Bünde-Dünnes Patzer bleibt zunächst folgenlos

 Dafür, dass es im Verbandsliga-Duell zwischen dem CVJM Rödinghausen und Spvg. Steinhagen um nichts anderes mehr ging als um die Ehre, legten sich beide Teams mächtig ins Zeug. Gast Steinhagen machte sogleich Dampf aus seiner dynamischen 3:2:1-Abwehr heraus. Rödinghausen musste das hohe Tempo mitgehen, wollte es nicht wie im Hinspiel früh auf die Verliererstraße geraten. Kapitän Jens Hellmann und seine Mannen nahmen die Herausforderung an, und sie zerlegten die offensive Gästeabwehr mehrmals durch Einlaufen oder Auflösen, bis zur 7:3-Führung in der 10. Minute. Danach wechselten die Führungen mehrmals, ehe der Gast, der ohne seinen Angriffsmotor Christian Blankert angetreten war, seinem hohen Tempo ein wenig Tribut zollen musste. Christoph Lewanzik, der zweite Haupttorschütze der Spielvereinigung, verballerte Mitte der zweiten Halbzeit viel, auch weil CVJM-Keeper Jan-Hendrik Koch bestens disponiert war. Zwei schöne Führungen, 25:22 und 31:26, versprachen dann dem CVJM einen sicheren Sieg. Doch dann verlor das Schiedsrichterduo Becker/Süsterhenn Übersicht und Linie, entgegen ihren Beteuerungen nach dem Spiel ("Wir behalten unsere Linie immer bei!"). Rödinghausen wurde vielfach benachteiligt, so dass Steinhagen stark aufkommen konnte. Dass am Ende des Tages der CVJM Rödinghausen mit 32:31 einen knappen, aber "verdienten Sieg" (so die sportlichen Leiter Michael Rieso und Mario Stender einhellig) feiern konnte, versöhnte auch viele erboste Fans auf der Tribüne.

Nicht ganz glücklich war auch Landesligist SG Bünde-Dünne mit den Entscheidungen der Unparteiischen, die hier zudem nach Ansicht von Trainerin Andrea Nobbe und Abwehrchef Raoul Wittemeier ihren Teil zur Heimniederlage gegen Lahde/Quetzen beigetragen hatten. Sieben Toraktionen hatte Nobbe gesehen, die von den Schiedsrichtern zu Ungunsten der SGBD beeinflusst worden waren. "Außerdem hätte es bei einem Foul an Björn Ebert schon in der ersten Halbzeit eine klare rote Karte geben müssen", sagte die Trainerin. "Mindestens sehr unglüklich angesetzt", nannte Wittemeier die Tatsache, dass einer der beiden Referees ausgerechnet von LIT NSM kam, deren Drittvertretung einer der direkten Konkurrenten der SGBD im Abstiegskampf ist.

Es wäre jedoch zu einfach, die Niederlage nur auf das Schiedsrichtergespann zu schieben – das war auch Andrea Nobbe klar. "37 Gegentore dürfen nicht sein", schüttelte sie den Kopf über die Leistung der Abwehr, hinter der auch die Torhüter Dominik Feist in seinem ersten Spiel nach langer Verletzungspause und Maurice Groß, dem es als Youngster nach seiner prima Leistung im Spiel zuvor gegen Brake offenbar noch an Konstanz mangelt, keinen guten Tag erwischt hatten. "Fünf gehaltene Bälle mehr hätten zum Sieg gereicht", meinte Nobbe mit Blick darauf, dass sich die Zahl der abgewehrten Würfe mehr oder weniger an einer Hand abzählen ließ. Immerhin konnte sich das SGBD-Lager damit trösten, dass durch die gleichzeitigen Niederlagen der Konkurrenten der Klassenerhalt weiter aus eigener Kraft möglich ist.

"Eigentlich hatten wir nichts zu verlieren", betonte Dietmar Niemann, seines Zeichens Coach des Tabellenvorletzten LIT NSM III. Nach der deutlichen 20:30-Niederlage blieb ihm die bittere Erkenntnis, dass seine Mannen gegen den Aufstiegsaspiranten HSG Spradow nicht den Hauch einer Chance hatten. Schon zur Halbzeit sorgte die HSG mit 16:10 für klare Verhältnisse und für schlechte Laune bei den Gästen aus Nordhemmern und Umgebung. Doch es bedurfte erst einer kräftigen Ansprache von Trainer Malte Mischok in der Auszeit der 26. Minute, um seine favorisierte Mannschaft auf den richtigen Kurs zu bringen. Mit diesem Sieg hatte Spradow am Samstag im Meisterschaftsendkampf erst einmal vorgelegt. Am Ende des nächsten Tages hatte HSG-Trainer Mischok dann die Gewissheit: Porta Westfalica hat beim TV Großenmarpe 34:28 gesiegt und ist nun wieder bis auf einen Punkt herangerückt.

"Das war mehr als ein Pflichtsieg, denn Großenmarpe kämpft ums Überleben", betonte Porta-Trainer Dennis Eichhorn. Wie schon beim Sieg gegen Spitzenreiter HSG Spradow, legte Porta beim abstiegsbedrohten TV Großenmarpe den Grundstein zum Sieg in der Abwehr. Mit zwei Heimspielen setzen die beiden Führenden der Handball-Landesliga den Meisterschaftskampf fort. Die HSG Spradow spielt am Samstag um 17 Uhr gegen SGBD-Bezwinger TuS Lahde-Quetzen, die HSG Porta Westfalica am selben Tag, etwas später um 19.30 Uhr, gegen die HSG Detmold/Hiddesen.

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