Bonuspunkte versilbert

Aufgrund der Vorleistungen der Beteiligten ging der CVJM Rödinghausen leicht favorisiert in das Heim-Duell mit der Regionalliga-Reserve von LIT Handball NSM. Und der CVJM wurde dieser Einschätzung voll und ganz gerecht, zumindest in den ersten 40 Minuten. Bis dahin stimmte es in der Offensive – von allen Positionen wurden zwei und mehr Treffer erzielt – und in der Abwehr einschließlich des Rückzugsverhaltens gegen die immens schnellen Gästespieler. Der Lohn des guten Handballspieles: eine 23:15-Führung für Rödinghausen.

Doch urplötzlich häuften sich beim CVJM die Stockfehler. Neun Minuten gelang es nicht, den eingewechselten Stefen Schumacher im NSM-Tor zu überwinden. Dafür traf auf der anderen Seite Christopher Hübner wie er wollte, acht Mal in Halbzeit zwei. CVJM-Trainer Hartmut Rittersberger ließ Jens Hellmann in den Spielbericht eintragen, setzte den am Auge Verletzten aber nicht ein. „Ich wollte die Rückkehrer nicht zu früh ’reinwerfen, um nicht das Risiko einer erneuten Verletzung einzugehen. Das war für mich heute das Wichtigste, notfalls hätte ich dafür einen Punkt abgegeben“, sagte der CVJM-Coach So blieb Lennart Pamp ebenfalls auf der Reservebank sitzen. Nach dem Gäste-Anschlusstreffer zum 23:22 dauerte es noch zwei lange Minuten, ehe Stefan Aberle mit seinem fünften Torerfolg zum 24:22 Rödinghausen erlöste. Am Ende brauchte Rittersberger keinen Punkt abgeben, ist stattdessen im Übersoll. Hatte Rödinghausen vor der Woche aus Gütersloh zwei „Bonuspunkte“ (Rittersberger) mitgebracht, so wurden diese aus Sicht des Trainers jetzt noch „versilbert“.

Der Trainer und sein Team verabschieden sich in der ersten gemeinsamen Verbandsliga-Saison mit 6:2 Punkten in die Herbstferien. Eine Woche später als die Konkurrenz, geht es am 28. Oktober weiter mit einem Heimspiel gegen den TV Verl.

Auf eine solch gute Auftakt-Bilanz kann der Trainer der SG Bünde-Dünne, Raoul Wittemeier, nicht ganz blicken. Zwar ist seine Mannschaft noch ungeschlagen (5:3 Punkte) in der Landesliga-Staffel 2, doch zum dritten Mal wurde ein komfortabler Vorsprung aus der Hand gegeben. Beim 25:25-Unentschieden gegen die ebenfalls noch unbesiegte TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II, war es wiederum die letzte Spielaktion, die den Punktverlust einbrachte. Der Trainer der SGBD sprach dann von Unentschieden, „die gefühlten Niederlagen gleichkommen“. Statt entspannt in die Herbstferien zu gehen, muss sich Wittemeier den Kopf darüber zerbrechen, wie dieser Fluch beendet werden kann. Das sollte ihm bis zum 21. Oktober gelungen sein, wenn die nächste Handballreise ins Münsterland zur DJK Everswinkel geht.

Auch bei der HSG Spradow in der Landesliga-Parallelstaffel 1 geht einiges schief. „Wenn wir untergehen, dann aber richtig“, sagte Trainer Malte Mischok nach dem 30:40-Debakel an der Weser bei der HSG Porta Westfalica. Mit Dammbruch total und „Land unter“ kann dieses Negativ-Rekordergebnis beschrieben werden. Gerade die Parade-Abteilung der Gäste, die Abwehr inklusive Torhüter, versagte total. „Das habe ich in meiner Zeit als Trainer der HSG noch nicht erlebt“, sagte Mischok. Wunden lecken in den Herbstferien, statt den goldenen Oktober genießen – der Trainer der HSG Spradow hätte sich etwas Besseres vorstellen können. Am 20. Oktober, wenn es daheim gegen den TV Großenmarpe weitergeht, wird es sich zeigen, ob ein Abwehr-Reset gelungen ist.

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