Bünder Auswärtsfluch hält an

Zu lange auf einen Auswärtssieg warten sollte die SG Bünde-Dünne nicht mehr. Denn allein über die regelmäßigen Heimsiege die Handball-Landesliga zu sichern, funktioniert nicht, weil die Konkurrenz um die Abstiegsplätze derzeit regelmäßig punktet. Wie Nettelstedt II, das mit dem 37:34 über die SG Bünde-Dünne den dritten Erfolg nacheinander feierte. In diesem Spiel, das erst im letzten Viertel zu Ungunsten der SGBD entschieden wurde, zeigte der Gast wieder einmal eine exzellente Angriffsleistung ("Ich kann die Jungs nur loben", sagte SGBD-Trainerin Andrea Nobbe), einhergehend mit einem auffallend schwachen Abwehrverhalten. In den sechs unter Nobbe verlorenen Auswärtsspielen musste die SG Bünde-Dünne durchschnittlich 32,5 Gegentreffer hinnehmen, in den fünf Heimsiegen hingegen nur 26. Das ist eine Diskrepanz, die der schnellen Ursachenforschung bedarf, sonst rückt der Klassenerhalt immer weiter in die Ferne.

Mit der gewohnt guten Abwehrleistung legte die HSG Spradow im Spiel gegen den TV Hille den Grundstein für den 28:21-Erfolg. Besonders in der zweiten Halbzeit, in der nur noch neun Gegentreffer zugelassen wurden. Und da jetzt bereits zum dritten Mal nach den Pleiten gegen EURo und Lage in der Offensive zielstrebig agiert wurde – hier stach mit acht Torerfolgen endlich wieder Till Orgel heraus und wurde von Trainer Mischok besonders gelobt – befand sich Spradow bereits nach drei Vierteln der Spielzeit auf der Siegesstraße. Mit diesem 16. Saisonerfolg konnte die HSG Spradow die Landesligaspitze zurückerobern, weil die HSG Porta Westfalica mit 30:33 bei LIT Handball NSM III die Segel streichen musste. Der Blick auf die aktuelle Tabelle mit seiner Mannschaft an der Spitze gefiel Trainer Malte Mischok "schon recht gut". Aus den letzten drei sicheren Erfolgen kann der Schluss gezogen werden, dass die HSG Spradow für den Meisterschaftsendspurt gut gerüstet ist. Wie gut? Das werden die zwei nächsten Spiele zeigen. Am Samstag wird um 17 Uhr das Stadtderby gegen die SG Bünde-Dünne nachgeholt und eine Woche darauf fällt vielleicht schon die Meisterschaftsentscheidung, wenn Spradow in Veltheim auf die HSG Porta-Westfalica trifft.

Da es für den CVJM Rödinghausen in der Verbandsliga weder um Auf- oder Abstieg geht, nutzte CVJM-Trainer Thomas Berg die Partie gegen den TSV Hahlen auch, um einige Dinge im Hinblick auf die neue Saison zu testen. "Wir stellen derzeit auf eine offensivere Abwehr um, das hat heute schon sehr gut funktioniert", urteilte Berg nach dem nie gefährdeten 32:23-Erfolg gegen den Tabellennachbarn. "Spieler wie Henrik Thielking und Jan Pohlmann sind nicht leicht zu verteidigen, das haben die Jungs gut gemacht."
Verbesserungspotenzial sieht der Trainer hingegen in der Offensive. "Wir haben durch Unkonzentriertheiten im Abschluss in der ersten Halbzeit den Vorsprung fast verbaselt, da müssen wir konsequenter sein, dann geht das hier deutlich höher aus", meinte Berg.
Eine wertvolle Hilfe bei der Spielanalyse ist für den Trainer eine neue Software, mit deren Hilfe Betreuer Detlef Zeige während der Partie Statistik führt. "Auch technische Fehler, Wurfbilder, Zeitstrafen und vieles mehr werden dort erfasst, so dass die Daten auch schon in der Halbzeitpause genutzt werden können. Das ist deutlich hilfreicher als die herkömmliche Strichliste", so Berg.

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