäste ein komfortables Polster. Beim 10:10 war das jedoch geschmolzen, dennoch ging es mit einem Tor Vorsprung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel lief bei Spradow im Angriff zunächst alles über Alexander Scholz und Linksaußen. Die Hälfte der Tore nach dem Wechsel gingen auf das Konto des Ex-Löhners. Spradow setzte sich erneut ab, führte aber nie mit mehr als zwei Toren. Die Überraschung war drin. Alles sah danach aus, als würde die HSG den Hausherren das Oktoberfest in der Halle vermiesen. Jeglicher Spielfluss wurde im Übrigen durch unzählige Unterbrechungen für Wischeinsätze gebrochen. Nach dem 17:15 gelang EURo jedoch beim 18:18 (45.) der Ausgleich und beim 19:18 die Führung. Scholz schaffte noch zweimal den Ausgleich (20:20), nach dem 20:23 schien die Partie jedoch entschieden. Zwar verkürzten Torben Sturhan, Frederic Koebke und Malte Langer in einer spannenden Schlussphase noch einmal auf 23:24, doch mit dem 25. Treffer machte EURo alles klar. Malte Mischok attestierte den Schiedsrichtern zwar grundsätzlich eine gute Leistung, war mit einigen Entscheidungen in der Schlussphase jedoch unzufrieden. Nun ist der Fehlstart perfekt, die rote Laterne hängt in Spradow.

Spradow: Rollwitz, Nolte (bei einem Siebenmeter) – Koebke (1), Schulz, Iffland (3), Rausch (2), Volsdorf (3), D. Langer (1), M. Langer (2), Heise, Scholz (8/3), Sturhan (3).

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