Bünde überzeugt als Kollektiv

Landesliga
Peter Schläger, Trainer der SGBD, war nach dem Derbysieg in Rödinghausen aus dem Häuschen: »Das war Werbung für den Handballsport. Es ist toll, dass in der Landesliga Spiele vor so großer Kulisse stattfinden. Und in der kommenden Saison gibt es noch zwei Derbys mehr. Wenn wir denn nicht absteigen«, hat Schläger zumindest am Aufstieg der HSG Spradow keinen Zweifel. Aber auf dem Weg zum Klassenverbleib darf seine Mannschaft nun auch durchatmen. Das 31:28 gegen die Wiehen-Sieben war jedenfalls ein wichtiger (und auch bitter notwendiger) Schritt in Richtung Klassenverbleib. Wenn nur drei Mannschaften absteigen sollten, hat Bünde-Dünne nun ein kleines Fünf-Punkte-Polster auf einen Abstiegsrang. Klar, dass man sich darauf nicht ausruhen darf, doch ist immerhin ein Fortschritt zu erkennen. Und selbst gegen das Spitzenteam TuS Brake peilt Schläger am kommenden Samstag etwas Zählbares an.
Mit dem Auftreten seiner Truppe im Derby war der Übungsleiter rundum zufrieden: »Neben dem Sieg gegen die HSG Altenbeken/Buke war das unsere beste Saisonleistung.« Besonders die mannschaftliche Geschlossenheit war im Ortsduell das Plus der SGBD. So konnte Schläger den in der ersten Halbzeit guten Tom-Niklas Koch ruhigen Gewissens nach der Pause auf der Bank lassen, da sich Stefan Proksa nahtlos ins Team einfügte und mit vier Treffern in der kritischen Phase des Spiels maßgeblichen Anteil am Bünder Erfolg hatte. Auch Christian Brockschmidt, dem kein Treffer gelang, wusste mit zahlreichen Assists zu überzeugen. Zudem holte Andreas Bock neben seinen sechs Toren noch sieben Siebenmeter heraus, die Rüdiger Traub allesamt eiskalt verwandelte.
Nach zwei Niederlagen in Folge kommt der CVJM Rödinghausen nicht vom Fleck und muss sich nun mit Liga-Mittelmaß anfreunden. Auch wenn der Rückstand auf Spitzenreiter LIT Nordhemmern/Mindenerwald II, der das Topspiel gegen die HSG Porta mit 29:30 verloren hat, weiterhin nur fünf Punkte beträgt. Die Aufgaben werden unterdessen nicht leichter, da es in der kommenden Woche zum neuen Tabellenzweiten HSG Altenbeken/Buke geht.
Mit der Derby-Leistung war Rieso, der einzig Daniel Stühmeier und Jens Hellmann aus der Kritik ausnahm, überhaupt nicht einverstanden: »Wir haben viel zu lethargisch agiert.« Benjamin Sturm ärgerte sich besonders über die Abwehr. »Unser Spiel erinnert mehr an eine körperlose Basketball-Abwehr, bei der bloß spielerbezogen gedeckt wird«, sagte Sturm. »Im Moment sind wir keine Einheit. Es ist nicht mehr jeder bereit, für den anderen in die Bresche zu springen.« Man müsse so langsam wieder zur alten Stärke zurück finden. »In den vergangenen Wochen hat, warum auch immer, unser ÝGemeinschaftsgefühlÜ etwas gelitten.« Wenn man sich nicht so langsam wieder fange, »stecken wir bei dieser kuriosen Tabellensituation schneller im Abstiegskampf als man bis drei zählen kann!«

Bezirksliga
Dieter Löffelmann, Trainer-Unikum des TuS Eintracht Oberlübbe II, ist oftmals allein das Eintrittsgeld wert. Wenn schon das Spiel nicht erheiternd war, konnten sich die Zuschauer der HSG Spradow am Sonntagabend wenigstens über einige Einlagen des Kulttrainers freuen. Dem war nach dem 11:22-Debakel aber überhaupt nicht mehr zum Scherzen zumute. »Am besten wäre es gewesen, wir wären zu Hause geblieben«, sagte Löffelmann nach der derben Pleite. Die Spradower Spieler hatten unterdessen gut Lachen. Schließlich beträgt der Vorsprung auf den zweiten Platz nun schon fünf Zählerund erneut lieferte die HSG eine richtig gute Abwehrleistung ab – was aber auch mit einem überforderten Angriff des Gegners zusammenhing. Immer wieder attackierten die Spradower die Gegenspieler, denen oftmals nur noch Verlegenheitswürfe blieben.
Obwohl Spradow phasenweise selber die Durchschlagskraft im Angriff fehlte, war Trainer Malte Mischok mit dem 22:11 zufrieden. Schon zum zweiten Mal in der Saison hatte man einen Gegner unter 15 Toren gehalten. »Unser Hauptaugenmerk liegt ja auch auf der Abwehr«, sagte Mischok, der sich auf dem Fünf-Punkte-Polster indes nicht ausruhen will. »Obwohl uns eine erstarke HSG EURo, die den Verfolgern die Punkte klaut, natürlich in die Karten spielt. Aber wir sind gut genug, um uns auf die eigene Stärke konzentrieren zu können.« Bereits morgen Abend geht es für Spradow mit einem Heimspiel weiter. Um 20 Uhr ist im Nachholspiel die HSG Blomberg-Lippe zu Gast am Herzogweg in Spradow.

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