Bulwien bringt die Wende

Schon nach fünf Minuten mussten die ambitionierten Gäste einen ersten Rückschlag verkraften. Mit Lucas Tiemann sah einer der Braker Leistungsträger nach einer überharten Attacke gegen Daniel Overlack die rote Karte. Eine harte Entscheidung, aus der Spradow zunächst aber kein Kapital schlagen konnte. »Es ist ja oft so, dass die Gegner nach so einer Hinausstellung über sich hinaus wachsen«, sagte Mischok. Auch ohne den zentralen Rückraumspieler hielt Brake mit. Spradow geriet sogar ins Hintertreffen. Beim 11:14 mit drei Toren. Mischok: »Sie haben gegen unsere 3-2-1-Deckung gut agiert und immer wieder den Kreisläufer gesucht und gefunden.« Zudem hatte Spradow Probleme mit der 6:0-Abwehr der Gäste. Doch Daniel Overlack gelangen vor dem Wechsel noch zwei wichtige Tore zum Anschlusstreffer.
Malte Mischok fand in der Kabine anschließend die genau richtigen Worte. Während Brake zunehmend ein Substanzverlust anzumerken war, spielte Spradow ohne Reibungsverluste weiter. Zwischen der 28. und 45. Minute hieß es 10:2 für die Hausherren. Beim 21:16 war die Vorentscheidung gefallen. Mischok hatte Dimitri Rausch und Jan Frederik Koebke im Angriff gebracht. Die Gäste verloren ihre spielerische Linie und Björn Rollwitz im HSG-Tor steigerte sich rapide. Immer wieder entschärfte er Bälle von Außen. Im Angriff lief es bei der HSG nun auch besser. Das war ein Verdienst von René Bulwien. Der Rückraumspieler, der in der Aufstiegssaison nachverpflichtet worden war, hält sich seit einigen Wochen bei Spradow im Training fit. Gestern gab er sein Pflichtspielcomeback. Zum zweiten Durchgang eingewechselt, sorgte er auf der rechten Seite für Druck und erzielte vier wichtige Tore. »Er trainiert ohnehin immer mit. Wir haben gesagt, er soll ‚mal zum Spiel kommen. Es war besser so«, sagte Mischok. Der Coach hofft, dass Bulwien zumindest solange zum Kader gehört, bis Eduard Morasch wieder fit ist.
»Letztlich hätten wir das Spiel deutlicher gewinnen müssen. Denn Brake war am Ende ganz schön kaputt. Aber wir haben zu oft überhastet abgeschlossen«, fand Mischok noch ein Haar in der Suppe. Allerdings fand der Übungsleiter auch prompt wieder lobende Worte: »In der zweiten Halbzeit haben wir eine beeindruckende Leistung gezeigt.« Beim Gegner war der ursprüngliche Plan schnell über den Haufen geworfen: »Wir mussten dann improvisieren und mit unseren Kräften gut haushalten«, beschrieb Joachim Lippert, der Trainer Andreas Kückeritz vertrat.

HSG Spradow: Rollwitz, Nolte (n.e.) – Rausch (3), Koebke (4), Schulz (1), Sturhan (6/4), Taubenheim (1), Heise (3), Overlack (3), Volsdorf (2), Bulwien (4), M. Langer, D. Langer, Brandt.

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