CVJM Rödinghausen steht mit einem Bein in der Landesliga

»Derbysieger, Derbysieger«, riefen die CVJM-Spieler nach der Schlusssirene und genossen ihren Triumph gegen den Lokalrivalen. Als Aufsteiger kann sich die Wiehen-Sieben allerdings frühestens in der kommenden Woche feiern lassen. Denn der TuS Gehlenbeck besiegte am Samstag Minden mit 25:24, so dass sich Rödinghausen trotz des Sieges mindestens noch eine Woche gedulden muss.
Gegen Spradow lief zunächst alles wie am Schnürchen. Auch deshalb, weil die HSG in den ersten acht Minuten der Partie gleich drei Zeitstrafen, zwei davon für Andreas Kruse, kassierte. Mit 5:1 ging Rödinghausen deshalb in Führung. Nach einer Zeitstrafe gegen Jens Hellmann kämpfte sich Spradow jedoch wieder heran und glich beim 5:5 in der 15. Minute durch Alexander Volsdorf erstmals wieder aus. Die Partie war wieder völlig offen, nach Volsdorfs 7:7 zog der CVJM durch Treffer von Stefan Aberle und Martin Glüer wieder auf 9:7 (20.) davon. Eine rote Karte gegen Volsdorf nach einem Foulspiel an Jens Hellmann spielte Rödinghausen anschließend in die Karten. Vom 7:7 setzte sich der Gastgeber mit sieben Toren am Stück auf 14:7 ab. Nach einer Zeitstrafe gegen Manuel Hellmann verkürzte Spradow den Rückstand vor der Pause um zwei Tore – auch weil Daniel Overlack in der Schlusssekunde einen direkten Freiwurf verwandelte. »Schade, dass wir nicht mit sieben Toren Vorsprung in die Halbzeit gegangen sind«, ärgerte sich CVJM-Coach Michael Rieso.
Nach dem Seitenwechsel geriet das zuvor noch so druckvolle Rödinghauser Angriffsspiel etwas ins Stocken. Nach dem 12:16 durch den Ex-Rödinghauser Mario Mylius gelang Martin Glüer erst in der 36. Minute der erste CVJM-Treffer in Durchgang zwei. Daniel Overlack und Frederic Iffland verkürzten in der Folge auf 14:17, doch Jens Hellmann und Rudi Gleich stellten den alten Abstand wieder her – 19:14. In dieser Phase der Partie schaffte es Spradow nicht, aus den zahlreichen guten Paraden von Nils Oelgeschläger Kapital zu schaffen und so hielt Rödinghausen den Gegner immer auf Distanz. Nach Overlacks 19:22 (45.), verpasste Iffland mit einem Lattentreffer den Anschluss. »Dann hätte ich eine Auszeit genommen«, sagte Michael Rieso. Gegenüber Pascal Vette ärgerte sich derweil, dass »wir Rödinghausens Marcel Wende mit unseren torwartfreundlichen Bällen in die Karten gespielt haben. Zum Teil waren das Verlegenheitswürfe.« Nachdem es fünf Minuten 24:21 gestanden hatte, erlöste Rudi Gleich den CVJM mit seinem Treffer zum 25:21 (54.).

Derby-Stimmen

Michael Rieso (CVJM-Trainer): »Nächste Wochen wollen wir es nun perfekt machen. Mal gucken, was die Mindener dazu sagen, wenn wir mit mehreren Fan-Bussen kommen und die Partie zu einem Heimspiel machen. Und danach wird Party gemacht. Der Sieg für uns geht in Ordnung, ist aber etwas zu hoch. Teilweise waren wir uns unserer Sache zu sicher und waren etwas fahrlässig.«
Pascal Vette (HSG-Coach): »Zu der Schiedsrichterleistung möchte ich nichts sagen. Rödinghausen hat verdient gewonnen, wir waren in der entscheidenden Phase zu hektisch.«
Jens Hellmann (CVJM): »Das war eine landesligareife Leistung. In der ersten Halbzeit haben wir klasse gespielt, danach leider etwas nachgelassen.«
Horst Mischok (HSG-Abteilungsleiter): »Rödinghausen war nicht so überragend, das man sie nicht hätte schlagen können.«

HSG Spradow: Kurz (1. – 25.), Oelgeschläger – Iffland (5), Kruse (1), Mischok, Schulz (1), Sturhan (1), Rausch (1), Mylius (2), Overlack (7/3), M. Langer, D. Langer (1), Volsdorf (3).

Schiedsrichter: Jankowski/Ziemba (TV Verl).
Rote Karte: Alexander Volsdorf (21./grobes Foulspiel).
Zeitstrafen: 3 (A. Glüer, Jürging, M. Hellmann) – 6 (2x Kruse, 2x D. Langer), Volsdorf, Overlack.
Siebenmeter: 5/4 (T. Hellmann scheitert an Oelgeschläger) – 4/3 (Overlack scheitert an Meyer).
Zuschauer: 500.

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