Bünde-Dünne ist kaum noch zu retten

Das Bünder Landesligaderby zwischen der SG Bünde-Dünne und der HSG Spradow fand dieses Mal vor einer eher enttäuschenden Zuschauerkulisse statt. Waren vor drei Wochen beim Spiel der SGBD gegen Nachbar CVJM Rödinghausen alle sechs Tribünenblöcke gut gefüllt, war es am vergangenen Samstagnachmittag nur gut die Hälfte. Vielleicht lag der schwache Zuschauerzuspruch am schönen Frühlingswetter mit viel Sonnenschein und Temperaturen weit über 20 Grad. Oder meinten viele Bünder Handballfreunde, dass ein Kommen angesichts der fast aussichtslosen Tabellensituation, in der sich die SG Bünde-Dünne befindet, sich nicht mehr lohnt?

Über dem Spiel der SG Bünde-Dünne schien die Sonne nur wenige Minuten. Dann war das Feuer nach der 2:0-Führung schnell vom nominellen Gast, der HSG Spradow, gelöscht. Nach dem Ausgleich (2:2) legte Spradow ein 8:3 vor. Nach nur zwölf Minuten hätten die sicheren Schiedsrichter Steinmetz und Hensel das Derby abpfeifen können. Es tat sich nichts Aufregendes mehr. Der SG Bünde-Dünne fehlten die spielerischen Qualitäten, um den Rückstand zu verkürzen. Spradow spulte sein gutes Programm herunter, zeigte der SGBD, wo ihre Grenzen sind. Und die sind nun mit Blick auf die Tabelle sehr eng gesteckt. Die Distanz zum Nichtabstiegsplatz beträgt vier Punkte.

So lange die theoretische Chance auf den Klassenerhalt besteht, erwarten Trainer Peter Schläger wie auch sein Abteilungsleiter Ulf Schürstedt, dass das Team „alles gibt“. Schürstedt verspricht: „Hier gibt sich keiner auf.“ Drei der letzten vier Spiele bestreitet die SGBD gegen Kellerkinder und Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt: Porta, Lahde-Quetzen und Eickhorst/Unterlübbe/Rothenuffeln. Dass alle Begegnungen gewonnen werden müssen, ist keine Frage. Gegen Lahde/Quetzen wäre dann auch der direkte Vergleich gewonnen. Die Chancen auf den Klassenerhalt gibt es noch, sind aber eher gering und eigentlich nur theoretischer Natur.

Eine kleine Chance, die Landesliga-Saison auf einem Treppchenplatz zu beenden, besteht für die HSG Spradow, die sich auf dem vierten Tabellenplatz befindet nach diesem zwölften Saisonerfolg. Nach Pluspunkten gleich (26) mit der HSG Altenbeken-Buke und der HSG Löhne-Obernbeck, kann das Mischok-Team beide noch überholen. „Jetzt haben wir einen guten Lauf und wollen einen sehr guten Abschluss mit einem Treppchenplatz“, ist des HSG-Trainers klare Ansage. Gewonnen hat Spradow schon mal den direkten Vergleich mit Löhne-Obernbeck (22:23, 24:17).

Selbst der CVJM Rödinghausen kann noch weiter oben landen. Seit acht Spieltagen ungeschlagen und seitdem mit 15:1 Punkten mehr auf dem Konto, befindet sich das Team von Wolfgang Prüm auf Platz fünf in Lauerstellung. Nach der exzellenten Vorstellung beim 38:36-Auswärtssieg gegen die EGB Bielefeld, wo der Gastgeber phasenweise im Schnellzugtempo überrannt wurde, verspricht das nun anstehende Spitzenspiel am Sonntag gegen Klassenprimus Handball Lemgo III eine Fortsetzung der Erfolgsserie des CVJM. Siegt Rödinghausen, dann kann es weiterach oben gehen. Gewinnt Lemgo, dann steht der Meister beinahe fest.

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