Die Doppelspitze verteidigt

Trotz des deutlichen Sieges war Spradows Trainer Malte Mischok mit der Leistung seiner Schützlinge nicht durchgängig zufrieden. Schon das Halbzeitergebnis von 16:10 war Mischok nicht genug. „Wir sind phasenweise zu nachlässig mit unseren Chancen umgegangen. Eigentlich hätten wir schon mit 21:9 führen müssen. Allein Eduard Morasch hat drei Mal frei vorm HCE-Tor vergeben“, monierte der Coach.

Im Gefühl des sicheren Sieges schonte Mischok zu Beginn der zweiten Hälfte Torben Sturhan und Alexander Volsdorf. Die ersten drei Treffer erzielten die Gäste und kamen auf 13:16 heran. Mischok setzte dann Torben Sturhan wieder ein. Über 22:15 und 26:16 zog die HSG Spradow davon und feierte am Ende einen nie gefährdeten 28:19-Erfolg. „Es war kein schönes Spiel von uns. Nach drei Wochen Pause bin ich aber zufrieden. Zudem war der Gegner ganz gut, um wieder reinzukommen“, sagte Mischok. Auf der anderen Seite war Gästecoach Stefan Windhagen nicht ganz unzufrieden. „Einen Erfolg durften wir nicht erwarten. Ich hätte mir aber gewünscht, dass die Mannschaft mit etwas mehr Dampf zur Sache gegangen wäre. Zugang Cord Niemann muss naturgemäß erst noch in unser Spiel finden“, sagte Windhagen, der eingestand, dass in dieser Besetzung „hinten wie vorne wenig zusammen lief“. Spradow dagegen konnte es sich leisten, Leistungsträger wie Torben Sturhan und Alexander Volsdorf längere Zeit oder ganz auf der Bank sitzen zu lassen. Der Mann hinter Spielmacher Sturhan, Malte Langer nutzte seine Einsatzzeiten zu einer soliden Leistung. Während Spradows Gast im Landesliga-Keller bleibt, freut sich die HSG über den Platz an der Sonne, den sie sich mit dem CVJM Rödinghausen teilen muss.

Der hatte bei Verfolger HSG EURo eine ungleich schwerere Aufgabe zu bewältigen als die Spradower. Der Gastgeber HSG Eickhorst/Unterlübbe/Rothenuffeln präsentierte sich erwartungsgemäß bärenstark. Rödinghausen musste bis in die Schluss-Sekunde um seinen verdienten Punkt bangen. Das Spiel war nach Meinung Vieler eine Werbung für den Handballsport. So auch für CVJM-Coach „Max“ Rittersberger, der eine Partie auf hohem Niveau sah, wie auch die mit 400 Zuschauern riesige Kulisse, die dem Spiel eine ausgeprägte akustische Note gab. Die 150 zum Teil mit Bussen angereisten Rödinghauser Fans verausgabten sich ebenso wie Rittersberger an der Seitenlinie. Der wirkte nach dem Spielausgang verschwitzter als seine CVJM-Handballer. „Diese große Kulisse war ein würdiger Rahmen für dieses Spiel. Ich muss unseren Fans ein riesiges Kompliment für ihre lautstarke Unterstützung machen.“ Da fiel es Rittersberger leicht, sechzig Minuten lang an der Seite mit vollem Einsatz auf und ab zu springen und gegen die imposante Kulisse anzuschreien. Es hat sich allemal gelohnt. „Beim Mitbewerber unter diesen Umständen einen Punkt zu holen, ist eine gute Sache“, freute sich „Max“, der schon die nächste Spitzenverteidigung, daheim gegen die nach zwei Niederlagen angeschlagene TuS Lahde/Quetzen, immerhin Bezwinger der HSG EURo, ins Auge gefasst hat. „Das wird eine schwere Aufgabe“, weiß der CVJM-Coach schon jetzt.

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