Klassenerhalt ist unmöglich

HSG Spradow
Die Mannschaft ist überaus erfolgreich, der Trainer bescheiden. Doch jetzt wurde auch Malte Mischok einmal in den Vordergrund gehoben. »Vor der Saison wurde er belächelt, als er als Ziel eine Platzierung im vorderen Bereich ausgegeben hat. Für ihn freut mich der momentane Erfolg und, dass er Recht behalten hat am meisten«, sagte Abteilungsleiter Horst Mischok nach dem Derbyerfolg. »Wir waren ja noch gnädig. Ich bin sehr stolz auf die Jungs«, bewertete er den 30:23-Sieg im Bünder Stadtduell. Der Weg nach oben ist für die Spradower allerdings noch nicht beendet. Noch ist sogar noch eine bessere Platzierung als der derzeitige vierte Tabellenplatz möglich. »An den Aufstieg verschwenden wir aber keinen Gedanken«, will der Spartenchef von einem Durchmarsch nichts wissen. Vielmehr gehe es jetzt darum, auch die Reserve in der Bezirksliga aus dem Abstiegsschlammassel zu befreien. »Wir werden in Ruhe besprechen, wer von unseren Spielern runter geht und im Gegenzug bei uns aufläuft. Wir werden aber die beste Lösung für den Verein finden«, sagte Malte Mischok, der trotzdem auch noch mit einem Auge auf eine gute Endplatzierung für das Landesligateam schielt.
BZ-Prognose: Die Verbesserung auf einen der drei vorderen Plätze ist für die HSG Spradow nach den Auftritten in den vergangenen Spielen keine Utopie. Abzuwarten bleibt allerdings, wie stark die zweite Vertretung in den verbleibenden Partien gemacht wird – und wie sehr sich damit der Landesligist schwächt.

SG Bünde-Dünne
Ausgerechnet vom Nachbarn aus Spradow bekamen die Bünder wohl den endgültigen Todesstoß versetzt, der sie in die Bezirksliga bringen wird. »Wir wollen keine Durchhalteparolen streuen. Zwar werden wir alles versuchen, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Aber das ist fast unmöglich«, wusste auch Trainer Peter Schläger um die Bedeutung der 23:30-Pleite im Derby. Dazu seien vier Siege aus den restlichen vier Begegnungen unumgänglich. »Das können wir ins Reich der Fabeln verweisen«, machte Schläger deutlich. Noch nicht einmal die Leistung seiner Schützlinge gegen Spradow konnte ein kleines Fünkchen Hoffnung aufrecht erhalten. Denn frühzeitig war klar, dass den Bündern die Mittel fehlen, um sich gegen den fast sicheren Abstieg wehren zu können. »Es gibt keinen richtigen Führungsspieler, der das Heft in die Hand nimmt«, hatte Spradows Trainer Malte Mischok erkannt. Und er fügte hinzu: »Ich wünsche den Bündern den Abstieg nicht, aber es wird verdammt schwer«.
BZ-Prognose: Die dringend benötigten vier Erfolge, um das Unmögliche noch möglich zu machen, sind ein weit entferntes Ziel. Mit der HSG EURo, der HSG Lahde/Quetzen und der HSG Porta Westfalica stehen noch machbare Aufgaben auf dem Zettel, aber die nächste Partie gegen den Tabellendritten HSG Altenbeken/Buke hat es in sich. Aber egal, gegen wen es geht: Insgesamt müssen sich die Bünder deutlich steigern und eine andere Einstellung an den Tag legen. Im Nachbarschaftsduell fehlte der nötige Einsatzwille und das Aufbäumen gegen die Niederlage. Zu keinem Zeitpunkt war der SGBD anzumerken, dass sie die Partie wirklich gewinnen wollte. Da hilft es auch wenig, dass plötzlich Spartenchef Ulf Schürstedt auf der Bank Platz nimmt, um ein Zeichen zu setzen.

CVJM Rödinghausen
Geburtstage zu feiern ist schön, Siege ebenfalls. Wenn das dann noch zusammen passiert, ist es ein rundum gelungener Tag. So einen erlebte Trainer Wolfgang Prüm. An seinem 43. Ehrentag machte ihm seine Mannschaft wohl das schönste Geschenk mit dem 38:36-Erfolg bei Eintracht Gadderbaum. Denn damit entledigte sich der Club aller noch zuvor vorhandenen Abstiegssorgen und blickt stattdessen nach zuletzt 15:1 Punkten jetzt in die andere Richtung. »Wir sind Fünfter mit Tendenz nach oben. Mal sehen, was da noch geht. Wir gucken aber von Spiel zu Spiel«, sagte Prüm, der damit vor wenigen Wochen überhaupt noch nicht gerechnet hat. »Dass es bis jetzt so extrem ausgeglichen in der Liga zuging, hatte ich in der Form auch noch nicht«, blickte Prüm auf die kuriose Saison zurück, in der bis vor Kurzem alle Teams von Platz drei bis 15 im Abstiegsstrudel schwammen. Neuester Beleg für die Verrücktheit der Liga: Krisen-Club TuS Brake schlägt Titelaspirant Altenbeken mit 32:25. So ist Rödinghausen an der HSG dran. Aber nicht nur die Erfolgsserie und der gute Tabellenplatz stimmen den Übungsleiter zufrieden. »Wenn man sieht, wie die Mannschaft auftritt, ist das sehr erfreulich. Es läuft immer besser.«
BZ-Prognose: Die Rödinghauser können als Fünfter und mit 24:20 Punkten ab jetzt befreit aufspielen. Das Ziel muss nun lauten, die Saison so gut wie möglich abzuschließen. Das hat der CVJM selbst in der Hand, denn schließlich geht es in den nächsten beiden Partien gegen Spitzenreiter HSG Handball Lemgo III und den Zweiten HSG Löhne-Obernbeck. Nach dem Lauf von zuletzt 15:1 Zählern müssen die Rödinghauser vor diesen Kontrahenten aber nicht zittern.

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