Die Landesliga spielt verrückt

Bünde (BZ). Die Handball-Landesliga steht Kopf. Schlusslicht GWD Minden III fertigt den Tabellenführer ab, das Toptrio strauchelt und der Tabellenkeller entwickelt sich immer mehr zum Haifischbecken. Mitten drin stecken die SG Bünde-Dünne, die HSG Spradow und der CVJM Rödinghausen. Das Trio fuhr am Wochenende überlebensnotwendige Siege ein.

HSG Spradow
Beim Blick auf die Tabelle traute HSG-Abteilungsleiter Horst Mischok seinen Augen nicht. »Hätten wir drei Spiele mehr gewonnen, wären wir Tabellenführer«, haderte Mischok, als er sich am Sonntag das Spiel des Lokalrivalen CVJM Rödinghausen anschaute. Auf Tabellenführer HSG Altenbeken/Buke hat Spradow nur fünf Zähler Abstand. Da ist ein Blick nach oben erlaubt. Aber Vorsicht: ein Abstiegsrang ist nur vier Punkte entfernt. Die Landesliga ist in diesem Jahr so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr besetzt. Woche für Woche gibt es die kuriosesten Ergebnisse. Nicht unbedingt eingeplant hatten die Spradower ihren 24:17-Erfolg bei der HSG Löhne-Obernbeck. Aber Spradow spielte stark – eine ersatzgeschwächte HSGLO hin oder her. Der Erfolg im Kreisderby war nicht nur darauf zurückzuführen, dass bei den Hausherren mit Max Weitkamp und Thorsten Bergmann zwei Leistungsträger ausfielen. Mit einer starken Abwehrleistung wiesen die Gäste die Löhner schon früh in die Schranken und machten deutlich, dass sie ihre Chance nutzen wollten. Und das gelang in bestechender Manier. Nur 17 Gegentreffer ließen die Spradower gegen den Tabellendritten zu. Einziger Kritikpunkt von Trainer Malte Mischok war die schlechte Chancenverwertung – bei 18 Fehlversuchen in 60 Minuten kein Wunder. »Unser Sieg hätte deutlich höher ausfallen müssen. Wir haben uns das Leben aber selbst schwer gemacht«, hatte der Coach nach dem Abpfiff analysiert. Da die Landesliga am Wochenende pausiert, haben die Spradower aber genug Zeit, an ihren Defiziten zu arbeiten.
BZ-Prognose: Die Pause kommt für Spradow dennoch zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn nach zwei Siegen in Folge zeigt die Leistungskurve nach oben. Nun muss Mischok versuchen, das neue Selbstvertrauen bis zum Duell mit Primus HSG Altenbeken/Buke am 12. Februar zu konservieren. Nicht mithelfen kann dann Daniel Overlack, der nach seinem doppelten Kieferbruch die Platten entfernt bekommt und noch einmal vier Wochen zum Zuschauen verdammt ist.

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