Angeschlagen ins Ortsderby
Bünde/Rödinghausen. Der zweite Spieltag in der Rückrunde war für die heimischen Handballteams alles andere als ein guter Tag. So fand Verbandsligist HSG Spradow nie zu seinem Spiel und war am Ende mit dem 30:32 gegen Verl noch gut bedient. Ein totaler Einbruch Mitte der zweiten Halbzeit führte für Verbandsligist CVJM Rödinghausen beim 19:32 bei der HSG Gütersloh zur höchsten Saisonpleite. Eine ungewohnte Abschlussschwäche war für Landesligist SG Bünde-Dünne hauptverantwortlich für die 23:24-Niederlage beim HSV Minden-Nord.
VERBANDSLIGA
Noch im Vorfeld des Duells zwischen der HSG Spradow und dem TV Verl hatte ner Malte Mischok geglaubt, dass seine Sieben aus der 25:29-Hinspielniederlage gelernt habe und sich nicht noch einmal das Spiel aus der Hand nehmen lassen würde. Dieses Mal kam es viel schlimmer als im September 2014, wo erst zum Spielende hin die Niederlage eingeleitet wurde. Nach nur sechs Minuten war es mit der Spielkunst der gastgebenden HSG vorbei. Aus einer 3:2-Führung wurde ein 3:5-Rückstand, schließlich hieß es nach nur 17 Minuten 10:5 für Verl. Das Spiel war Spradow sehr früh entglitten. Verl brauchte nur noch durchhalten und die Punkte einkassieren. Während die Spradower wie angeschlagene Boxer schwer atmend auf dem Hallenboden und der Auswechselbank saßen, atmete Verls Haupttorschütze Yannik Sonntag erleichtert durch. Hatten er und seine Mitstreiter noch am Spieltag zuvor ihr Heimspiel gegen Gütersloh in der Schlussphase verloren. „So gesehen war das hier und heute ein sehr schweres Spiel für uns“, freute sich der zehnfache Torschütze und neben seinem Torwart Patrick Schmidt einer der Matchwinner über den gelungenen Auftritt. Spradow hatte es durch zu „fehlerhaftes Spiel“ leicht gemacht, war denn auch Sonntags Meinung.
Hatte der CVJM Rödinghausen noch vor einer Woche einen Kantersieg gefeiert, so kam der Verbandsligist in Gütersloh selber böse unter die Räder. Dem 33:15-Rekordsieg folgte eine rekordverdächtige 19:32-Niederlage am Sonntagabend. Dabei sah es nach dem Seitenwechsel mit 12:10 und 13:11 für Rödinghausen noch recht gut aus; es schien, als könne der CVJM seine makellose Bilanz gegen Gütersloh fortsetzen. Doch dann folgte aus Gästesicht eine Negativserie von 6:21(!)-Toren, die ihres Gleichen wohl nicht finden wird.
„Nichts ging mehr. Wir waren kräftemäßig völlig am Ende“, sagte Trainer Thomas Berg am Ende des Tages. Ein Tag zum Vergessen. Mitnichten für Berg. „Wir müssen im Verein unter anderem über die Doppelbelastungen sprechen“. Jens Hellmann und Corbinian Krenz hatten zuvor in der Reserve gegen Gütersloh II gespielt. Zudem waren Martin Glüer und Stefan Aberle gesundheitlich nicht auf der Höhe. Während Glüer gänzlich leer ausging, erzielte Aberle immerhin vier Treffer. „Wir sind 55 Angriffe gelaufen und haben nur 19 Tore erzielt“, zählte Berg noch auf.
Für diese Schreckensbilanz war für HSG-Trainer Philipp Christ primär sein Torwart Kai Kleeschulte verantwortlich. Vor der Pause habe er die HSG im Spiel gehalten, und danach durch seine Paraden das „schnelle Umschaltspiel ermöglicht“. So treffen im Kreisderby am Sonntag um 18 Uhr mit dem CVJM Rödinghausen und HSG Spradow zwei schwer angeschlagene Teams aufeinander. Nur wer diese herben Rückschläge verkraftet und sich wieder aufbauen kann, wird als Sieger aus der Rödinghauser Sporthalle gehen.