Aufstieg gerät immer mehr in Gefahr

Bünde(BZ). Die SG Bünde-Dünne hat in der Handball-Landesliga einen enorm wichtigen Sieg im Abstiegskampf eingefahren. Deutlich trüber sind derzeit die Aussichten für Tabellenführer HSG Spradow und den CVJM Rödinghausen in der Verbandsliga.

Feist fehlt einige Zeit

»Für uns ist jeder Sieg wichtig«, sagte Trainerin Andrea Nobbe nach dem 28:23 von Landesligist SG Bünde-Dünne gegen den TV Großenmarpe. Wie wichtig er wirklich war, konnte sie am Samstagabend allerdings noch nicht ahnen. Denn Schützenhilfe vom Stadtrivalen HSG Spradow gab es im Abstiegskampf nicht. Denn der unterlag mit 23:30 beim bisherigen Tabellenvorletzten TG Lage, der damit ebenfalls auf zwölf Zähler kam und das Rennen um den Klassenerhalt wieder enger gestaltete. Dennoch richtete Nobbe den Blick bereits nach vorne. Denn am kommenden Sonntag steht das nächste wichtige Kellerduell und Nachholspiel bei der HSG Altenbeken/Buke an. »Wenn wir da gewinnen, machen wir einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt«, sagte sie vor dem Spiel beim Vorletzten. Verzichten muss sie dann weiterhin auf Torwart Dominik Feist, der sich wie berichtet im Training den Daumen gebrochen hat. Nobbe geht von drei bis vier Wochen Pause aus. »Aber Dominik muss selbst entscheiden, wann er wieder so weit ist. Beim Torwart ist eine Verletzung an der Hand doch etwas anderes, da er viele Bälle darauf bekommt«, sagte Nobbe. Feist ist nach Dirk Bartz bereits der zweite SGBD-Keeper, der ausfällt. Gemeinsam verfolgten die Torhüter am Samstag das Spiel gegen Großenmarpe von der Tribüne aus. Während die Rückkehr von Feist absehbar ist, ließ Bartz diese offen. »Ich mache mittlerweile wieder leichtes Lauftraining. Aber ich weiß noch nicht, wann und ob ich überhaupt wieder spiele«, sagte Bartz, der sich das Kreuzband gerissen hat.

Mit Bus nach Altenbeken

Im Abstiegskampf zählt jeder Punkt. Und deshalb braucht die SG Bünde-Dünne ihre Fans. Am Sonntag steht das Nachholspiel aus der Hinrunde beim Tabellenvorletzten HSG Altenbeken/Buke an. Damit aus dem Auswärtsspiel eine Partie mit Heimatmosphäre wird, setzt die SGBD einen Fanbus ein. Spielbeginn ist um 17 Uhr. Abfahrt an der Volksbank in Dünne ist um 14.45 Uhr, am Marktplatz in Bünde geht es um 15 Uhr los. Für Getränke an Bord ist gesorgt. Die Kosten werden durch eine kleine Umlage aller Teilnehmer gedeckt. Jugendliche dürfen kostenlos mitfahren. Interessierte werden gebeten, sich per E-Mail an vorstand@sg-buende-duenne.de anzumelden.

Malte Mischok ist sauer

Diese Tour hatte sich Landesligist HSG Spradow doch ganz anders vorgestellt. Denn anstatt der fest eingeplanten zwei Punkte gab es beim bisherigen Tabellenvorletzten TG Lage eine deutliche 23:30-Klatsche. Der erste Tabellenplatz, auf dem die HSG Porta mit 29:9 Zählern steht, ist für die HSG (26:10) nun ein gutes Stück entfernt. Und dennoch hat Spradow nach der ersten Niederlage gegen ein Kellerkind noch alles in eigener Hand. Neben der traurigen Erkenntnis, dass Lage deutlich mehr Siegeswillen an den Tag legte, hatte Trainer Malte Mischok noch einen weiteren Fakt parat, der die schlechte Leistung der Spradower belegte. »Alexander Volsdorf hat am Sonntagmorgen kurzfristig zugesagt auszuhelfen. Und er war noch der Beste bei uns, nachdem er in der zweiten Halbzeit rein gekommen ist«, sagte Mischok. »Er hat drei oder vier Monate nicht mehr richtig trainiert und gespielt. Aber er hat den anderen gezeigt, was Gegenwehr ist«, lobte Mischok den Einsatz. Zwar hatte Volsdorf aufgrund seiner dritten Zeitstrafe nur einen kurzen Auftritt. Doch Mischok war trotzdem vollauf zufrieden. »Alexander hat versucht, Zeichen zu setzen, während sich die anderen ihrem Schicksal ergeben haben. So stelle ich mir den Einsatz vor«, sagte Mischok.

Görtz muss zuschauen

In jeglicher Hinsicht war es für Felix Görtz bei der A-Liga-Partie der SG Bünde-Dünne II gegen HSG EGB Bielefeld II nicht auf der Bank auszuhalten. Gerne hätte der Spielertrainer beim 25:25 selbst eingegriffen, um dem aus seiner Sicht zerfahrenen Spiel mit zahlreichen technischen Fehlern auf beiden Seiten neue Impulse geben zu können. Doch eine hartnäckige Schulterverletzung, die sich Görtz in der Hinserie als Aushilfe in der ersten Mannschaft zugezogen hatte, macht eine Einsatz derzeit noch nicht wieder möglich. »Es ist auch nicht davon auszugehen, dass Spiele im Abstiegskampf besser sind. Aber wir hätten gewinnen müssen«, ärgerte sich Götz. Einfluss auf dem Feld will er wieder in zwei Wochen nehmen. »Jetzt haben wir nochmal ein spielfreies Wochenende. Ich denke, danach kann ich wieder einsteigen.«

CVJM im Umbruch

»Der Prozess wird dauern«, sagte Rödinghausens Trainer Thomas Berg nach der 24:28-Niederlage des Verbandsligisten gegen Topteam VfL Mennighüffen. Der Trainer hatte erkannt, dass auf ihn an neuer Wirkungsstätte noch viel Arbeit wartet. Nach vier sieglosen Spielen in Folge wird deutlich, dass der CVJM im Umbruch ist. »Ich habe klare Vorstellungen, wo es mit dem Team hingehen soll. Das ist mit dem Verein besprochen«, sagte Berg etwas nebulös. Der Coach würde gerne ein Topteam aus den Rödinghausern fordern. Gegen Mennighüffen beklagte er fehlende Alternativen im Rückraum. Sascha Kampeter und Martin Glüer sind bekanntlich verletzungsanfällig. »Vielleicht hat man sich von der Hinrunde oder der guten Vorsaison blenden lassen«, verdeutlichte Berg, dass es am Wiehen noch viel zu tun gibt. Für eine Top-Platzierung wird es in dieser Saison nicht mehr reichen. Immerhin ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze mit zehn Punkten groß genug.

Schreibe einen Kommentar