Der Trainer muss gehen
Bünde/Rödinghausen. Der CVJM Rödinghausen zeiht die Reißleine: Der Handball-Verbandsligist trennte sich mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer Thomas Berg, nachdem es zuletzt im Gastspiel beim VfL Mennighüffen eine 21:29-Niederlage gegeben hatte.
Die sportlichen Leiter des CVJM Rödinghausen, Mario Stender und Michael Rieso, teilten die Trennung von Thomas Berg offiziell mit. "Wir mussten handeln", heißt es in der Pressemitteilung. "Die letzten zwei Wochen mit der wiederholten Androhung seines Rücktritts waren für die Mannschaft nicht förderlich, um die allgemeine Verunsicherung innerhalb des Teams zu beseitigen." Zudem stehe am Sonntag mit dem TSV Landbergen ein Gegner an, heißt es da weiter, der versuchen wird, den CVJM in den Abstiegskampf hineinzuziehen. Um der Mannschaft kurzfristig einen neuen Impuls zu geben, blieb der sportlichen Leitung nach eigener Meinung keine andere Wahl. Das Training und die Spiele werden bis zum Serienende von Jens Hellmann, Christoph Mylius und Michael Rieso in enger Abstimmung geleitet beziehungsweise gecoacht.
Am Sonntag hatten die Rödinghausener mit 21:29 beim VfL Mennighüffen verloren. Wieder einmal baute der CVJM dabei im zweiten Spielabschnitt so heftig ab, dass eine 13:11-Führung beim Kreisrivalen nicht einmal zum Punktgewinn reichte. Zwar war das Endergebnis von 21:29 nicht so blamabel wie das 20:36 aus der Vorwoche in Harsewinkel, doch bedeutete es immerhin die vierte Niederlage nacheinander. Rödinghausen nähert sich der Abstiegszone.
Das wollte Thomas Berg nicht so hinnehmen. Er suchte ein weiteres Gespräch mit der sportlichen Leitung des Vereins und wollte eigentlich heute darüber informieren. Doch dazu wird es nicht mehr kommen, denn die Rödinghausener sportliche Leitung teilte schon gestern ihre Entscheidung mit, sich vom bisherigen Coach "mit sofortiger Wirkung" zu trennen.
Derartige Probleme gibt es beim Klassenrivalen HSG Spradow nicht, auch wenn im Spiel bei der Spvg. Steinhagen Unerwartetes geschah: Nicht der um Platz zwei kämpfende Gastgeber dominierte in den Schlussphasen beider Halbzeiten das Spiel, sondern die abstiegsgefährdete HSG Spradow. Zum einen erspielte sich Spradow "mit der richtigen Einstellung" (Trainer Malte Mischok) nach einem 10:10 eine 17:13-Führung, dann nach einem 29:29 ein 35:30, und ließ sich mit 35:33 die Auswärtspunkte nicht mehr nehmen. Die Niederlage kam für Steinhagens Trainer Stephan Neitzel nicht ganz überraschend: "Wir haben nicht wirklich gewollt", stellte er enttäuscht fest. Dass die beiden Torhüter der Spielvereinigung kaum einen Ball zu fassen bekamen, und so Spradows Angriff zur Rekordtrefferzahl von 35 verhalfen, tangiert Trainer Malte Mischok nicht im Geringsten.
"Wir haben einen Riesen-Job gemacht", lobte Mischok seine Mannen nach diesem zweiten Sieg in Folge. Spradow ist bereit und in der Verfassung, eine Aufholjagd wie in der Hinserie – jetzt gegen die HSG Hüllhorst am Samstag in der Moning-Halle – fortzusetzen. Dass dann Jan-Frederik Koebke wegen einer roten Karte mit Bericht fehlen wird, ist für den Trainer schon ärgerlich. Für den kleinen Revanche-Schubser gegen Christian Blankert wären seiner Meinung nach zwei Minuten ausreichend gewesen. "Da fehlten den Schiedsrichtern Fingerspitzengefühl", sagte Mischok.