Derbyzeit

Dabei hat die HSG in der vergangenen Woche beim 25:27 gegen Brake ihre erste Niederlage kassiert. Und das wurde in der Handballszene mit viele Häme zur Kenntnis genommen. »Ist doch klar, dass sich alle darüber freuen, wenn der große Titelfavorit verliert. Da wird bei Facebook viel geschrieben und erzählt. Blablabla. Aber wir haben das zur Kenntnis genommen«, sagt Malte Mischok. Der Spradower Trainer hofft darauf, dass sein Team dies mit in die Begegnung nimmt: »Die Niederlage gegen Brake hat weh getan und wurmt uns. Doch sie war verdient – und ist mittlerweile auch abgehakt. Wir sind auf einen guten Gegner getroffen. Ich hoffe, dass wir den dadurch entstandenen Ärger und die Aggressivität mit ins Derby transportieren können.« Mischok ist überzeugt, dass seine Spieler vor dem Derby bis in die Haarspitzen motiviert sind. »Wäre ja auch schlimm, wenn es nicht so wäre. So ein Spiel ist eine Ehrensache.«
An Vergleiche mit Spradow hat die SGBD keine guten Erinnerungen. In der Saison 2010/2011 gab es zunächst eine 26:32-Niederlage und nach dem 23:30 im Rückspiel war der Abstieg der SG Bünde-Dünne aus der Landesliga so gut wie besiegelt.
In puncto Derbysiege gibt es also Nachholbedarf. Tobias Paffrath, Dennis Möllering und einige weitere SGBD-Spieler schauten am Freitagabend beim Mühlenkreisderby in der Bundesliga zwischen GWD Minden und dem TuS N-Lübbecke zu. »Die wollten einmal gucken, wie man ein Derby spielt«, sagt Raoul Wittemeier. Der Bünder Trainer fiebert dem Derby schon seit einigen Tagen entgegen. »Es wird sicher eine tolle Atmosphäre in einer vollen Halle.« Von seiner Mannschaft fordert Wittemeier nach dem 33:41 bei LIT Nordhemmern III eine Steigerung. »Die Ausrede Krankheit zählt nicht mehr. Alle sind fit.« Unabhängig vom Ergebnis erwartet Wittemeier deshalb wieder mehr Engagement. »Das würde mir erst einmal reichen. Denn objektiv betrachtet ist die HSG Spradow deutlich besser besetzt. Mit dem Kader und den Ambitionen sind sie klarer Favorit.« Die HSG-Niederlage gegen Brake gefällt Wittemeier deshalb überhaupt nicht. »Das ist für uns negativ zu bewerten. Spradow steht dadurch sicherlich etwas unter Druck und wird noch mehr geben müssen.«
Zweimal hat Wittemeier die Spradower in dieser Saison schon beobachtet und ist von der Qualität im Kader durchaus angetan: »Die sind in der Breite gut besetzt. Die 6:0-Deckung ist nur schwer zu knacken, wir müssen für unsere Tore etwas tun und über den Kampf und Einsatz kommen.« Wenn es nicht mit einer Überraschung klappt, könnte Wittemeier es unter Umständen verschmerzen. »Aber nur dann, wenn wir eine gute Einstellung haben und unsere Zuschauer nicht mit schlechter Leistung vergraulen.«
Die personelle Situation der HSG ist angespannt. Der angeschlagene Dimitri Rausch musste beim Donnerstagstraining nach dem Warmlaufen abwinken. Daniel Overlack hat Probleme mit dem Fuß und wird kommende Woche im MRT untersucht. Christian Brockschmidt ist privat verhindert. Zudem wird Philipp Rausch in der Reserve spielen. »Dann habe ich noch drei Rückraumspieler und der große Kader relativiert sich«, sagt Mischok. Daniel Habbe wird nach seiner Verletzung definitiv auf der Bank sitzen. »Das Spiel will er sich nicht entgehen lassen.« Zur Vorsicht will Mischok aber einen dritten Keeper mitnehmen. Bei der SGBD fällt Dennis Hollmann (Zerrung) aus.
Nichts Neues gibt es zum Spiel der SGBD gegen Nordhemmern III in der vergangenen Woche. Wie berichtet war bei LIT III ein nicht spielberechtigter Spieler eingesetzt worden. Staffelleiter Friedhelm Krietemeyer hat nun schriftliche Stellungnahmen von beiden Mannschaften und den Schiedsrichtern angefordert.

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