CVJM Rödinghausen auf Meisterkurs

Das Spiel in der Unterlübber Sporthalle kippte aus Sicht der HSG Spradow ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als die Gäste in doppelter Überzahl spielen. „Wir waren nicht in der Lage, zwei, drei einfache Treffer zu werfen. Zudem sind wir nicht so in die Lücken in der Deckung gestoßen wie es EURo mit unserer Abwehr gemacht hat“, sagte Spradows Trainer Malte Mischok. Immerhin war es in der hitzigen Schlussphase noch möglich, einen Punkt zu retten. Die Chance zum Ausgleich war gegeben. Doch irgendwie stellte sich die HSG Spradow nicht clever genug an. Daniel Overlack kassierte eine überflüssige Zeitstrafe und Alexander Volsdorf vergab den finalen Wurf. Das passt in das Bild einer relativen Auswärtsschwäche des Mischok-Teams. Während daheim acht von neun Spielen gewonnen wurden, bei einem Unentschieden gegen EGB Bielefeld, konnten die Spradower fremde Sporthallen nur viermal als Sieger verlassen. Viermal ging ein Auswärtsspiel verloren, zweimal wurden die Punkte geteilt.

So sind Trainer Mischok und seine Spradower Mannen auf Rang vier der Landesliga abgerutscht. „Der Aufstiegskampf wird wieder enger“, weiß Mischok seit der zum Teil selbst verschuldeten Niederlage beim jetzt Tabellendritten HSG EURo.

Der CVJM Rödinghausen hatte am Sonntagabend in der Gesamtschulsporthalle seine Pflicht erfüllt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Tabellenführer der Handball-Landesliga besiegte einen harmlosen TV „Sachsenroß“ Hille in einem einseitigen Spiel mit 28:18 und ließ dabei zu keiner Phase ernsthafte Zweifel am Sieg aufkommen.

„Hauptsache gewonnen und niemand hat sich verletzt“, sagte Trainer Hartmut Rittersberger hinterher. Der Sportliche Leiter Michael Rieso hätte gerne auf einen vorzeitigen K.o. verzichtet. „Das ist noch langweiliger als vergangene Woche in Bad Oeynhausen“, grummelte Rieso, als sein CVJM aus einem 11:7-Pausenstand eine 17:7-Führung locker herausspielte. Es ist für den CVJM Rödinghausen bereits der fünfte Sieg in Folge (seit der Heimniederlage gegen den TV Großenmarpe am 29. Januar), und der mit einer relativen Leichtigkeit errungen wurde, gleich ob in Rödinghausen oder in fremder Halle gespielt wurde. Sieben Spiele beinhaltet das Restprogramm des alleinigen Tabellenführers der Landesliga. Und in dieser guten Verfassung braucht das Rittersberger-Team nicht einen der kommenden Gegner zu fürchten. CVJM-Trainer Rittersberger denkt natürlich immer nur von Spiel zu Spiel und warnt ganz im Sinne von Sepp Herberger: „Das nächste Spiel ist immer das schwerste“. Hatte „Max“ vor dem Spiel beim HCE Bad Oeynhausen noch den berühmten Zeigefinger gehoben (Endstand 28:20), so warnte er jetzt genauso vor dem TV Hille. Das letztere Spiel wurde noch deutlicher gewonnen. In beiden Begegnungen fuhr der CVJM im letzten Viertel den Leistungsschub deutlich zurück. In dieser Verfassung ist dem CVJM Rödinghausen die Meisterschaft kaum zu nehmen, meinen nicht wenige Beobachter.

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