Am Wochenende nur Sieger

Wieder einmal spielte die HSG Spradow nicht ihren besten Handball, doch wieder einmal reichte es zu Big-Points. Sei es der Sieg in Detmold, das Unentschieden bei der HSG EURo oder jetzt der 26:23-Erfolg beim TV Hille: stets wurde in der Abwehr der Grundstock für den Erfolg oder Teilerfolg gelegt. Dass es im Angriff nicht ganz stolperfrei zugeht, ist oftmals der durch Verletzungen oder Sperren dezimierten Spielerdecke geschuldet. Für die nächste Saison, sei es in der Landes- oder Verbandsliga, hat sich Landesliga-Spitzenreiter Spradow die Dienste von Linkshänder Till Orgel (23) gesichert. Nach TV Werther, VfL Mennighüffen, TuS Spenge und TuS Möllbergen ist Spradow der fünfte Verein beinahe im Jahrestakt des 1,96 Meter großen, ursprünglichen Neuenkircheners. HSG-Teammanager René Grohmann ist jedenfalls froh, endlich wieder einen Linkshänder in der Mannschaft zu haben.

Rödinghausen festigte mit dem neunten Saisonsieg den guten vierten Tabellenplatz in der Verbandsliga. Beim Erfolg über Gütersloh zeigte das Team vom Wiehen fast keine Schwächen. Zwar brauchte der CVJM rund 25 Minuten, um Spiel und Gegner in den Griff zu bekommen – das war aber auch dem starken Auftritt der Gütersloher geschuldet, sowie einigen schwachen Abschlüssen in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit. In dieser Spielphase wurde aus der 13:10-Führung ein 14:15 für Gütersloh. Erst nach Tobias Hellmanns Fehlwurf von der Strafwurfmarke, kam Rödinghausen wieder auf Touren. Über 17:15 und 20:16 wurde dann die Entscheidung zügig herbeigeführt. „Wir haben heute über 60 Minuten alles deutlich besser gemacht, was wir in Hüllhorst in der zweiten Halbzeit noch ganz schlecht gemacht hatten“, sagte der Sportliche Leiter und Interimstrainer Michael Rieso nach der Partie mit Blick auf die 22:25-Pleite in der Vorwoche. Dass dieser souveräne Sieg über die HSG Gütersloh auch ohne den beruflich verhinderten Rückraumspieler Martin Glüer gelang, macht deutlich, dass der Aufsteiger in der Breite gut aufgestellt ist. Stefan Listing übernahm sofort Verantwortung und erreichte mit sieben Treffern eine Quote, wie man sie von Glüer kennt. Gewohnt treffsicher waren auch Sascha Kampeter und Tobias Hellmann mit je sechs Torerfolgen. Dass die Anspiele an den Kreis dieses Mal gut funktionierten und Lennart Pamp davon fünf verwertete und auch noch mehrere Siebenmeter herausholte, rundete den guten Gesamteindruck der Rödinghauser Offensive ab. Der Gütersloher Trainer Philipp Christ ärgerte sich über die „Flut an technischen Fehlern und schlecht vorbereiteten Würfen“ seiner Spieler in derzweiten Halbzeit, die aus seiner Sicht für den 21:30-Zwischenstand mitverantwortlich waren. Aus Rödinghauser Sicht: Jan-Hendrik Koch erahnte vielfach Gütersloher Wurfziele, und außerdem hatte sich die 6:0-Abwehr gut auf Christoph und Thorsten Harbert sowie Marian Stockmann eingestellt.

Der SG Bünde-Dünne ist ein Befreiungsschlag gelungen. Nach sieben sieglosen Spielen bezwang der Landesligist Schlusslicht HSG Rietberg-Mastholte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht klatschte Trainer Raoul Wittemeier seine Schützlinge nach der Partie ab. Zwar freute sich der Coach über den Sieg, doch so richtig konnte er die Situation nicht genießen. Wittemeier stand von Beginn an in der Abwehr auf dem Parkett und gab lautstark Anweisungen. „Vielleicht konnte ich den Spielern damit helfen und für etwas mehr Sicherheit sorgen“, sagte Wittemeier. Noch vor der Pause war für ihn Schluss, nachdem er sich an der Schulter verletzt hatte. „Ich hoffe, dass es nur eine Zerrung ist und nichts gerissen“, sagte er. Auffallend war die Gegenwart von Hartmut Brockmann. Das Bünder Ur-Gestein wandelte über die gesamte Spielzeit an der Seitenlinie und coachte ebenso lange (wir berichteten). Laut Wittemeier und Guido Mailänder vom SGBD-Vorstand ist Brockmann nur beratend tätig.

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