Berg kündigt Standpauke an
Bünde(BZ). Heute Abend wird es ungemütlich: Den Handballern des Verbandsligisten CVJM Rödinghausen steht beim Training eine Standpauke bevor. Besser ist die Stimmung beim Ligarivalen HSG Spradow, der im Abstiegskampf kurz verschnaufen darf.
Thomas Berg hat sein Schweigen gebrochen. Nach dem 20:36-Debakel bei der TSG Harsewinkel wollte der Trainer des Verbandsligisten CVJM Rödinghausen lieber nichts sagen. »Das war besser so. Hinterher hätte ich meine Wortwahl sicherlich bereut«, sagt Berg am Montag, der den Kommentar direkt nach dem Spiel lieber seinem Sportlichen Leiter Michael Rieso überlassen hatte. »Er hat es auf den Punkt gebracht«, sagt Berg. »Beim Training am Dienstag werden wir das noch mal in aller Deutlichkeit besprechen. Es ist mir ein Rätsel, wie man zum zweiten Mal hintereinander solche Konzentrationsschwierigkeiten bei Pässen offenbaren kann.« Das Rückzugsverhalten bei den daraus resultierenden Kontern des Gegners sei ebenfalls katastrophal gewesen. »Da muss man auf dem Absatz umdrehen und zurücklaufen. Wenn die Mannschaft aber vorne stehen bleibt, ist das ein Affront gegenüber den Leuten, die im Umfeld für gute Rahmenbedingungen sorgen.«
Die angespannte Personalsituation kann als Ausrede jedenfalls nicht mehr herhalten. Berg: »Wir sind ja fast komplett. Wir haben andere Spiele mit deutlich weniger Leuten gewonnen. Seitdem wir wieder kompletter sind, schlägt das ins Gegenteil aus. Selbst in einer dreifachen Überzahl haben wir zwei Gegentore bekommen«, schimpft Berg. »Handball ist ein Kontaktsport. Da muss man dem Gegenspieler auch mal weh tun und ihm zeigen, wo die gefährliche Zone ist. Manuel Mühlbrandt ist auch etwa 30 Jahre alt und marschiert 60 Minuten.«
Grundsätzlich stellt sich Berg die Frage nach dem Warum: »Ist das wieder die CVJM-Zufriedenheit? Jetzt, wo der Klassenverbleib so gut wie sicher ist. Können die Spieler nicht oder wollen sie nicht? Wenn ich am Sonntag gegen Mennighüffen nicht eine Reaktion des Teams sehe, dann behalte ich mir vor zurückzutreten. Und damit meine ich keine Alibi-Reaktion für eine Halbzeit.« Berg will die Rödinghauser Spieler wachrütteln und keineswegs die Saison einfach zu Ende bringen: »Sonst bekommt mein Trainerkollege Pascal Vette kommende Saison die gleichen Probleme. Man kann nicht jedes Jahr in eine Lethargie verfallen, wenn man den Status gesichert hat. So wird der Gesamteindruck einer bislang ordentlich Saison in Frage gestellt.«
Mischoks Erleichterung
Malte Mischok umarmte jeden seiner Spieler. Die Erleichterung über den 26:17-Sieg im Verbandsliga-Kellerduell der HSG Spradow gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II war nicht nur dem Trainer anzumerken. Bei seiner Analyse ging Mischok dann auf jeden Spieler einzeln ein: »Sebastian Theise und Alexander Volsdorf haben in der Abwehr richtig gute Arbeit geleistet. TIll Orgel war im Angriff hellwach. Ich hoffe, dass das nun ein Weckruf für uns war. So ein Spiel haben wir nach sechs Niederlagen gebraucht.« Daniel Overlack spielte bei seinem Comeback so, als wäre er nach dem Ende seiner Laufbahn in der »Ersten« nie weggewesen. »Durch die Bank waren wir gut«, lobte Mischok. »Auch Daniel Langer hat auf Linksaußen mit zwei Toren und vielen Anspielen an den Kreis gut gespielt.«
SGBD-Verfolger verlieren
Die Situation der SG Bünde-Dünne im Kampf um die Meisterschaft in der Landesliga hat sich wieder etwas verschlechtert. Nach dem 23:24 beim TuS Brake beträgt der Rückstand auf Tabellenführer HSG Porta wieder drei Punkte. Vom ersten Rang will Trainerin Andrea Nobbe allerdings nicht erst seit diesem Wochenende nichts wissen. »Wichtig war erstmal, dass unsere Verfolger Bad Oeynhausen und Altenbeken/Buke verloren habe. Damit haben sie uns einen Gefallen getan«, sagte Nobbe. Ganz abgeschrieben hat sie die Spitze allerdings auch noch nicht. »Drei Punkte sind nicht so viel. Es ist alles noch eng zusammen«, sagte Nobbe. In erster Linie hofft die Trainerin darauf, dass alle verletzten, angeschlagenen und kranken Spieler wieder fit werden. »Die Niederlage war auch eine Folge davon, dass im Moment nicht so viele Spieler zum Training kommen. Ich kann durch Uni, Beruf oder Krankheit derzeit nicht vernünftig trainieren. Am Donnerstag waren nur vier Mann da«, sagte Nobbe.
Rittersberger ist zurück
»Max« ist wieder da: Der Ex-Trainer des CVJM Rödinghausen hat am Samstag seinen Einstand auf der Bank des Landesligisten TuS Brake gegeben und vor 300 Zuschauern gleich einen 24:23-Sieg gegen die SG Bünde-Dünne gefeiert. »Es war ein Mannschaftssieg«, freute sich Hartmut Rittersberger. Der sah zunächst ein Spiel mit zwei soliden 6:0-Deckungsreihen, in dem sein Team einen klaren Rückstand noch aufholte. »Zunächst haben wir uns nicht viel geschenkt. Nur im Angriff können wir noch variantenreicher werden. Aber Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden«, hat »Max« mit Brake noch viel vor. Ein Dankeschön von Trainerkollege Dennis Eichhorn von Spitzenreiter HSG Porta, der den HCE Bad Oeynhausen besiegte, dürfte ihm schon sicher sein.